Ablösefreie Bundesliga-Profis Borussia braucht Transfers zum Nulltarif – Ex-Fohlen unter Kandidaten
Müssen die Fans jetzt lange warten?
Mit Philipp Sander (26) hat Borussia Mönchengladbach erst einen Neuzugang für die kommende Saison offiziell vorgestellt. Der Kiel-Kapitän soll im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen. Doch damit sind noch lange nicht alle Baustellen in Gladbach bearbeitet.
Gladbach-Transfers erst nach Verkauf? Alternativ-Strategie im Raum
Borussia entschied sich dagegen, die Kauf-Option bei Jordan Siebatcheu (28) zu ziehen. Nun wird folgerichtig nach einem Mittelstürmer gesucht. Auch in der Verteidigung bedarf es Ausbesserungen. Gladbach beklagte in der abgelaufenen Saison die drittschwächste Defensive der Liga.
Auf der Mitgliederversammlung am 22. April 2024 stellten die Verantwortlichen des Vereins den Fans in Aussicht, dass es mit Neuzugängen in diesem Wechsel-Sommer nicht so einfach werden wird.
Die Ankündigung: Man werde Transfers nur dann vollstrecken können, wenn vorher Geld durch Spieler-Verkäufe eingenommen wurde.
Verkauft wurde bisher noch kein Fohlen-Profi. Dass sich das besonders schnell ändert, ist nicht zu erwarten. Wie die „Rheinische Post“ berichtete, soll wohl auch die Verpflichtung von Düsseldorf-Profi Ao Tanaka (25) daran gescheitert sein, dass bisher noch keine Mittel für einen Gladbach-Kauf flüssig gemacht werden konnten.
Sollte Borussia auch in den nächsten Wochen keine Millionen-Summen durch Abgänge einnehmen, könnte eine alternative Transfer-Strategie in den Fokus rücken.
Mit ablösefreien Transfers geht Gladbach kaum finanzielles Risiko ein. Lediglich die Gehälter der Spieler müssten zu stemmen sein. Allerdings ist dies keine Strategie, die Borussia in den vergangenen Jahren großflächig anwendete.
Der letzte ablösefreie Neuzugang, der richtig einschlug, war Florian Neuhaus (27) – die Verpflichtung des Mittelfeldspielers liegt allerdings schon sieben Jahre zurück (Saison 2017/18).
Um trotz Verkaufs-Stau Neuzugänge an Land ziehen zu können, wäre ein Wechsel zu dieser Transfer-Taktik durchaus möglich. GladbachLIVE hat einige Spieler aus der Bundesliga aufgelistet, die im Sommer zum Nulltarif zu haben wären und durchaus eine Verstärkung für den Gladbach-Kader sein könnten.
Das heißt nicht, dass bei allen diesen Spielern konkretes Interesse besteht. Vielmehr handelt es sich um ein auf Vertragslaufzeiten und Spielerprofilen basierenden Gedankenspiel – wobei einer ohnehin schon im Borussia-Fokus steht. Ein anderer ist ein alter Bekannter am Niederrhein.
Timothy Fosu-Mensah (26) – Bayer 04 Leverkusen
Ein Double-Sieger ohne Einsatz!
2020 von Manchester United zur Werkself gewechselt, konnte Fosu-Mensah nie an das ihm nachgesagte Potenzial anknüpfen. Nach einer Verletzung im Oktober 2023 fand der Niederländer nicht zurück in die Spur und stand im Double-Jahr keine einzige Minute in einem Pflichtspiel auf dem Platz.
Der Vertrag des Rechtsverteidigers läuft im Sommer aus, es braucht eine Luftveränderung. Sein Marktwert betrug einst sieben Millionen Euro, auch drei Länderspiele absolvierte er schon. Um mehr Tiefe und Konkurrenzkampf hinten rechts zu schaffen, könnte Fosu-Mensah eine Option für die Fohlen sein. Finanzielles Risiko würden sie dabei nicht eingehen.
Kevin Stöger (30) – VfL Bochum
Er steht ohnehin im Gladbach-Fokus!
Kevin Stöger zeigte nicht erst im Rückspiel der Relegation (27. Mai), dass er gut kicken kann. Der Österreicher spielte eine überragende Saison beim sonst eher schwachen VfL Bochum. Sein Vertrag läuft im Juni aus, er wäre also ablösefrei zu haben und wird wohl in der Bundesliga bleiben.
Ob der offensive Mittelfeldspieler an den Niederrhein wechselt, ist noch offen – einige Klubs sollen sich um den Strategen reißen. Auch eine Last-Minute-Verlängerung in Bochum ist noch nicht endgültig ausgeschlossen.
Takuma Asano (29) – VfL Bochum
Auch dieser Bochumer soll bereits bei Gladbach im Gespräch gewesen sein.
Takuma Asano wird den Ruhrpott-Klub verlassen. Mit einem Marktwert von vier Millionen Euro wäre der Transfer zum Nulltarif ein echter Coup!
Der Rechtsaußen überzeugt vor allem über seine Schnelligkeit und sorgt mit Tempo-Dribblings und flinken Abschlüssen für Gefahr. Im Winter beschäftigten sich die Borussia-Verantwortlichen wohl bereits mit dem Japaner. Wird der Transfer im Sommer vollstreckt?
Marco Reus (35) – Borussia Dortmund
Eine Legende bei Borussia Dortmund – auch geschaffen bei Borussia Mönchengladbach.
Marco Reus wird den BVB nach zwölf Jahren verlassen. Das Champions-League-Finale am Samstag (1. Juni, 21 Uhr) wird das letzte Spiel seiner Karriere im schwarz-gelben Trikot sein.
Gerüchte über eine Rückkehr nach Gladbach machen sich seit geraumer Zeit breit. Bisher ging Reus nicht genauer darauf ein, schloss einen Wechsel aber auch nie eindeutig aus. Seiner Familie wegen will der 35-Jährige wohl nicht ins weit entfernte Ausland wechseln.
Bisher scheint ein Comeback am Niederrhein noch unwahrscheinlich, verstärken könnte der altgediente Bundesliga-Profi die Fohlen aber sicherlich noch. Nicht nur mit seinen Standards würde Reus eine Qualität mitbringen, die in Gladbach seit dem Abschied von Freistoß-Experte Juan Arango (44) schmerzlich vermisst wird.
Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) äußerte sich im Winter noch kritisch zu einer Reus-Verpflichtung ob der finanziellen Realisierbarkeit, wollte die Rückkehr aber auch nicht endgültig ausschließen.
Robin Knoche (32) – 1. FC Union Berlin
Er könnte mehr Tiefe für die Gladbach-Verteidigung bringen.
Immer wieder ließ Trainer Gerardo Seoane (45) in der abgelaufenen Saison mit einer Dreier- oder Fünferkette auflaufen. Das System mit drei Innenverteidigern verlangt aber auch eine üppige Besetzung auf dieser Position.
Mit dem wahrscheinlichen Abgang von Leihgabe Maximilian Wöber (26) braucht es neue Kräfte in der Defensiv-Zentrale. Knoche bringt eine Menge Erfahrung in der Bundesliga mit, kann auch mit 32 noch sauber verteidigen.
Sein Vertrag läuft ebenfalls im Sommer aus, von der Alten Försterei wurde er bereits verabschiedet. Bei einem Wechsel könnte Ex-Kollege Marvin Friedrich (28) den Vermittler spielen.