„Chance noch nie so groß“ Gladbach-Keeper Omlin spricht über Konkurrenzkampf und WM-Hoffnung
Im Konkurrenzkampf heißt es Durchbeißen – selbst für einen Kapitän.
Über vier Monate ist es her, dass Jonas Omlin (31) für Borussia Mönchengladbach in einem Pflichtspiel auf dem Platz stand. Bei der 1:3-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart (14. September 2024) trug der Schweizer auch noch die Binde. Dann warf ihn eine Wadenverletzung zurück – und auch nach der Genesung durfte Omlin nicht wieder ran.
Nicolas zu stark: Omlin nur noch Nummer zwei – Wechsel ein Thema?
Ende November meldete sich der Keeper wieder fit, doch in seiner Abwesenheit performte Herausforderer Moritz Nicolas (27) Woche um Woche und erkämpfte sich so den Status der Nummer eins.
Seitdem drückt der angestammte Kapitän und Nachfolger von Yann Sommer (36) nur noch die Bank. Im Testspiel zu Jahresbeginn durfte Omlin nochmal ran, gibt sich professionell und unterstützt Nicolas wo er kann. Dennoch kann er sich langfristig nicht mit der Situation zufriedengeben.
Mit Blick auf den Nati-Abschied von Sommer ist der Kampf um den Platz im Schweiz-Tor neu eröffnet. Dortmund-Schlussmann Gregor Kobel (27) dürfte die Nase im Rennen mit Omlin und Yvon Mvogo (30) zwar vorn haben, doch auch Kobel wurde zuletzt immer wieder von Verletzungen ausgebremst.
Klar ist aber auch: Als Ersatztorhüter in der Bundesliga hat Omlin wenig Argumente für seine Person. Für den 31-Jährigen gibt es zwei Möglichkeiten: Konkurrenzkampf annehmen und über Leistungen an Spielzeit gelangen – oder aber ein Wechsel im Winter.
Wie Omlin im Interview mit dem SRF durchklingen lässt, ist letzteres für ihn aktuell kein Thema. „Ich muss weitermachen, dem Trainer weiter zeigen, dass ich da bin. Irgendwann wird auch meine Chance wieder kommen“, gibt sich der Spielführer in Bezug auf die Lage in Gladbach kampfbereit.
Für ihn sei es zwar eine sehr schwierige Situation, seine Fähigkeiten habe die lange Pause aber nicht beeinträchtigt: „Man hat Zeit, neue Dinge zu machen, am Körper zu arbeiten. Ich bin sicher nicht schlechter geworden durch all die Verletzungen – im Gegenteil.“ Das Problem nur: Nicolas ist eben auch nicht schlechter geworden.
Es ist der Fluch der Torhüter – es kann immer nur einer spielen. Dass der Wechsel zwischen den Pfosten nicht seine Schuld ist, sondern die Stärke seines Konkurrenten, erkennt Omlin neidlos an: „Der andere Goalie hat nicht geschlafen. Er hat seine Chance gepackt. Jetzt warte ich auf meine Chance.“
Und Chancen sind ein präsentes Thema beim Nationaltorhüter (vier Spiele). Mit Blick auf den Fußballverband der Schweiz analysiert Omlin: „Ich glaube, die Chance auf die Nummer 1 in der Nationalmannschaft war noch nie so groß wie jetzt.“ Die Weltmeisterschaft 2026 hat der Borusse natürlich fest im Blick. Bis dahin will er wieder Stammkeeper sein. Wenn das bis zum Sommer in Gladbach nicht klappt – dann wohl woanders.