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Von Achim Müller

„Das war unter aller Sau!“ Muss Hütter weg? Effenberg rechnet mit Gladbachs Derby-Deppen ab

Ex-Gladbach-Star Stefan Effenberg, hier zu sehen am 17. April 2022 in der TV-Talkshow „Doppelpass“ bei „Sport1“. Im Hintergrund sitzt ein Köln-Fan.

Ex-Gladbach-Star Stefan Effenberg, hier zu sehen am 17. April 2022 in der TV-Talkshow „Doppelpass“ bei „Sport1“.

Seit über 30 Jahren hat Gladbach nicht mehr beide Derbys gegen den Erzrivalen Köln verloren. Doch das ist Geschichte. Seit der Schmach von Ostersamstag (16. April 2022) haben die Borussen-Profis auch das noch in dieser eh schon katastrophalen Saison hinbekommen. Nach dem 1:4 im Hinspiel ließen sich Ginter, Neuhaus, Lainer, Plea, Bensebaini und Co nun auch im eigenen Stadion vom „Effzeh“ mit 1:3 verhauen.

Die Fans von Borussia Mönchengladbach sind nach dem Schlusspfiff auf die Barrikaden gegangen. Sie sangen im Stadion zu Abertausenden „wir haben die Schnauze voll!“. Und sie forderten mit „Hütter raus!“-Rufen die Entlassung des Trainers, Ultras stürmten sogar durch Absperrungen hindurch Richtung Spielerkabine und konnten noch von der Polizei gestoppt werden.

Ex-Gladbach-Kapitän Effenberg: „Sie werden sich von Spielern trennen müssen!“

Am Tag danach, Ostersonntag (17. April), rechnete dann ein ehemaliger Gladbach-Kapitän und -Superstar mit Gladbachs Derby-Deppen ab: Stefan Effenberg (53).

Der Pokalsieger von 1995 und Champions-League-Gewinner mit Bayern München sagte im „Doppelpass“ beim TV-Sender „Sport1“: „Ich habe das Spiel gesehen und bin sprachlos gewesen.“

„Tiger“ Effenberg, der gerade in Derbys immer vorangegangen war, legte nach: „Aus meiner Erfahrung, gerade gegen den 1. FC Köln, ein Derby anzunehmen, heißt – die Trainer haben immer gesagt, hier muss die Hütte heute brennen. Ihr wisst, um was es geht. Da ging es gar nicht so sehr um das Taktische, sondern, dass jeder bereit gewesen ist, von der ersten Minute an auch da zu sein. Das hat man ja jetzt am Samstag überhaupt nicht gesehen.“

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Effenberg geht dann richtig deutlich mit Gladbach ins Gericht: „Man hat gesehen, dass es keine Führung auf dem Platz gab. Aber mittlerweile habe ich auch das Gefühl, dass es keine Führung in der Führung gibt. Das könnte dann auch mit Blick auf die Zukunft ein Problem geben. Nicht, dass es bei Borussia Mönchengladbach so kommt, dass der Traum, international zu spielen, was immer der Traum ist, wahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht mehr funktionieren wird.“

Der ehemalige Nationalspieler sagt weiter: „Sie werden sich von einigen Spielern trennen müssen, die denken, sie sind groß, sind es aber im Endeffekt nicht. Und da muss man den Finger in die Wunde legen. Und das erwarte ich eigentlich auch jetzt von den Verantwortlichen.“

Effenberg, einmal in Fahrt, redete sich fast schon in Rage mit Blick auf die Gladbacher Leistung: „Von den Spielern habe ich gestern erwartet, dass sie es verstehen. Die Kölner kommen, wie haben da schon mal 1:4 verloren, wir müssen hier definitiv ein anderes Gesicht und Biss zeigen. Aber man hat es überhaupt nicht gesehen. Im Gegenteil. Die Kölner haben Fußball gespielt und zelebriert, haben völlig zu Recht gewonnen. Die Fans wollen doch sehen, wenn sie ins Stadion gehen, dass die Mannschaft den Kampf annimmt. Und wenn das nicht geschieht, dann sind sie natürlich gefrustet und genervt von der Einstellung der Spieler.“

Klartext„ Effe“: „Das war unter aller Sau!“

Und weiter: „Du musst, du musst dich von den Spielern trennen, die nicht bereit sind, permanent ans Limit zu gehen. Und die nicht bereit dazu sind, von denen musst du dich trennen. Da sollten sich auch nicht zu viele sicher sein. Viele sehen sich ja in England, in Spanien oder wer weiß wo, aber wenn ihr solche Leistungen zeigt, vor allem wie gestern, habt ihr nirgendwo einen Platz.“

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Und was sagt der „Tiger“ zu Adi Hütter (52)? Ist der Österreicher noch als Trainer im Borussia-Park zu halten?

Effenberg: „Ich würde mit ihm weiterarbeiten, ganz ehrlich, in der Hoffnung, dass er versteht, was er zu tun hat und in die neue Saison gehen. Und wenn sich das dann immer noch nicht ändert, dann können wir noch mal neu darüber reden.“