Vor Deutschland-Duell Diese Dänen spielten für Borussia – Rekord-Legionäre am Niederrhein
Endlich geht die K.o.-Phase der Europameisterschaft los – und zum Start gibt es gleich eine Begegnung mit besonderer Borussia-Bedeutung!
Wenn am Freitagabend (29. Juni 2024, 21 Uhr) Deutschland gegen Dänemark im Dortmunder Stadion um den Einzug in das Viertelfinale spielt, schaut wohl ganz Fußball-Deutschland zu. Aus Borussia-Sicht ist die Partie ebenfalls interessant und das nicht nur, weil zwei Ex-Gladbacher bei den Dänen auf dem Platz stehen werden.
So viel Dänemark steckt in Borussia Mönchengladbach
Mit Jannik Vestergaard (31) und Andreas Christensen (28) stehen gleich zwei ehemalige Borussen voraussichtlich in der Startelf gegen Gastgeber Deutschland. Bisher haben die beiden Innenverteidiger jede Spielminute bei der EM gespielt und in drei Spielen nur zwei Tore zugelassen.
Zwischen 2016 und 2017 verteidigten Vestergaard und Christensen Seite an Seite im Borussia-Park. Seitdem gab es in Andreas Poulsen (24, 1 Spiel für Gladbach) und dem derzeit in Mönchengladbach unter Vertrag stehenden Oscar Fraulo (20, 2 Spiele) noch zwei weitere Fohlen vom nordischen Nachbarn Deutschlands.
Das Quartett reiht sich in eine Rekord-Reihe ein: Mit insgesamt 19 Spielern stellt Dänemark die meisten Legionäre der Historie von Borussia Mönchengladbach. Den Spitzenplatz macht ihnen so schnell keiner streitig. Die Schweiz ist mit elf Spielern eher weit abgeschlagen auf Rang zwei.
Logisch daher auch, dass keine anderen Ausländer so viele Spiele für Borussia absolvierten, wie die Dänen (1292 Partien). Auch bei den Toren (277) hat Dänemark klar die Nase vorn im Legionärs-Ranking – das haben sie vor allem einem Spieler zu verdanken.
GladbachLIVE nennt die Dänen mit den meisten Spielen für Borussia Mönchengladbach und zeigt die Top-Ten im Porträt.
19. Peter Enevoldsen (0 Spiele)
18. Andreas Poulsen (1 Spiel)
17. Oscar Fraulo (2 Spiele)
16. Mikkel Thygesen (5 Spiele)
15. Per Pedersen (14 Spiele, 1 Tor)
14. Thomas Helveg (15 Spiele)
13. Johnny Molby (20 Spiele, 1 Tor)
12. Sebastian Svärd (29 Spiele)
11. Morten Skoubo (29 Spiele, 4 Tore)
10. Bo Svensson (33 Spiele, 2 Tore)
Der neue Trainer des 1. FC Union Berlin kickte für ein Jahr in Gladbach!
Vom Winter 2006 bis zum Sommer 2007 war der Abwehrspieler im Fohlen-Dress im Einsatz, wo er in 33 Spielen zwei Tore erzielte. Danach verschlug es den Dänen nach Mainz. Dort beendete er 2014 seine Karriere und wurde später Cheftrainer der 05er.
9. Steen Thychosen (35 Spiele, 5 Tore)
Von 1978 bis 1991 stürmte Thychosen für Gladbach – der größte Erfolg war der bislang letzten Europapokal-Sieg für Borussia!
In seinem Debütjahr holte der dänische Angreifer mit den Fohlen den Uefa-Cup. International schoss er ein Tor im Gladbach-Trikot, in allen Wettbewerben gesammelt, waren es fünf.
8. Kasper Bögelund (48 Spiele, 2 Tore)
Mit diesem Dänen stieg Borussia in die Bundesliga auf!
Bögelund erlebte in seiner Zeit am Niederrhein von 2005 bis 2008 sowohl den Abstieg in die Bundesliga, als auch den direkten Wiederaufstieg. Der Rechtsverteidiger absolvierte insgesamt 17 Länderspiele für „Danish Dynamite“.
7. Andreas Christensen (82 Spiele, 7 Tore)
Zwei Jahre lang (2015 bis 2017) war der Innenverteidiger vom FC Chelsea an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen.
Mittlerweile hat er einen Marktwert von 40 Millionen Euro, ist Champions-Leauge-Sieger und spielt beim FC Barcelona. Das Spiel gegen Deutschland im Achtelfinale wird sein 74. Länderspiel.
6. Jannik Vestergaard (83 Spiele, 7 Tore)
Von 2016 bis 2018 gehörte Vestergaard fest zur Innenverteidigung der Fohlenelf, spielte dabei sogar eine Spielzeit an der Seite seines Landsmannes Christensen.
Diesen übertrumpft er nur knapp! Ein Spiel mehr für Borussia hat der 44-fache Nationalspieler vorzuweisen als sein Kollege. Bei seinem Abgang zu Southampton 2018 brachte er Gladbach satte 25 Millionen Euro Ablöse ein!
5. Ulrik Le Fevre (108 Spiele, 27 Tore)
Er war der erste Däne überhaupt bei Borussia Mönchengladbach!
Ulrik Le Fevre, am 24. Februar 2024 verstorben, feierte zwei Meisterschaften mit den Fohlen und absolvierte 35 Länderspiele für Dänemark. Als Borussia den Linksaußen 1969 verpflichtete, wurde der Grundstein für eine besondere Beziehung zwischen dem Traditionsverein und Le Fevres Heimatland gelegt.
4. Carsten Nielsen (147 Spiele, 32 Tore)
Gleich in seiner ersten Saison bei den Fohlen (1976/77) krönte sich Nielsen mit der Meisterschaft in der Bundesliga!
Dazu kam dann zwei Jahre später der UEFA-Cup-Sieg 1979. Der in Kopenhagen geborene Mittelfeldspieler verließ Borussia 1981 gen Straßburg. Seinen Anteil an den beiden Titeln nimmt ihm niemand mehr.
3. Henning Jensen (182 Spiele, 60 Tore)
Als Henning Jensen am 4. Dezember 2017 verstarb, starb mit ihm auch ein großes Stück Borussia-Geschichte.
Der dänische Mittelstürmer feierte mit den Fohlen zwei Meisterschaften, einen Pokalgewinn und den großen europäischen Titel (Uefa-Cup) von 1975. 60 Tore in 182 Spielen sprechen für sich. Nach seinem Abgang wurde er noch zweimal mit Real Madrid Meister in Spanien, dann noch einmal in den Niederlanden mit Ajax Amsterdam.
2. Peter Nielsen (210 Spiele, 12 Tore)
Satte 210 Spiele machte der Mittelfeldspieler für den VfL!
1992 kam Nielsen als frisch gebackener Europameister, auch wenn er mit „Danish Dynamite“ bei der EM '92 keine einzige Minute auf dem Platz stand. 1995 holte er den Pokal mit Gladbach, zwei Jahre später verabschiedete sich Nielsen zurück in die Heimat zum FC Kopenhagen.
1. Allan Simonsen (249 Spiele, 117 Tore)
Der wohl bekannteste Däne, der jemals bei Borussia Mönchengladbach gespielt hat – und das zurecht!
In 249 Partien schoss der Däne sagenhafte 117 Tore für die Fohlen und feierte etliche Erfolge. Er steht prägend für die glorreichen Siebzigerjahre in Mönchengladbach, gewann dreimal in Folge die Meisterschaft, holte gleich in seiner ersten Saison (1972/73) den DFB-Pokal und war an beiden Uefa-Cup-Titeln maßgeblich beteiligt.
Nur logisch, dass diese Individualleistung auch noch mit der höchsten Ehre für Einzelspieler ausgezeichnet wurde: 1977 wurde Simonsen zum Gewinner des Ballon d'Or. Folglich darf er seitdem „Weltfußballer“ genannt werden – für Fans von Borussia Mönchengladbach wäre er das wohl auch ohne diese Auszeichnung gewesen.