Borussia-Bosse verhindern Eskalation Drei Verletzte bei Ultra-Sturm Richtung Gladbach-Kabine
Sturm auf die Gladbach-Kabine! Nach der Derby-Schande gegen den 1. FC Köln (1:3) liegen bei den Fohlen-Fans die Nerven blank.
Hardcore-Supporter der Elf vom Niederrhein, sogenannte Ultras, sind am Samstagabend (16. April 2022) im Borussia-Park auf das Gelände vor den Eingang zum Lizenzspielerbereich gestürmt und drohten, möglicherweise bis in den Kabinentrakt vorzudringen.
Gladbach-Sprecher: „Das ist ungewöhnlich für uns und lange nicht passiert“
Zuvor hatten die Ultras nach Polizeiangaben ein Absperrtor zum Vorplatz zwischen Hotel und Geschäftsstelle aufgebrochen. Dabei sind den weiteren Angaben zufolge zwei Ordnungskräfte verletzt worden. Eine weitere Ordnungskraft ist beim Ultra-Sturm Richtung Fohlen-Kabine mit Schlägen gegen den Kopf verletzt worden.
Wie viele Ultras zunächst durch die Sicherheitsabsperrungen hatten durchbrechen können, dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Augenzeugen berichteten unserer Redaktion von bis zu 200, von offizieller Seite ist von rund 50 Personen die Rede.
Die Ultras beschädigten auch den Mannschaftsbus des 1. FC Köln, ein Scheibenwischer wurde abgebrochen.
Die Polizei hatte die Eindringlinge schließlich festsetzen können.
Die aufgebrachten Ultras forderten eine Aussprache mit Verantwortlichen des Vereins.
Borussia gibt an, dass dadurch, dass mehrere Borussia-Verantwortliche wie Vizepräsident Rainer Bonhof, Geschäftsführer Stephan Schippers, Sportdirektor Roland Virkus und auch Spieler wie Yann Sommer, Tony Jantschke und Lars Stindl mit den Eindringlingen gesprochen hätten, sei die Situation unter Kontrolle gewesen und anschließend aufgelöst worden.
Ein Klub-Sprecher sagte zu den Ereignissen vor dem Eingang zur Spielerkabine: „Das ist ungewöhnlich für uns und lange nicht passiert.“
Die Polizei hatte den Zugang zur Gladbacher Kabine schließlich mit mehreren Einsatzkräften gesichert.
Ob die wütenden Ultras den Kabinentrakt tatsächlich hatten stürmen wollen, dazu konnte eine Polizei-Sprecherin am Sonntagmorgen (17. April) keine Angaben machen.
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Nach Polizeiangaben verließen die Fans nach den Gesprächen wieder das Vereinsgelände.
Der Polizei zufolge verhielten sich ansonsten die Anhänger beider Vereine rund um das Derby zu „allergrößten Teilen friedlich“.
In der Vorspielphase kam es unter anderem zu vereinzelten Flaschenwürfen von Seiten Kölner Fans. Insgesamt sieben Strafanzeigen ergingen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz aufgrund von Pyrotechnik.
Personen hatte sie sowohl vor Anpfiff als auch während des Spiels gezündet.
Zwei der Mönchengladbacher Fanszene zugehörige Männer stehen jeweils in dem Verdacht, einen Köln-Fanschal geraubt zu haben.
Weitere Strafanzeigen ergingen wegen Beleidigung (1), Körperverletzungen (3), Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (2) und Sachbeschädigungen (2) an Fahrzeugen.
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Die Ermittlungen dauern an.
In diesem Zusammenhang dürfte wohl auch aufgearbeitet werden, wie es bei einem sogenannten Hochsicherheitsspiel und dem Einsatz zahlreicher Polizeikräfte überhaupt möglich gewesen war, dass aufgebrachte Personen bis zum Eingang des Kabinentrakts hatten vordringen können.