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Von Leo Bach (lb)

„Natürlich unzufrieden“ Erstmals wieder in der Startelf – Fohlen-Profi plötzlich im Konkurrenzkampf

Philipp Sander und Stefan Lainer lassen Florian Wirtz passieren.

Florian Wirtz (m.) war am 18. Januar 2025 nicht immer aufzuhalten. Philipp Sander (l.) und Stefan Lainer (r.) können nur zuschauen.

Deutet sich hier ein Wechsel für die Rückrunde an? Dem Konkurrenten gehen womöglich die Argumente aus.

Am Samstagabend (18. Januar 2025) beendete Borussia Mönchengladbach mit einer Auswärtsniederlage beim amtierenden Meister Bayer 04 Leverkusen (1:3) eine Englische Woche, die den meisten Fans wohl eher nicht positiv in Erinnerung bleiben wird. Drei Niederlagen aus drei Spielen – der Pleite beim Rheinrivalen lässt sich aber noch etwas Positives abgewinnen.

Rotation bei Gladbach – Rückkehrer macht seine Sache gut

Die Aufstellung, die Trainer Gerardo Seoane (46) gegen seinen Ex-Klub auf das Feld brachte, überraschte so manchen Fan. So wurde neben Tim Kleindienst (29) mit Tomas Cvancara (24) noch ein weiterer Stürmer gebracht. Alassane Plea (31) und Kevin Stöger (31) mussten beide auf der Bank Platz nehmen.

Aber auch in der Verteidigung gab es zwei Wechsel: Lukas Ullrich (20) rotierte für Luca Netz (21) zurück in die Startelf, hinten rechts durfte Stefan Lainer (32) beginnen.

Neben der Belastungssteuerung – Gladbach absolvierte drei Spiele innerhalb von sieben Tagen – sei für den Tausch auf der Rechtsverteidiger-Position auch eine drohende Sperre Grund gewesen. Joe Scally (22) steht mit vier Gelben Karten kurz vor einer Zwangspause, am Samstag (25. Januar 2025, 18.30 Uhr) wird der US-Amerikaner beim Heimspiel gegen den VfL Bochum aber spielberechtigt sein.

Die Frage ist nur, ob er auch spielen darf! Lainer machte seine Sache gegen starke Leverkusener durchaus solide (GladbachLIVE-Note: 3) und heimste im Nachgang der Partie noch lobende Worte aus der Chefetage ein.

„Stevie hat lange auf seine Chance gewartet. Heute hat er ein ordentliches Spiel gemacht“, ordnet Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) die Leistung des Ösi-Routiniers ein. Dass es überhaupt zur Rotation kam, sei auch dem defensiveren Anforderungsprofil geschuldet.

Dass die Stimmung bei Bankdrückern wie Florian Neuhaus (27), Kevin Stöger (31) oder eben auch Lainer, der am Samstag erstmals seit Oktober wieder in die Startelf zurückkehrte, gedrückt ist, sei keine Überraschung, meint Virkus. Die Fohlen-Profis würden zwar „untereinander die Leistung ihrer Konkurrenten auf der Position respektieren“, Verständnis für dicke Luft hat der gebürtige Mönchengladbacher dennoch.

„Wenn du das gut honorierst und erklärst, dann sind die trotzdem unzufrieden. Aber nicht so, dass du sagst, da moppern die nachher. Aber dass ich natürlich unzufrieden bin, wenn ich nicht spiele, als Fußballer, als Leistungssportler, ist doch völlig normal“, analysiert der Sportboss die Situation.

Insgesamt harmonisiere die Mannschaft aber im Kern. Lainer, der nicht gerade als Störenfried oder Unruheherd bekannt ist, könnte sich derweil aus der Bank-Tristesse raus gespielt haben. Spätestens mit der fünften Gelben Karte für Konkurrent Scally winkt der nächste Startelf-Einsatz. 

Womöglich gibt es diesen aber auch schon früher. Scally spielte keine überragende Hinrunde, fiel immer wieder mit defensiven Unzuverlässigkeiten auf und blieb offensiv teilweise unsichtbar. Der 22-Jährige genießt das Vertrauen des Trainers, weiß nun aber auch, dass die Konkurrenz nicht schläft.

Stefan Lainer macht genau das, was von ihm als erfahrener Fußballprofi auf dem vermeintlichen Abstellgleis erwartet wird: Auf Chancen warten und diese dann nutzen. Klappt das in Bochum erneut, wird es eng für Scally. Der hat also nun ordentlich Druck auf dem Kessel. Sollte der junge New Yorker den Zuschlag erhalten, wird er sich in Bestform präsentieren wollen. Ein perfektes Beispiel für gesunden Konkurrenzkampf.