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Von Daniel Thiel

Nach 35 Gegentreffern Borussia-Ikone nimmt Fohlen in die Pflicht: „Auch Drecksarbeit verrichten“

Robin Koch bezwingt Moritz Nicolas mit einem Schuss aus Grätschposition.

Borussias 35. Gegentreffer in der aktuellen Bundesliga-Saison. Durch das Tor am 20. Dezember 2023 verlor Gladbach das Spiel in Frankfurt noch.

Die Borussia-Analyse nach der ersten Saisonhälfte!

Borussia Mönchengladbach geht als Zwölfter im absoluten Tabellenmittelfeld in die Winterpause. Den Sprung in die obere Tabellenhälfte verpassten die Fohlen nach die Last-Minute-Pleite bei Eintracht Frankfurt (1:2).

Gladbach mit 35 Gegentreffern: Borussia-Ikone sieht dieses Problem

Das erste Halbjahr unter Gerardo Seoane (45) war geprägt von einem XXL-Umbruch und von Höhen und Tiefen. Was bei den Fohlen aktuell heraussticht: In den 16 Bundesliga-Partien keiner anderen Mannschaft fielen so viele Treffer – Borussia erzielte 31 Tore und kassierte wiederum 35.

„Nach vorn läuft es gut, 31 Tore lassen sich sehen“, sagt auch Borussia-Rekordspieler Berti Vogts (76) in einer Kolumne für die „Rheinische Post“. Er legt aber den Finger in die Wunde – und blickt auf die Anzahl der Gegentore.

35 Gegentore seien „eindeutig zu viel“, meint Vogts und geht in die Analyse: „Es fehlt die mannschaftliche Geschlossenheit, die für mich die Grundlage für Stabilität ist. Das Verteidigen des Tores beginnt weit vorne, die Stürmer müssen bereit sein, auch Wege zu gehen, die wehtun, kurz: Sie müssen bereit sein, für das Team auch Drecksarbeit zu verrichten.“

Es sei nicht nur die Schuld der Abwehrspieler, sondern das komplette Team sei gefragt, so die Borussia-Ikone. Mit dieser Einschätzung nimmt der 76-Jährige auch die Offensiv-Kräfte der Fohlen in die Verantwortung.

„Nach Ballverlusten ist zu viel Unordnung und es passieren zu viele Fehler. Generell ist bei Borussia keiner da, der bereit ist, die Fehler anderer zu reparieren. Jeder Spieler auf dem Feld muss die totale Lust aufs Verteidigen haben – und glauben Sie mir: Auch Verteidigen kann Spaß machen und spektakulär sein“, erklärt Vogts.

Dabei blickt der gebürtige Büttgener auch auf seine Jahre mit der Raute auf der Brust zurück: „Für mich war das zu meiner aktiven Zeit immer das Elixier, ich hatte Lust darauf, Tore zu verhindern. Und eines war klar: Wenn da einer vorn stehen geblieben ist, gab es nicht nur Ärger mit Trainer Hennes Weisweiler, sondern auch in der Kabine.“

Ligaweit kassierte nur ein Team mehr Gegentore als die Fohlen – Schlusslicht Darmstadt 98 mit bereits 41 Gegentreffern. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob die Fohlen den Vogts-Rat beherzigen.