Bei Borussia Mönchengladbach herrscht nach der Niederlage in Frankfurt (0:2) ein gemischtes Gefühl. Zwar stimmte wie bereits gegen Bayer Leverkusen (2:3) und den VfB Stuttgart (1:3) die Leistung der Mannschaft, jedoch haben die Borussen nach den ersten vier Spielen nur drei Punkte auf dem Konto.

Die Entwicklung im Vergleich zur vergangenen Saison sollte dabei dennoch nicht außer Acht gelassen werden. Die Mannschaft wirkt sicherer, widerstandsfähiger und auch die neue Spielidee ist klar zu erkennen. Ebenso kristallisiert sich ein Zweikampf hinaus, welcher bisher sehr offen ist.

Gladbach: Seoane sieht Duell auf Augenhöhe

Trotz der Abgänge von Christoph Kramer (33), Oscar Fraulo (20) und Manu Kone (23) ist Borussia Mönchengladbach im zentralen Mittelfeld sehr gut aufgestellt. Julian Weigl gilt dabei als gesetzt und stand bisher in allen Spielen in der Startelf.

Anders ist die Situation von Florian Neuhaus (27), der sich bisher nur mit zwei Kurzeinsätzen zufriedengeben musste. Um den Platz neben Weigl (29) konkurrieren zwei Spieler, die vom Profil nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Rede ist von Rocco Reitz (22) und Phillip Sander (26).

In den bisherigen Spielen der Saison wechselten sich Reitz und Sander in der Startaufstellung ab. Beide standen zweimal in der Startformation und kamen in den anderen Spielen als Einwechselspieler zum Einsatz. Trainer Gerardo Seoane (45) sagte vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt: „Es ist eine 50/50-Entscheidung, wer spielt. Wir schauen vor jedem Spiel, welches Profil besser passt.“

„Philipp ist ein disziplinierter, intelligenter und laufstarker defensiver Mittelfeldspieler“, lobte Sport-Chef Roland Virkus (57) im Zuge der Verpflichtung des 26-jährigen. Genau das zeigte Sander auch in seinen ersten Wochen bei den Borussen und konnte dadurch direkt von sich überzeugen.

Rocco Reitz, der beim Spiel in Frankfurt erstmals in seiner Karriere die Binde der Borussen trug, ist zwar auch ein sehr läuferisch und spielerisch starker Spieler, kommt im Unterschied zu Sander jedoch eher über den Kampf. Darüber hinaus liegen seine Stärken im Pressing sowie im Abfangen von Bällen. Auch strahlt der Youngster eine hohe Torgefahr aus und ist häufig an Offensivaktionen der Fohlen beteiligt.

Die Auswahl von Seoane beeinflusst auch die Aufgabe von Julian Weigl. Während er neben Sander die offensivere Rolle des Sechser einnimmt und eher als Achter agiert, so ist der 29-Jährige neben Reitz der defensive Sechser. Die zwei unterschiedlichen Profile der beiden Mittelfeldspieler geben Seoane viel mehr taktische Möglichkeiten, als noch in der vergangenen Saison.

Beim kommenden Heimspiel gegen Union könnte Sander aufgrund seiner spielerischen Stärke den Vorzug gegenüber Reitz erhalten, da anzunehmen ist, dass Borussia mehr den Ball haben wird und das Spiel gegen die Köpenicker machen muss. Ebenso würde für den Neuzugang die physischen Voraussetzungen sprechen, da Union eine sehr robuste und körperlich starke Mannschaft ist.

Bleibt abzuwarten, wie sich Seoane letztendlich für das kommende Heimspiel gegen Union Berlin entscheidet (28. September 2024, 15:30). Nach nur drei Punkten aus den ersten Spielen stehen die Fohlen schon mächtig unter Druck. Die Fans durften hoffen, dass die Mannschaft die guten Leistungen in der Saison endlich in Punkte umwandeln und damit den ersten Heimsieg nach sieben Monaten feiern kann.