Auch Olschowsky war ihm voraus Traditionsklub-Torhüter erklärt Borussia-Abgang – und übt Kritik
Auf dieser Position mangelt es Borussia nicht an Optionen!
Erst vor wenigen Tagen berichtete GladbachLIVE über ein aktuelles Personal-Dilemma bei Borussia Mönchengladbach: Es gibt sechs Torhüter mit Profivertrag und zusätzlich einen A-Nationalspieler – aber nur zwei Plätze in der Bundesliga-Mannschaft und im Tor der U23.
Gladbach-Kritik von Ex-Fohlen: „Auf zwei, drei andere Torhüter gesetzt“
Dadurch kam es zuletzt mehrfach dazu, dass in Jan Olschowsky (21) und Max Brüll (21) zwei vielversprechende Torhüter-Talente aus dem eigenen Nachwuchs Wochenenden ohne Pflichtspiel-Einsatz verbringen mussten.
Die beiden machen aktuell im Grunde den Platz zwischen den Pfosten bei der Regionalliga-Mannschaft unter sich aus, während Moritz Nicolas (25) bisher als Vertreter von Jonas Omlin (29) in der Bundesliga zu überzeugen weiß.
Kurios: Dieses Dilemma hätte gut und gerne noch größer sein können. Aktuell macht ein weiterer Torhüter auf sich aufmerksam, der am Niederrhein seine ersten fußballerischen Schritte machte – und über Jahre im Fohlenstall ausgebildet wurde.
Justin Heekeren (22) wurde in Xanten geboren und spielte einst unter anderem für die U17 der Fohlen. Vor der Länderspielpause feierte er sein Profi-Debüt – vor über 62.000 Fans bei der Partie Schalke 04 gegen Hertha BSC.
2022 wechselte der 22-Jährige über die Zwischenstation Oberhausen nach Gelsenkirchen. Zuvor galt er als vielversprechendes Borussia-Talent. Aber wieso kehrte Heekeren Gladbach den Rücken?
Im Interview mit der „Funke Mediengruppe“ verriet der Schalker, dass er auch bei Borussia hätte bleiben können. Der Gladbach-Abgang sei seine Entscheidung gewesen.
„Ich hätte auch in der U19 in Gladbach spielen können. Ich habe aber gemerkt, dass Gladbach auf zwei, drei andere Torhüter gesetzt hat und mich nicht so fördern wollte, wie ich es mir gewünscht hätte“, sagte Heekeren.
Dabei lohnt sich ein Blick darauf, wer die Haupt-Konkurrenten des 2000 geborenen Torhüters im Borussia-Nachwuchs waren: In der U17, also unmittelbar vor Heekerens Abschied, musste er sich bei Borussia hinter dem ein Jahr jüngeren Jan Olschowsky anstellen, der trotz seines jüngeren Alters schon die meisten Liga-Spiele absolvierte.
Zu dieser Zeit zählte auch Max Brüll zu den Teamkollegen des gebürtigen Xanteners. Borussia baute auch in den folgenden Jahren auf Brüll und Olschowsky, der immerhin schon vier Bundesliga-Einsätze vorweisen kann. Brüll feierte im November 2022 sein Kader-Debüt im Oberhaus.
Mit Blick auf diese spezielle Situation – drei talentierte Torhüter, die altersmäßig nur wenige Monate trennen – lassen Heekerens Aussagen stark darauf schließen, dass seine Entscheidung gegen eine Borussia-Zukunft auch mit dem Vertrauen der Verantwortlichen in Olschowsky zusammenhängt.
Wie groß die vereinsinterne Wertschätzung für ihn ist, wurde schon deutlich, als Olschwosky schon im Alter von 16 Jahren sein Senioren-Debüt in der Regionalliga West feierte.
Heekeren macht mit seinen kritischen Worten auch deutlich, dass er sich mehr Vertrauen und eine andere Art der Förderung bei Borussia gewünscht hätte. Nun arbeitet er daran, auf Schalke den langfristigen Durchbruch im Profi-Fußball zu schaffen.