Seaone vor Derby-Debüt Das eint den Gladbach-Coach mit einem seiner Vorgänger
Spezielle Herausforderung für Gerardo Seoane (44)!
Nach einem nicht idealen Saisonstart für Borussia Mönchengladbach steht für ihn am Sonntag (22. Oktober 2023, 15.30 Uhr) das erste Derby als Fohlen-Trainer an. Vor seinem ersten Auftritt in Köln blicken wir auf eine spezielle Gemeinsamkeit mit seinem Vorgänger.
Gladbach-Coach Seoane erinnert im Auftreten an Bundesliga-Legende
In den vergangenen Jahren gab es einige Veränderungen auf der Borussia-Trainerbank. Im Frühjahr 2021, also vor rund zweieinhalb Jahren, war noch Marco Rose (47) Fohlen-Coach. Nach ihm überstanden Adi Hütter (53) und Daniel Farke (46) nur jeweils eine Saison vor ihrem Borussia-Aus.
Auf Farke folgte der erste Schweizer Gladbach-Trainer seit Lucien Favre (65): Gerardo Seoane ist gerade im vollen Gange, einen Borussia-Umbruch umzusetzen.
Daniel Farke übernahm mit großen Hoffnungen der Fans im vergangenen Jahr das Traineramt bei Borussia Mönchengladbach. Nach einer jedoch durchwachsenen Saison hatten er und Borussia sich darauf verständigt, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. Mittlerweile arbeitet der gebürtige Ostwestfale wieder in der englischen Championship bei Leeds United.
Die beiden Coaches unterscheidet zwar viel Grundsätzliches, was vor allem in der taktischen Herangehensweise liegt. Während Farke eher über Ballbesitz-Stafetten den Weg nach vorne suchen will, bevorzugt Seoane ein schnelleres, direkteres Spiel.
Trotz dieser Unterschiede haben beide eine große Gemeinsamkeit. Nach ihrem Vorbild als Trainer befragt, gaben sowohl Farke als auch Seoane die Legende Ottmar Hitzfeld (74) als größte Inspiration an.
Besonders die menschliche Komponente des zweifachen Champions-League-Siegers als auch seinen Umgang in der Kabine scheinen beide gleichermaßen zu schätzen.
So schwärmte Farke etwa zu seiner Borussia-Zeit bei „Bild“: „Seine hohe Qualität in der Menschenführung hat mich immer begeistert. Die besonderen Charaktere, die den Unterschied ausmachen konnten, aber vielleicht nicht leicht zu führen waren – wie Sammer, Möller oder Riedle in Dortmund und Effenberg, Kahn, Elber bei Bayern – hatten unter ihm seine beste Zeit. Er war immer stilvoll, ist Gentleman geblieben.“
Ähnliche Worte findet auch Seoane in einem Beitrag zu „The Coaches' Voice“ über Hitzfeld: „Ottmar Hitzfeld ist jemand, mit dem ich noch nie zusammengearbeitet habe, aber als ich meine Trainerlizenz machte, beobachtete ich ihn oft. Er war Trainer bei Bayern München, bevor er die Schweizer Nationalmannschaft übernahm und ich bewunderte die Art und Weise, wie er die Dinge anging. Selbst auf höchstem Niveau unter viel Druck blieb er derselbe – ruhig und gelassen. Und immer mit dem nötigen Respekt für Spieler und die Trainer-Kollegen.“
Hitzfeld erarbeitete sich als Trainer von Bayern München und zuvor Borussia Dortmund den Status als Bundesliga-Ikone. Er wurde mehrfach deutscher Meister und gewann mit beiden Top-Klubs die Champions League. Anschließend übernahm er die Nationalmannschaft in Seoanes Heimatland, der Schweiz, und führte die „Nati“ unter anderem zur WM 2014.
Eine ruhige und rationale Art eint beide. Er benutzt eine klare Sprache und setzt auf deutliche Formulierungen. Zudem präsentiert er sich stets Gentleman-like – genauso wie einst auch sein Vorbild Hitzfeld.
Bei den Borussia-Fans scheinen die klaren Ansagen Seoanes, die nur wenig Interpretationsfreiraum lassen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Und auch die Mannschaft kommt in den letzten Wochen immer besser in Fahrt. Die Klarheit des Schweizers dürfte sicher dazu beitragen.