„Wir blamieren uns!“ Vor Duell im Borussia-Park: Trainer wüten gegen eigene Mannschaft
Im Hinspiel gab er sein Liga-Debüt: Nenad Bjelica (rechts hinten) steht neben seinem Kollegen Gerardo Seoane (vorne) am 9. Dezember 2023.
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Dem einen sieht das gar nicht ähnlich – bei seinem Kollegen ist es nur einer von vielen Ausfällen.
Vor dem Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Union Berlin am Sonntag (28. April 2024, 15.30 Uhr) ist die Stimmung angespannt. Beide Vereine sehnen sich nach dem endgültigen Befreiungsschlag aus der Abstiegszone. Das hohe Stress-Level war nun auch beiden Trainern anzumerken.
Gladbach-Gegner Union mit Trainer-Ausraster – auch Seoane überrascht
Nach der Rückreise aus Sinsheim am vergangenen Samstag (20. April) sorgte der sonst eher sachlich auftretende Borussia-Trainer Gerardo Seoane (45) für Aufsehen. In ungewohnter Aufruhr stellte sich der Schweizer mit einer Wutrede nach der 3:4-Niederlage gegen Hoffenheim vor die Mannschaft.
Laut „Sport Bild“ wetterte er gegen die Auftritte der Fohlen und nannte die Leistung „nicht bundesligatauglich“. Spannend dabei: Die Ansage gab es wohl noch am Borussia-Park, nachdem das Team mehrere Stunden mit dem Bus zurückgereist war.
Ein ungewöhnlicher Gefühls-Ausbruch des besonnenen Fußballlehrers – angesichts der Ergebnis-Krise aber vollkommen verständlich. Seinem Berliner Pendant Nenad Bjelica (52) erging es im Vorfeld der Partie in Mönchengladbach ähnlich.
Wie die „Berliner Zeitung“ berichtete, wurde der Trainer von Union Berlin bei einer Einheit am Mittwochvormittag (24. April) laut und vor allem deutlich in seiner Wortwahl.
„Das ist Shit, nichts, null, nada, viermal machen wir das. Wir blamieren uns! Das ist gar nichts“, brüllte der Kroate während eines Trainingsspiels, bei dem er hörbar unzufrieden war, über den Platz. Auch bei den Eisernen ist die Situation also angespannt.
Bjelica war, seit er bei Union übernahm, mehrfach wegen seines Temperaments aufgefallen, unvergessen bleibt seine Ohrfeige gegen Leroy Sané (28) im Spiel gegen den FC Bayern München. Der kürzliche Ausraster unterstreicht dennoch, wie eng die Lage auch in der Hauptstadt ist.
Seit seinem Liga-Debüt im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 9. Dezember 2023 (3:1) gewann Union nur noch vier weitere Spiele in der Bundesliga unter Bjelica. Die letzten drei Partien gingen alle verloren – folglich steht der FCU nur zwei Punkte vor dem Relegations-Rang.
Borussia, die mit 31 Zählern noch zwei Punkte vor Union liegen, sehnt sich am Sonntag nach dem Befreiungsschlag. Ein Sieg würde für beide Teams einen erleichternden Puffer schaffen – es steht viel auf dem Spiel. Im Borussia-Park wird sich also zeigen, welche Trainer-Ansage mehr gesessen hat.