Wichtiger Sprung möglich Kann Gladbach diesem 55-Millionen-Defizit trotzen?
Auf dem Papier sind die Voraussetzungen klar, wie entwickelt es sich für Borussia auf dem Rasen?
Neun Zugänge, sieben Abgänge und insgesamt 55 Millionen Euro, die in den vergangenen Monaten geflossen sind – Borussia Mönchengladbach blickt auf einen herausragenden Transfer-Sommer zurück.
Borussia Mönchengladbach ist Wolfsburg wirtschaftlich unterlegen
Nicht nur ragt die Anzahl der Ein- und Verkäufe im Vergleich zu den vorherigen Transferperioden heraus, sondern auch das wirtschaftliche Volumen, in dem die Fohlen-Verantwortlichen tätig wurden.
Sportlich ist Gerardo Seoane (45) aktuell dabei, das Team zu stabilisieren. Zuletzt gab es drei Pflichtspiele ohne Pleite und Borussia vergrößert Schritt für Schritt den Abstand zum Tabellenende.
Vor der Länderspielpause könnten die Fohlen noch einen nächsten wichtigen Schritt gehen. Die Aufgabe ist aber alles andere als leicht. Zwar geht es am Freitagabend (10. November 2023, 20.30 Uhr) gegen einen Gegner, den Borussia mit einem Heimsieg überholen könnte – die Voraussetzungen beim VfL Wolfsburg sind aber in einer anderen Dimension.
Im vergangenen Sommer verpflichteten die Wölfe Spieler für über 70 Millionen Euro – darunter der Transfer von Lovro Majer (25), der je nach Medienbericht zwischen 25 und 30 Millionen Euro gekostet haben soll.
Damit investierte Wolfsburg noch einmal fast 50 Millionen Euro mehr als die Gladbacher in demselben Zeitraum. Ähnlich sieht die Diskrepanz beider Teams beim „Transfermarkt“-Kaderwert aus: Da kommen alle Wolfsburg-Spieler auf einen zusammengerechneten Wert von 255 Millionen Euro, Borussia rund 200 Millionen Euro.
Dieses 55-Millionen-Euro-Defizit könnten die Fohlen mit einem Heimsieg am 11. Spieltag zumindest tabellarisch nichtig machen. Vor dem direkten Duell steht Gladbach drei Punkte hinter dem VfL. Bei einem Erfolg mit zwei Toren Abstand ginge Gladbach vor dem wirtschaftlich stärkeren Klub aus Niedersachsen in die Länderspielpause.
Nachdem es Borussia unter Seoane noch nicht gelungen ist, einen stärkeren Gegner zu schlagen, sondern nur die Abstiegskandidaten Bochum und Heidenheim schlug, winkt nun ein „Statement-Sieg“.
Für das Seoane-Team wäre es wichtig, sich auch selbst zu beweisen, dass auch ein favorisierter Gegner geschlagen werden kann. Nach der Länderspielpause tritt Gladbach in den beiden Bundesliga-Auswärtsspielen in Dortmund und bei Union Berlin an – also gegen zwei Champions-League-Teilnehmer.
Zwar befindet sich Union aktuell in einer sportlich schwierigen Phase, dennoch ist der Hauptstadt-Klub in vielen Parametern in den vergangenen Jahren an Borussia vorbeigezogen.
Das liegt auch an dem Verlust von Individualisten wie Marcus Thuram (26), Jonas Hofmann (31) und Yann Sommer (34), die in den vergangenen Jahren häufig dafür sorgten, dass Gladbach in Duellen gegen Teams wie Wolfsburg nur selten der Underdog war. Das dürfte nun anders aussehen – trotzdem ist der wichtige Schritt, einen weiteren Konkurrenten hinter sich zu lassen, zum Auftakt des 11. Spieltags drin.