24 Spiele dauerte die Viertliga-Premiere für Aufsteiger Türkspor Dortmund, jetzt ist klar: Für den Neuling ist vorzeitig Schluss. Drei Tage nach der 0:7-Packung gegen die Zweitvertretung des SC Paderborn kündigte die Klub-Führung am Mittwoch (12. März 2025) den sofortigen Rückzug der Mannschaft aus der Regionalliga West an.

Das Schlusslicht, das gerade mal neun Punkte geholt hatte, war sportlich von Beginn an kaum konkurrenzfähig, erlebte mit der höchsten Saisonniederlage am Sonntag einen weiteren Tiefpunkt. 0:7 hatte Türkspor in der Hinrunde auch schon gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf verloren. Die erneute Demütigung sorgte dafür, dass in Dortmund nun vorzeitig die Lichter ausgehen.

Regionalliga West: Türkspor Dortmund hisst die weiße Flagge

Das Fußball-Portal „Reviersport“ zitierte aus einem internen Schreiben aus der Whatsapp-Gruppe des Klubs, in dem sich Klub-Boss Akin Kara an die Mannschaft richtete.

Darin heißt es: „Diese Entscheidung ist nicht leicht gefallen, aber sie ist unausweichlich. Finanzielle Engpässe, fehlende Unterstützung und unsere sportliche Situation haben es unmöglich gemacht, weiterzumachen.“

Für die Situation gab er den Spielern auch eine Teilschuld, schrieb: „Die Körpersprache auf dem Platz hat in den letzten Spielen gefehlt. Das 0:7 gegen Paderborn war ein Tiefpunkt, aber auch vorher hat es an Kampfgeist, Einsatz und Zusammenhalt gefehlt. Ein Verein kann nur funktionieren, wenn jeder bereit ist, 100 Prozent zu geben – das war in dieser Saison nicht der Fall.“

Auch für die U23 von Borussia Mönchengladbach hat der Rückzug der Dortmunder Folgen. Denn: Alle Saison-Partien werden nun gegen Türkspor gewertet. Das Hinspiel hatten die Fohlen um Coach Eugen Polanski (38) mit 4:0 gewonnen. Das zweite Duell hätte zum Saison-Finale am 17. Mai steigen sollen. Bedeutet: Es gibt für Gladbach nicht nur kampflos drei Punkte, sondern die Spielzeit ist für Polanskis Team auch eine Woche früher beendet als geplant.

Staffelleiter Patrick Zielezny sagte „Reviersport“ über die Nachricht, die der Klub am Vormittag an den Verband übermittelt hatte: „Wir müssen diesen Rückzug erst einmal formell prüfen und dann erst werden die daraus resultierenden Konsequenzen gezogen.“

Weil Türkspor in der Tabelle abgeschlagener Letzter war, ändert sich für die Kellerkinder der Liga, darunter frühere Bundesligisten wie der KFC Uerdingen und der Wuppertaler SV, nichts an der Ausgangslage: Noch immer müssen die drei Vereine, die derzeit über Türkspor in der Tabelle stehen, am Saisonende den Gang in die Oberliga antreten.

Wie es bei Türkspor nach dieser Saison weitergeht, ist völlig offen. Der Verein hatte 2020 noch Bezirksliga gespielt, war seitdem bis in die Viertklassigkeit durchmarschiert. Dieser Aufstieg findet mit dem Rückzug mitten in der Saison jetzt ein krachendes Ende.