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Von Leo Bach (lb) , Luca Kaiser (ljk)

Gladbach-Youngster außen vor Frust-Bewältigung beim Nationalteam – in diese Ligen könnte er noch wechseln

Rocco Reitz, Joe Scally, Fabio Chiarodia und Stürmer Grant-Leon Ranos sitzen auf der grünen Auswechselbank.

So ein Bankplatz macht selten glücklich: Rocco Reitz, Joe Scally, Fabio Chiarodia und Stürmer Grant-Leon Ranos (v.l.n.r.) am 7. April 2024 in Wolfsburg.

In Deutschland ist schon Ladenschluss – und doch könnte dieser Fohlen-Profi den Verein noch verlassen.

Das Transferfenster lief für Borussia Mönchengladbach eigentlich nach Plan. Der VfL hat sich mit Tim Kleindienst (29), Kevin Stöger (31) und Phillip Sander (26) verstärkt und der Mannschaft damit einige Attribute hinzugefügt, die zuletzt zu fehlen schienen. Doch auch auf der Abgangsseite hat sich am Niederrhein einiges getan. So verließen in Manu Koné (23, AS Rom), Oscar Fraulo (20, Leihe zum FC Utrecht) und Christoph Kramer (33, vereinslos) drei Profis während der Transferperiode den Verein.

Trotz starker Vorbereitung: Keine Chance bei den Profis

Doch damit nicht genug: Möglicherweise kommt es noch zu einem weiteren Gladbach-Abschied. Mit Grant Leon Ranos (21) hat Borussia einen jungen, talentierten Mittelstürmer im Kader, der es seit seiner Ankunft nicht geschafft hat, sich im Kader festzusetzen.

Der Armenier kam im Sommer 2023 ablösefrei von der Jugend des FC Bayern München – entsprechend viel Potenzial wurde ihm nachgesagt. Die Chance, seine Anlagen auf höchstem Niveau auf den Platz zu bringen, erhielt Ranos allerdings nur selten.

In der vergangenen Saison brachte es der 21-Jährige auf zehn Einsätze für die Profimannschaft, wobei er dabei nur insgesamt 60 Minuten auf dem Feld stand. Immerhin konnte er mit einem Treffer in der ersten Pokalrunde 2023/24 seine Qualität vor dem Tor unter Beweis stellen. Ranos traf beim Auftakt-Erfolg gegen den TuS Bersenbrück (11. August 2023) zum 7:0-Endstand.

Eine starke Form bewies der Nationalspieler (11 Spiele, 4 Tore) in der Saison-Vorbereitung der neuen Spielzeit. Das Trainingslager am Tegernsee fruchtete wohl: Der Ex-Bayern-Spieler traf in vier Testspielen, avancierte damit zum Top-Torschützen des Warmlaufens vor der Saison.

Und dennoch hat der Armenier aktuell wohl kaum Chancen auf einen Kader-Platz in der Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane (45). Die Gerüchte halten sich, dass Ranos aufgrund der für ihn wenig vielversprechenden noch verliehen werden könnte. Bereits im Sommer wurde es wohl heißer zwischen dem Knipser und Fortuna Düsseldorf. Letztlich kam aber doch kein Deal mit dem Zweitligisten zustande.

Das Problem: In den meisten Ligen ist das Transferfenster mittlerweile geschlossen, es dürfen keine Wechsel mehr vermeldet werden. Jedoch gibt es noch eine Handvoll Länder, die länger handeln dürfen – und so für Ranos zur Zufluchtsstätte werden könnten. Beispielsweise schließt das Transferfenster in Österreich am 5. September, in Belgien einen Tag später. Die Schweiz macht am 9. September die Schotten dicht und in der Türkei dürften noch bis zum 13. September Spieler transferiert werden.

Noch besteht also die Möglichkeit für Ranos per Leihe in einer anderen Liga Spielpraxis zu sammeln und dabei auf höherem Niveau zu agieren, als bei der Gladbacher U23 in der viertklassigen Regionalliga. Laut der „Rheinischen Post“ soll ein nicht namentlich bekannter Klub aus der Schweiz Interesse bekundet haben. Die Zeit drängt allerdings – es droht bei Verbleib in Mönchengladbach eine weitere Saison zwischen Bankplatz und Zweitvertretung.

Der gebürtige Gehrdener will zunächst bei der Nationalmannschaft den Vereins-Frust vergessen machen lassen. In der Länderspielpause trifft er mit Armenien in der Nations League auf Lettland (7. September, 18 Uhr) und Nordmazedonien (10. September, 20.45 Uhr). Im Hintergrund werden wohl dennoch fleißig Bemühungen laufen, einen Abnehmer für Grant-Leon Ranos zu finden. Kehrt er ohne neuen Klub aus der Pause zurück, blieben lediglich die Türkei und eher unterklassige Ligen als Wechsel-Option – ein Szenario, welches wohl alle beteiligten Parteien vermeiden wollen.