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Von Leo Bach (lb)

„Immer begehrt auf dem Markt“ Abschied im Sommer möglich? Seoane will das Beste für Ullrich

Lukas Ullrich setzt zum Schuss gegen den FC Bayern München an.

Auftritt auf der großen Bühne: Lukas Ullrich (m.) durfte am 2. September 2023 in der Bundesliga gegen Top-Stars wie Leroy Sané (l.) in der Bundesliga ran.

Hat er bei den Gladbach-Profis eine Zukunft?

25,47 Jahre ist das Durchschnitts-Alter der in dieser Saison eingesetzten Profis von Borussia Mönchengladbach. Damit rangieren die Fohlen auf Rang elf im Liga-Vergleich. In der nächsten Saison könnten die jungen Spieler bei Gladbach eine noch größere Rolle einnehmen. Zu ihnen gehört auch Lukas Ullrich (20), sofern er dann noch bei Borussia unter Vertrag steht.

Gladbach-Abgang im Sommer? Für Ullrich bietet sich eine Leihe an

Über drei Kurzeinsätze verteilt sammelte Ullrich in der laufenden Bundesliga-Saison ungefähr 19 Minuten als Fußballprofi auf dem Platz. Zuletzt durfte er die abschließenden Minuten beim bitteren 3:4 zu Gast bei der TSG Hoffenheim (20. April 2024) mitwirken.

Offiziell gehört der junge Linksverteidiger dem Profi-Kader an, deutlich mehr Spielzeit erhält er aber bei Gladbachs U23 in der Regionalliga West. In 19 Partien steuerte er dort zwei Tore und sechs Vorlagen bei – durchaus beachtlich für seine Position und das im Abstiegskampf!

Immer wieder hörte man von der sportlichen Leitung der Fohlen, dass man zufrieden mit der Entwicklung des 20-Jährigen sei. Für den Durchbruch reichte es bisher aber noch nicht. 

Kurz vor dem Saisonfinale beim VfB Stuttgart am Samstag (18. Mai, 15.30 Uhr) sprach Trainer Gerardo Seoane (45) über die Situation des Talents und ließ dabei durchklingen, dass ein Abschied im Sommer kein Ding der Unmöglichkeit ist.

„Er ist ein Spieler, der immer begehrt ist auf dem Markt. Im Sommer versuchen wir die richtige Entscheidung zu treffen. Auf der einen Seite steht unsere Kaderstruktur, auf der anderen Seite, was die bestmögliche Entscheidung für den Spieler ist“, so der Schweizer auf der Pressekonferenz vor dem 34. Spieltag.

Auf der linken Außenverteidiger-Position stehen im Borussia-Kader zwei Spieler vor Ullrich in der Hack-Ordnung: Luca Netz (21) und Joe Scally (21). Beide sind nicht viel älter als der 20-Jährige, verfügen aber über deutlich mehr Spielerfahrung für ihr Alter.

Auch das nannte Coach Seoane als Begründung für die geringe Spielzeit Ullrichs: „Auf seiner Position spielt sicherlich auch die Erfahrung eine Rolle im Vorsprung von Luca Netz und Joe Scally – das war ausschlaggebend dafür, dass er noch nicht zu Spielzeit gekommen ist. Wir sind aber überzeugt von seinen Qualitäten.“

Fest steht, dass Ullrich Spielzeit braucht, um sich noch weiter zu entwickeln. Aktuell sieht es nicht so aus, als dürfte sich der gebürtige Berliner allzu viel Hoffnung darauf machen – Netz wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch nächste Saison für die Fohlen spielen.

Ein Scally-Abgang ist noch möglich, in diesem Fall dürften Ullrichs Chancen auf einen offenen Konkurrenzkampf mit Netz steigen. Sollte der US-Amerikaner aber am Niederrhein bleiben, bietet sich für den U23-Defensivmann an, eine Veränderung im Sommer zu wagen.

Dabei würde vor allem eine Leihe Sinn ergeben. Mehr Spielzeit für Ullrich und eine Rückkehr im nächsten Sommer könnten für eine Win-win-Situation sorgen. In den vergangenen Jahren wählte Borussia diesen Weg immer wieder. Die wohl erfolgreichsten Beispiele der Gegenwart bilden Moritz Nicolas (26) und Rocco Reitz (21), die beide nach ihrer Auslands-Leihe zu Stammspielern in Gladbach heranwuchsen.

Dass der Markt für Ullrich vorhanden ist, bestätigte Seoane bereits, nun liegt es also an den Verantwortlichen bei Borussia sich zu entscheiden, was mit dem vom Trainer so gefeierten Talent im Sommer geschehen soll. Eine Spielgarantie für Samstag wollte der Coach noch nicht aussprechen, allerdings gehört Ullrich zu den Profis, die sich berechtigte Hoffnungen auf einen Überraschungseinsatz in Stuttgart machen dürfen.