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Von Leo Bach (lb)

Talente ohne Profi-Anschluss Pesch, Hermann & Co. – schlechtes Timing oder ohnehin keine Chance?

Noah Pesch holt sich Anweisungen ab.

Sie kennen sich nur aus ungezwungenen Verhältnissen: Ein Pflichtspiel hat Noah Pesch (l.) unter Gerardo Seoane noch nicht absolviert. Foto: 10. Oktober 2024

Mehr kann er nicht tun – außer Abwarten.

Wer als Zugang mit 19 Jahren in 14 Spielen in der Regionalliga West elf Tore schießt, sechs Vorlagen gibt und damit Top-Scorer der Liga ist, macht im alles beobachtenden modernen Fußball zwangsläufig auf sich aufmerksam. So geht es Noah Pesch aus der U23 von Borussia Mönchengladbach – ein Profi-Einsatz bleibt dem Flügelspieler dennoch verwehrt.

Seoane setzt auf Jugend – aber nur bei Profi-Ausfällen

Im Sommer kam der Deutsch-Kroate vom Lokalrivalen Bayer 04 Leverkusen an den Niederrhein und schlug sofort ein. Pesch durfte bereits mehrfach in den Länderspielpausen mit den Profis trainieren, sammelte sogar Einsätze bei Testspielen.

Vor den Augen von Cheftrainer Gerardo Seoane (46) traf der flinke Offensivspieler sowohl sehenswert gegen den SC Verl (5:0, 10. Oktober 2024), als auch zuletzt gegen den Zweitligisten Preußen Münster (3:1, 15. November). 

Seoane ließ vor dem anstehenden Bundesliga-Spiel gegen den FC St. Pauli (24. November, 17.3o Uhr) dennoch durchklingen, dass ein Kader-Platz bei der ersten Mannschaft für Pesch am Wochenende nicht drin ist. Das liegt an gleich zwei Faktoren.

Einerseits bestreitet die U23 in der Regionalliga am Samstag (23. November, 14 Uhr) selbst ein wichtiges Meisterschaftsspiel beim FC Gütersloh und andererseits gibt es schlichtweg keinen Platz im aktuellen Fohlen-Kader.

Das Ärgernis für Pesch und seine Kollegen wie U17-Weltmeister Charles Herrmann (18) oder Mittelfeld-Talent Niklas Swider (17) heißt Regionalliga statt Bundesliga, weil die Profi-Konkurrenz fit ist. Tatsächlich muss Seoane im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Hamburg lediglich auf den noch angeschlagenen Luca Netz (21, Fußverletzung) verzichten. Alle anderen Spieler stehen dem Schweizer zur Verfügung.

„Die Jungs, die aus der U23 im Testspiel gespielt haben, sind Kaderspieler aus der U23. Es ist eine schöne Chance in der Länderspielpause, dass sie sich bei uns zeigen können, aber am Samstag ist ein Meisterschaftsspiel der U23. Wir beobachten diese Leistungen, aber im Moment ist unser Kader auf den Positionen genügend besetzt. Also sind sie demnach keine Option“, zerschlug Coach Seoane Hoffnungen auf Einsatzchancen der Youngster auf der Pressekonferenz.

Pech für Pesch? Zu Beginn der Saison hätte das Offensiv-Talent wohl noch bessere Chancen gehabt, als sich beispielsweise Franck Honorat (28) verletzt hatte. Das Problem nur, dass der 19-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch nicht so auf dem Radar war, wie eben jetzt.

Dass es aber auch mal schnell gehen kann, zeigt das Beispiel von Linksverteidiger Lukas Ullrich (20), der aktuell Luca Netz vertritt und seine Chance mit überzeugenden Auftritten zu nutzen wusste. Für Pesch & Co. gilt also weiterhin, Leistungen abzurufen und sich Seoane so lange aufzudrängen, bis sich diese eine Chance bietet.