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Von Leo Bach (lb)

„Lass ich links liegen“ Zoff zwischen den Bossen? Max Eberl gibt sich bei Virkus-Aussage gereizt

Bayern Münchens Sport-Vorstand Max Eberl steht beim Testspiel in Salzburg lächelnd im Stadion und legt die Hand vor den Mund.

Sport-Vorstand Max Eberl kehrte am Samstag (11. Januar 2025) mit dem FC Bayern München zu seinem ehemaligen Klub Borussia Mönchengladbach zurück. Hier ist der Ex-Fohlen-Manager am 6. Januar beim Testspiel gegen RB Salzburg zu sehen.

Eigentlich war vor der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte alles „ganz entspannt“. Als er dann aber auf einen Kommentar seines Nachfolgers angesprochen wurde, ließ die Gelassenheit etwas nach.

Die Bundesliga geht nach einer kurzen Winterpause wieder los. Im Topspiel des 16. Spieltags empfängt Borussia Mönchengladbach den deutschen Rekordmeister FC Bayern München im heimischen Borussia-Park (11. Januar 2025, 18.30 Uhr). Schon vor dem Spiel kam es zu leichten Sticheleien.

Ex-Gladbach-Boss Eberl bei Rückkehr gereizt: Virkus-Aussage der Auslöser

Erstmals in der Tätigkeit als Sport-Vorstand des FC Bayern kehrte der ehemalige Gladbach-Boss Max Eberl (51) an den Niederrhein zurück. Bis zum Frühjahr 2022 war er als Sportdirektor bei Borussia aktiv, legte sein Amt dann aber wegen psychischer Probleme nieder.

Dass er weniger als ein Jahr später beim Brause-Klub RB Leipzig anheuerte, missfiel einem Großteil der Gladbach-Fans. Mit Choreos, Spruchbänden und Gesängen verschafften sie ihrer Missgunst Raum. Dennoch gab sich Eberl bei seiner „Bayern-Premiere“ im Borussia-Park erst einmal lässig.

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nichts Besonderes ist, hierhin zurückzukehren. Ich war 23 Jahre in diesem Verein, habe hier diese Menschen begleiten und mit ihnen etwas aufbauen dürfen. Es ist ein ganz besonderes Spiel. Ein Stück weit bin ich aufgeregt, aber freue mich auch viele Menschen im Stadion gesehen zu haben, die sich auch gefreut haben.“

Eberl gab sich stolz. Stolz auf das, was er am Niederrhein aufgebaut habe. Dann aber wurde der 51-Jährige auf ein Zitat seines Nachfolgers angesprochen, und seine Miene verfinsterte sich leicht. Roland Virkus (58), seit der Amtsübernahme 2022 für die sportlichen Geschicke der Fohlen verantwortlich, hatte Ende des vergangenen Jahres ausgesagt, dass die Verhältnisse, die ihm übergeben wurden, „schwierig“ waren.

Dabei bezog sich der gebürtige Mönchengladbacher sowohl auf den sportlichen als auch auf den finanziellen Zustand des Vereins. Auf die Frage, ob solche Aussagen ein Foul in Richtung Eberl seien, antwortete dieser: „Das muss jeder für sich selber beurteilen, wie man Dinge kommentiert. Egal, was gesagt wird: In den 80ern war Borussia eine Macht, in den 70ern, in den 90ern der Triumph mit dem Pokal. Aber diese 2000er und 2010er Jahre waren genau so eine Macht.“

Und weiter: „Da haben wir alle daran gearbeitet und Spaß gehabt. Solche Zitate lasse ich deswegen einfach links liegen.“ Was erst mal lässig und diplomatisch klang, konnte aber durchaus auch als Abstreiten der Virkus-Aussage interpretiert werden.

Eine Macht war Gladbach in der Eberl-Ära zumindest nicht ganz so wie in den angesprochenen glorreichen Jahrzehnten davor. Dass er bei seinem Abschied aber eine finanziell und sportlich schwierige Borussia hinterlassen haben soll, wollte Eberl aber eben nicht, wie so trocken angesagt, „links liegenlassen“.

Beliebt macht sich der Bayern-Chef im Borussia-Park wohl ohnehin nicht mehr. Nach wie vor scheint das Verhältnis zwischen Fans und Funktionär angespannt. Dass es aber auch zwischen Eberl und Virkus fröstelt, ließ sich aus der leicht gereizten Antwort des München-Managers durchaus ablesen.