Nur noch ein Fohlen bleibt übrig
Seoane puzzelt weiter: Das hat Folgen für einen Gladbach-Star
Gerardo Seoane (45) ist offensichtlich nicht zufrieden – das hat Folgen!
Bei Borussia Mönchengladbach steht in der vierten Saison in Folge ein anderer Trainer an der Seitenlinie. Die vergangenen Jahre waren am Niederrhein wahrlich nicht von Konstanz geprägt.
Gladbach auf der Suche nach Konstanz
Auf der Trainerposition gab es Jahr für Jahr Veränderungen, beim Kader im vergangenen Sommer einen großen Umbruch. Allerdings läuft auch unter Gerardo Seoane nicht alles in geregelten Bahnen.
Der Schweizer versuchte es beim Heimspiel gegen Freiburg mit wieder mit drei Veränderungen im Vergleich zum 1:1 in Heidenheim vor der Länderspielpause. Seoane setzte unter anderem auf einen positiven Effekt durch das Comeback von Landsmann Jonas Omlin (30).
Das ging aber ebenso wenig auf wie die Entscheidungen, gleich beide Borussia-Ösis aus der ersten Elf zu nehmen. Stefan Lainer (31) musste für Luca Netz (20) weichen. Darüber hinaus rückte Ko Itakura (27) für Max Wöber (26) in die Startelf.
Besonders die Wöber-Herausnahme überraschte! Denn unter Seoane galt bisher: Wenn der gebürtige Wiener fit war, stand er auch in der Startelf. Das gilt jetzt nicht mehr.
Wie löst Seoane das Personal-Puzzle? Besonders in der Viererkette gibt es, innen wie außen, immer wieder Veränderungen. Das Tüfteln des Schweizers hat Folgen. Durch die Wöber-Herausnahme gibt es nur noch eine Konstante in der laufenden Bundesliga-Saison der Gladbacher.
Nur noch ein Feldspieler war für Seoane in der laufenden Bundesliga-Saison immer gesetzt, wenn er zur Verfügung stand: Julian Weigl (28) verbleibt als einziges unangefochtenes Fohlen!
Der defensive Mittelfeldspieler stand bei 25 Nominierungen für den Spieltagskader 25-mal in der Startelf. Einmal wurde ihm eine Gelbsperre zum Verhängnis, darüber hinaus fehlte Weigl einmal wegen muskulärer Probleme.
Für Wöber war der Tag des ersten Bundesliga-Spiels, bei dem er nicht in der Startelf stand, geprägt von gleich mehreren Kurz-Auftritten. Kurz 20 Minuten vor Schluss wurde der 26-Jährige für den angeschlagenen Elvedi eingewechselt und kam so immerhin doch noch zum Einsatz.
Nach dem ersten Kurz-Auftritt auf dem Rasen ging es für Wöber kurz nach dem niederschmetternden 0:3 wieder raus auf den Platz: Der Verteidiger war beim obligatorischen Auslaufen der Ersatzspieler erst der erste Spieler, der auf den Rasen lief – und dann der Erste, der wieder die Kabine ansteuerte.
„Das Ganze schnell hinter sich bringen“, das schien das Motto an diesem Arbeitstag nach der enttäuschenden Nicht-Nominierung für die Startelf zu sein.
Obwohl er noch mit raus zum Auslaufen musste, huschte Wöber schon gegen 18 Uhr geduscht durch den Kabinentrakt im Borussia-Park. Den Auftakt in den Saison-Endspurt hätte sich der Linksfuß wohl ganz anders vorgestellt.
Zumal für Wöber auch weiterhin ungeklärt ist, wie es für ihn über die laufende Saison hinaus weitergeht. Roland Virkus (57) unterstrich kurz vor dem Freiburg-Spiel Wöbers Wunsch, bei Borussia bleiben zu wollen – machte aber auch deutlich, dass sein eigentlicher Arbeitgeber Leeds United „hohe Forderungen“ stelle.
„Bild“ berichtet von einer Summe im Bereich von 17 Millionen Euro, die für Wöber gefordert wird. Eigentlich ist die aus Borussia-Sicht in der aktuellen Situation kaum zu stemmen. Die Zeichen stehen dadurch eher auf Abschied.
Ob Wöber beim Auswärtsspiel in Wolfsburg (7. April, 17.30 Uhr) wieder in die Startelf rückt, dürfte auch davon abhängen, ob Teamkollegen Elvedi weiterhin die muskulären Probleme aus dem Freiburg-Spiel zu schaffen machen. Seinen Ruf als unangefochtener Startelf-Spieler hat der Österreicher jedenfalls am 27. Spieltag einbüßen müssen.