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Von Viktoria Silz (vis)

GladbachLIVE Kommentar Messlatte plötzlich wieder hochgehängt: Albtraum-April zeigt Borussia-Probleme

Tim Kleindienst (links) und Robin Hack (rechts) enttäuscht nach der Niederlage in Kiel.

Frust und Enttäuschung machte sich nach dem Spiel bei Holstein Kiel am 26. April 2025 breit.

Nervenflattern im Fohlen-Stall? Die erneute Enttäuschung bei Holstein Kiel weckt böse Erinnerungen.

Die Saison von Borussia Mönchengladbach lief weitaus besser als erwartet, noch vor einem Monat war sogar die Champions League zum Greifen nah. Doch im April steht auf einmal alles Kopf. Ein Kommentar zur Situation.

Der April macht, was er will: auch bei Borussia Mönchengladbach

Behält man das große Ganze im Blick, dürfen die Verantwortlichen im Borussia-Park sich über den Verlauf der Saison freuen. Noch vor einem Jahr mussten sich die Fohlen ernsthafte Gedanken über einen möglichen Abstieg aus der Bundesliga machen. Abgeschlossen wurde die Saison mit einem unbefriedigenden 14. Platz.

Die Situation in der laufenden Spielzeit ist völlig umgekehrt. Erinnerung an Spieltag 27: Tabellenplatz fünf und nur zwei Punkte von den begehrten Champions-League-Plätzen entfernt. Über Wochen geriet Europa immer mehr ins Sichtfeld des VfL, dann der plötzliche Spannungsabfall.

Der April verpasste den Gladbachern einen derben Realitätscheck. Mit dem Leistungsabfall hat Borussia sich die Chance auf den ganz großen Kniff verspielt. Plötzlich gerät sogar das von Sportchef Roland Virkus (58) zum Saisonbeginn gesteckte Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, wieder in akute Gefahr.

Es ist wie ein böser Albtraum: Im März eingeschlafen, mit den Gedanken an die Königsklasse und Ende April aufgewacht auf Tabellenplatz neun, mit nur noch einer kleinen Rest-Hoffnung auf Europa. Doch wo sind die Punkte liegengeblieben?

FC St. Pauli und Holstein Kiel: Zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller, die die Fohlen ins Straucheln brachten. Schon das Unentschieden am Millerntor war mehr schlecht als recht. Traumata aus der letzten Saison werden plötzlich wieder wach.

Auch hier konnte sich die Mannschaft vom Niederrhein beinahe nie gegen die Teams aus dem Tabellenkeller durchsetzen. Egal ob Köln, Mainz oder Darmstadt. Nicht einmal schafften es die Gladbacher über ein Remis gegen die Sorgenkinder der Liga hinaus. Lediglich beim VfL Bochum hatte man mal Glück.

Und genauso ging es auch am vergangenen Wochenende (26. April 2025, 3:4) weiter: Dass Holstein Kiel als Tabellenletzter alles in die Waagschale werfen würde, war zwar zu erwarten. Dennoch sind es eben genau diese Mannschaften, gegen die drei Punkte Pflicht sind. Doch nicht nur die Kategorie Abstiegskandidat macht den Fohlen das Leben schwer.

SC Freiburg und Borussia Dortmund: Im Rennen um die internationalen Plätze muss die direkte Konkurrenz ausgeschaltet werden. Bis vor wenigen Wochen konkurrierte Gladbach mit den beiden Vereinen, um Europa. Aber sowohl zu Hause gegen den SC Freiburg (12. April, 1:2) als auch auswärts in Dortmund (20. April, 2:3) musste sich der VfL seinen Mitstreitern geschlagen geben.

Besonders der SC Freiburg macht vor, wie es gehen kann. Mit drei Siegen in Folge ziehen sie an Gladbach vorbei und schauen nur noch im Rückspiegel auf die Fohlen. Nun sind es die Breisgauer, die mit Tabellenplatz vier von der Königsklasse träumen dürfen.

Auch die Gladbach-Fans zeigten am Samstag in Kiel, wie hoch die Erwartungshaltung gehangen hatte. Nach der bitteren Niederlage verweigerten die Fans ihren Fohlen den Applaus. Anstatt zur Fankurve schickten die Anhänger die Mannschaft direkt in die Kabine.

Die Reaktion der Fans ist nach der positiven Entwicklung zwar etwas hart, gerade angesichts der zeitweise deutlich übertroffenen Erwartungen zu Saisonbeginn. Doch die Wut der Anhänger zeigt nur, wie hoch die Messlatte in Gladbach mittlerweile auch wieder hängt. Die Enttäuschung über die vergangenen Wochen ist einfach riesig.

Der Auftrag an die Fohlen für Mai ist nun klar: Befreiung aus dem Tal der Unbeholfenheit und ein drei-Punkte-Start in den neuen Monat gegen die TSG Hoffenheim. Und wenn alles zusammenkommt, ist auch Europa noch nicht vom Tisch.