Jugend forscht bei Borussia – jetzt auch in der Bundesliga?

Am kommenden Sonntag (28. April 2024, 17.30 Uhr) empfängt Borussia Mönchengladbach den 1. FC Union Berlin im Borussia-Park. Für beide Teams ist die Tabellensituation eher angespannt – bei Gladbach trifft das auch auf die Personallage zu. Das Trainerteam reagiert nun mit einer besonderen Maßnahme.

Angespannte Personal-Situation bei Gladbach: Wie reagiert Seoane?

Ein Ausfall für die Partie in der Bundesliga ist bereits sicher: Vize-Kapitän Julian Weigl (28) fehlt mit einer Gelb-Sperre. Am vergangenen Wochenende holte sich der defensive Mittelfeldspieler seinen zehnten gelben Karton der laufenden Saison.

Am Mittwochnachmittag trainierte der Ex-Nationalspieler trotzdem mit der Mannschaft. Anders bei Franck Honorat (27), der Franzose fehlte auch in dieser Woche im Teamtraining. Trainer Gerardo Seoane (45) wird zum Umbauen gezwungen, im Heimspiel gegen den Hauptstadt-Klub wird wohl auch Innenverteidiger Maximilian Wöber (26) ausfallen, Abwehr-Routinier Tony Jantschke (34) trainierte nur individuell.

Da der Schweizer wohl am System mit drei Innenverteidigern und der Doppel-Sechs festhalten wird, ist davon auszugehen, dass Ko Itakura (27) erneut im defensiven Mittelfeld auflaufen wird. Damit bleibt eine Stelle in der Innenverteidigung offen: Nico Elvedi (27) und Marvin Friedrich (28) dürften sicher eingesetzt werden, um den dritten Platz in der Kette werden sich wohl Joe Scally (21) und Jung-Fohlen Fabio Chiarodia (18) streiten.

Das im Sommer von Werder Bremen verpflichtete Abwehr-Talent durfte in dieser Saison schon achtmal bei den Profis ran, in der Liga stand er aber bisher noch nicht in der Startelf. Am Sonntag könnte es also zu einer Premiere kommen – ebenso für zwei weitere Fohlen-Youngsters, wie die „Rheinische Post“ berichtete.

Seoane reagierte am Mittwoch auf die angespannte Situation in der Defensive und holte zwei Spieler der U23 ins Profi-Training. Mit Jamil Najjar (20), der 2022 aus der Jugend von Hertha BSC verpflichtet wurde, und Eigengewächs Noah Andreas (20) verstärkte der Trainer seine Trainings-Truppe mit zwei Regionalliga-Fußballern.

Nach der Einheit griff Seoane dann zu einer Sondermaßnahme. Chiarodia, Najjar und Andreas erhielten von Seoane und seinem Co-Trainer Patrick Schnarwiler (51) eine Extra-Schicht. Ein Wink darauf, dass die Talente Optionen für das Union-Spiel sein könnten?

Für Andreas und Najjar, der dem Spielertypen Max Wöber ähnelt, wäre es eine Kader-Premiere in der Bundesliga. Zwar ist Seoane dafür bekannt, die eigene Jugend an den Profi-Kader heranzuführen, einen so plötzlich benötigten Sprung seiner Talente hat er sich allerdings sicher nicht gewünscht.

Andreas ist eigentlich auf der Sechser-Position zu Hause, kann aber auch hinten spielen – Seoane will mit der Maßnahme also klar die Ausfälle ersetzen. Ein Kaderplatz ist für Fabio Chiarodia am wahrscheinlichsten, er ist sogar Kandidat für die Startelf – auch Najjar darf sich ernsthafte Hoffnungen auf eine Bundesliga-Premiere machen, wenn auch nur auf einen Bankplatz.