Ob die Gladbach-Bosse gedacht hätten, dass diese beiden Trainer mal in der vermutlich besten Liga der Welt tätig sein werden?

Das Vertrauen von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) in seinen Trainer Gerardo Seoane (46) hat sich ausgezahlt. Der Schweizer stand bei Borussia Mönchengladbach zwar intern wohl nie wirklich auf dem Prüfstand, zumindest aber öffentlich scharf in der Kritik. Nach einer verkorksten Premieren-Saison hatte Seoane eigentlich nur das Glück, dass seine Vorgänger beide früh entlassen wurden.

Einst in Gladbach, nun international: Farke und Hütter aktuell erfolgreich

Sowohl Daniel Farke (48), der die Fohlen in der Saison 2022/23 trainierte, als auch dessen Vorgänger Adi Hütter (54, Saison 2021/22) durften nur eine Spielzeit in Gladbach an der Seitenlinie stehen.

Beide Übungsleiter beendeten die Saison jeweils auf dem zehnten Tabellenplatz. Zu wenig für die Ansprüche der Borussia-Entscheider, Farke und Hütter mussten beide trotz Dreijahres-Vertrag wieder ihre Sachen packen.

Als Ex-Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane dann im Sommer 2023 übernahm und nach einem Jahr sogar noch schlechter dastand als die entlassenen Hütter und Farke (Tabellenplatz 14), wäre die logische Konsequenz eigentlich ebenfalls der Rausschmiss gewesen – doch Seoane durfte bleiben.

Der VfL wollte Konstanz auf dem Trainerposten entwickeln und dem Visionär aus Luzern eine zweite Chance geben – das zahlte sich aus. Nach 15 Spieltagen steht Borussia auf dem achten Tabellenplatz, Seoane scheint aufzublühen. Neid dürfte es von Seiten seiner Vorgänger aber nicht geben, denn beiden geht es aktuell blendend.

So feiert Daniel Farke mit Leeds United, wo auch Ex-Gladbach-Leihgabe Maximilian Wöber (26) die Schuhe schnürt, nach einem Erfolg am Boxing Day über Stoke City (26. Dezember 2024, 2:0) die Herbstmeisterschaft in der zweitklassigen britischen Championship. 

Die Whites stehen damit auf dem direkten Aufstiegsplatz in die Premier League. Noch zu Beginn der Saison stand Farke in der Kritik, viele Stimmen forderten den Rauswurf. Auch hier zahlte sich die Geduld in Sachen Coaching-Personalie also aus. Hält der Traditionsklub den Kurs bei, dürfte der einstige Norwich-Trainer Farke also in der kommenden Saison erneut in der Premier League wirken.

Dort würde er womöglich auf seinen Gladbach-Vorgänger treffen: Adi Hütter. Der Österreicher trainiert aktuell noch die AS Monaco in der französischen Ligue 1, steht nach 16 Spieltagen mit 30 Punkten auf Rang drei gut da.

Doch der Vertrag des ehemaligen Frankfurt- und Gladbach-Trainers läuft zum Sommer aus. Im Januar stehen Verhandlungen mit dem Fürstentum-Klub an, im Gespräch mit dem österreichischen „Kurier“ lässt Hütter aber durchklingen, dass es auch noch andere interessante Optionen für ihn gibt.

„Dass England spannend ist, ist kein Geheimnis. Ich weiß aber AS Monaco sehr zu schätzen. Es ist ein großer Traditionsverein mit großen Möglichkeiten“, so der 54-Jährige, der in Gladbach den schlechtesten Punkteschnitt seiner Trainer-Karriere erwirtschaftete (1,38 Punkte pro Spiel). 

Zieht es Hütter also auch auf die Insel? Einigen sich Monaco und der Trainer nicht, dürfte der bevorzugte Markt für ihn zumindest klar sein. In England könnte es dann auch zum direkten Duell mit Amtsnachfolger Farke kommen. Nur eine weitere eher kuriose Möglichkeit für 2025, ähnlich wie auch das potenzielle Gastspiel von Farkes Sohn Luis Engelns (17) im Borussia-Park (GladbachLIVE berichtete).