Unter Seoane komplett raus Vom Höhepunkt zum Tiefpunkt? Bittere Phase für Gladbach-Sorgenkind
In einer harten Zeit für die Fußball-Fans sein persönlich bester Moment?
Es dürfte das wohl langweiligste Halloween dieses Jahrtausends gewesen sein! Am 31. Oktober 2020 gab es nicht viele Möglichkeiten, ausgelassen zu feiern.
Gladbach-Sorgenkind vor besonderem Duell – aber außen vor?
Aufgrund der Corona-Pandemie fanden viele Partys, die normalerweise die Menschen auf die Straße locken, nicht statt. Auch die Fußball-Stadien blieben zu dem Zeitpunkt leer.
Ein Mann, der an Halloween 2020 trotzdem Grund zum Feiern hatte, war Hannes Wolf (24). Vor mittlerweile fast drei Jahren bestritt er sein bis heute wohl bestes Spiel im Trikot von Borussia Mönchengladbach – ausgerechnet gegen RB Leipzig.
Wenige Monate vorher spielte der Österreicher noch in Leipzig – im Sommer 2019 zog es ihn für zwölf Millionen Euro aus Salzburg zum amtierenden DFB-Pokalsieger.
Ein Jahr später erfüllte Max Eberl (50) dem damaligen Borussia-Coach Marco Rose (47) den Wunsch, mit einem seiner Musterschüler aus gemeinsamen RB-Zeiten auch in Gladbach zusammenarbeiten zu können.
Insgesamt elf Millionen Euro investierte Eberl, um Wolf an den Niederrhein zu holen. Erst wurde Wolf ausgeliehen, dann griff eine Kaufpflicht im Sommer 2021.
Allerdings: Im vierten Jahr von Wolf bei Borussia erlebt er die wohl härteste Zeit am Niederrhein – und das, obwohl er eigentlich nie richtig in Tritt gekommen war.
Immer wieder gaben ihm seine Ex-Trainer Rose, Landsmann Adi Hütter (53) und zuletzt Daniel Farke (47) Chancen, um sein erhofftes Potenzial in Pflichtspielen auf den Rasen zu bekommen.
Dem mittlerweile 24-Jährigen gelang es aber nie, sich nachhaltig festzuspielen. Im Grunde wartet er immer noch vergeblich auf seinen Borussia-Durchbruch.
Gerardo Seoane (44) machte in den ersten Monaten sehr deutlich, dass es ihm überhaupt nicht um Ablösesummen oder einen möglichen Status innerhalb des Klubs geht. Die pragmatische Herangehensweise: Beim Schweizer zählt, was ihm die Spieler auf dem Rasen anbieten.
Wolfs Zwischenbilanz nach fünf Pflichtspielen unter Seoane: Er wartet immer noch auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison – und zählte noch in keiner Bundesliga-Partie zum Spieltagskader.
Am Samstag (23. September 2023, 15.30 Uhr) trifft Borussia auf Wolfs Ex-Klub RB Leipzig. Über Eberl, Rose und auch Leipzigs aktuellem Stamm-Keeper, dem Gladbach-Eigengewächs Janis Blaswich (32), wird im Vorfeld des brisanten Duells gesprochen.
Wolf steht aktuell überhaupt nicht im Fokus. Er musste in der Vorbereitung immer wieder im Trainingsbetrieb aussetzen, ist nun seitdem im Hintertreffen – und aktuell Borussias größtes Sorgenkind.
Dass sich auch für das bevorstehende Leipzig-Spiel keine große Hoffnung auf Einsatzzeiten für Wolf abzeichnet, wurde etwa bei der letzten öffentlichen Einheit am Mittwoch (20. September) deutlich.
Da zählte Wolf laut der „Rheinischen Post“ nicht zu den 20 ersten Feldspielern, die sich Seoane im Elf-gegen-Elf ganz genau anschaute. Außen vor waren Teenager Simon Walde (18), Grant-Leon Ranos (20), der in der Vorsaison noch in der Regionalliga spielte, und eben Wolf, der einst als großer Hoffnungsträger und dem XXL-Rucksack der Elf-Millionen-Ablöse zu den Fohlen wechselte.
Spieler wie Ranos, Yvandro Borges Sanches (19) und Robin Hack (25) durften sich allesamt schon in der Bundesliga zeigen – und bekamen in schwierigen Momenten, etwa beim 3:4-Rückstand in Augsburg, Seoanes Vertrauen.
Das dürfte sich Wolf selbst auch ganz anders vorgestellt haben. Er machte schon im Endspurt der Vorsaison deutlich, dass er die Zeit in Gladbach als „zäh“ empfand.
Unter Farke zählte er zumindest fast immer zum Spieltagskader. Dass es aktuell unter Seoane anders aussieht, wurde einmal mehr beim Mittwochs-Training deutlich – für Wolf wohl der nächste Tiefpunkt in einer sehr komplizierten Saison.