Seoane vermisst „ordnende Hand“ Saison-Aus abgewendet? Fohlen-Ausfall schmerzt Gladbach mehr als gedacht

Gerardo Seoane (r.) und Philipp Sander im Borussia-Training am 4. März 2025.
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Personalsorgen im Endspurt der Saison: Die kräftezehrende Spielzeit nagt an den Fohlen und nun auch an den Ergebnissen.
Es wurde ein neuer Tiefpunkt der Bundesliga-Saison für Borussia Mönchengladbach erreicht, als man am vergangenen Samstag (26. April 2025) beim Schlusslicht Holstein Kiel im hohen Norden mit 3:4 verlor und wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze liegen ließ. Im April wird ein Muster deutlich.
Gladbachs Höhenflug in nur vier Spielen gestoppt
Mit einem beflügelnden 1:0-Heimsieg gegen RB Leipzig im Rücken (29. März) startete die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane (46) mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger FC St. Pauli in den Monat – und holte lediglich einen Punkt (1:1). Damit durften sich die Fohlen ob des unterlegenen Spiels sogar noch zufriedengeben.
Das erhoffte Comeback nach dem enttäuschenden Remis blieb aus: Es folgten Niederlagen gegen den SC Freiburg (1:2), Borussia Dortmund (2:3) und schließlich die Pleite in Kiel. Bei all diesen schwachen Auftritten fiel auf, dass Gladbach die Ordnung im eigenen Spiel fehlt.
Coach Seoane nahm nach dem wilden 3:4 in Kiel die erfahrenen Spieler in die Verantwortung und gab offen zu, dass ihm im Holstein-Stadion eine „ordnende Hand auf dem Platz“ fehlte. Julian Weigl (29) und Rocco Reitz (22) wirkten unstrukturiert, brachten kaum Ruhe oder auch Kreativität aus der Zentrale auf das Feld (beide GladbachLIVE-Note: 5).
Auch der eingewechselte Florian Neuhaus (28), der gegen Freiburg wegen eines kurzfristigen Reitz-Ausfalls sogar von Beginn an spielen durfte, brachte in Kiel wie auch in den Spielen zuvor nicht den gewünschten Effekt.
Seoane und Co. vermissen Philipp Sander (27)! Der im Sommer für eine Schnäppchen-Ablöse von einer Million Euro von Holstein Kiel an den Niederrhein gewechselte Mittelfeldmann fällt seit dem Leipzig-Spiel Ende März aus.
Mit einem starken Infekt mit leichter Herzbeteiligung verpasste Sander sämtliche Spiele im März. Besonders bei den Niederlagen gegen Freiburg und Kiel fehlte die ruhige Ausstrahlung des 27-Jährigen, der sich unter Seoane eine zentrale Rolle im Mittelfeld erkämpft hat.
Wann genau der Ex-Kieler, der trotz des Ausfalls am Samstag mit in seine alte Heimat gereist war, um Borussia von der Tribüne aus zu unterstützen, wieder zurückkehrt, ist noch ungewiss. Zwischendurch wurde gar das Saison-Aus spekuliert. Der Infekt ist aber überstanden, nun geht es vorsichtig wieder in die Belastung.
Seoane macht Mut, dass Sander noch in dieser Spielzeit wieder auf dem Platz stehen wird: „Ich gehe davon aus, dass es auf jeden Fall noch möglich ist, ihn in dieser Saison einzusetzen, wenn alles gut verläuft.“ Das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (3. Mai, 15.30 Uhr) dürfte zumindest für einen Startelfeinsatz noch zu früh kommen.
Noch hat Borussia schmale Chancen auf die Teilnahme am Europapokal, auch wenn die Konkurrenz entsprechend mitspielen muss. In den verbleibenden drei Partien ist noch einmal Einsatz gefragt. Wie wichtig Philipp Sander für Gladbach mittlerweile ist, zeigte vor allem seine Abwesenheit.