Dennoch hat er Grund zum Feiern Deutliche Kritik! Ex-Gladbach-Coach ärgert sich über Borussia
Gladbach hatte die Chance, zum ersten Mal unter Gerardo Seoane (45) einen Top-Klub richtig zu ärgern.
Nach 28 Minuten hätte es für Borussia Mönchengladbach kaum besser aussehen können. Mit 2:0 führten die Fohlen am vergangenen Samstag (25. November 2023) bei Borussia Dortmund.
Borussia Mönchengladbach: Ewald Lienen feiert 70. Geburtstag
Der BVB hatte große Probleme, in der Anfangsphase mit dem Tempo und der Ballsicherheit der Gäste zurechtzukommen. Das brachte den Fohlen auch Respekt von einer Gladbach-Ikone ein.
Ewald Lienen, der am Dienstag (28. November) seinen 70. Geburtstag feiert, lobte den Fohlen-Auftakt bei der Partie am 12. Bundesliga-Spieltag in seinem Podcast „Der Sechzehner“.
„Die erste halbe Stunde waren die klar besser als Dortmund. Du konntest sehen, dass sie eine andere Aktivität hatten – der Ball lief richtig gut durch die Reihen und sie wurden torgefährlich“, sagte Lienen, der Borussia 2003 als Trainer zum Klassenerhalt geführt hatte.
Dann kam aber der BVB zurück ins Spiel – und brauchte nur vier Minuten, um zum Ausgleich zu kommen. Vor der Halbzeitpause fiel sogar noch der Führungstreffer für die Hausherren, die die Begegnung binnen 17 Minuten komplett drehten.
Das gefiel dem Ex-Fohlen-Coach gar nicht: „Wenn ich 2:0 in Dortmund führe und bin als Mannschaft stabil, dann kann ich das hinkriegen. Dasselbe hat Dortmund aber auch immer wieder erlebt. Bei Gladbach hängt es damit zusammen, dass diese Grundausrichtung, Fußball spielen zu wollen – und die Zusammensetzung der Mannschaft – sie daran hindert.“
Deutliche Lienen-Kritik an der Herangehensweise der Fohlen! Dabei betonte der 70-Jährige mehrfach, dass die Verantwortung dabei nach seiner noch kurzen Amtszeit nicht bei Gerardo Seoane liegt: „Da kannst du nicht davon ausgehen, dass Gerardo plötzlich eine ganz andere Formation hinstellen könnte. Julian Weigl ist kein Sechser, der zig Zweikämpfe gewinnt.“
Ex-Gladbach-Coach Lienen: „Mischung ist problematisch“
Den Fokus legt der gebürtige Ostwestfale, der mittlerweile am Niederrhein lebt, auf einen anderen Bereich: die Kader-Zusammenstellung. „Ich habe es schon im letzten Jahr gesagt: Diese Mischung von Gladbach ist problematisch“, erklärt Lienen.
Einen Vorschlag bekommt Seoane von seinem alten Weggefährten. Die beiden kennen sich schon seit Jahren. Lienen, der einst auch Borussias Erzrivalen, den 1. FC Köln, trainierte, besuchte Seoane einst, als der Schweizer beim FC Luzern im Nachwuchs arbeitete.
„Plea würde noch mehr zum Tragen kommen, wenn Gladbach mit schnellen Außenstürmern spielen würden. Honorat wäre einer, aber sie haben gar nicht die Leute dafür – die haben sie auch nicht geholt“, meint die Bundesliga-Ikone. „Ngoumou wäre einer, Hack vielleicht ein anderer. Der ist aber auch nicht der superschnelle Spieler, der nur auf der Linie klebt. Das wäre jetzt meine Empfehlung.“
Lienen spielte über insgesamt acht Jahre für Borussia, ehe er in den 2000er-Jahren als Trainer zu den Fohlen zurückkehrte. In Gladbach feierte der Offensivspieler seinen größten Karriere-Erfolg und feierte in der Saison 1978/79 den Gewinn des Europapokals.