Nach dem Freiburg-Abpfiff Was können Gladbach-Fans noch erwarten? Reaktion lässt tief blicken
Drei Gladbach-Spieler feierten beim Heim-Debakel gegen Freiburg (0:3) ihr Comeback – einer von ihnen ließ in seiner Enttäuschung tief blicken.
28 Punkte für Borussia Mönchengladbach nach 27 Bundesliga-Spielen und den März beenden die Fohlen ohne Pflichtspiel-Sieg – trotz Partien gegen zwei Abstiegskandidaten und einen Drittligisten.
Gladbach-Fans ohne Grund zur Freude im Saison-Endspurt?
Die Situation ist aus Gladbach-Sicht kritisch wie lange noch nicht – und kritischer denn je in der Amtszeit von Gerardo Seoane (45). Eigentlich hatte der Schweizer wohl darauf gehofft, mit dem Comeback von Jonas Omlin (30) für eine gewisse Euphorie zu sorgen.
Der Kapitän kehrte nach seiner Schulter-OP und sieben Monaten ohne Bundesliga-Einsatz zwischen die Pfosten zurück. Für ihn musste Moritz Nicolas (26) weichen.
Omlin ging in seiner Rolle als Fohlen-Führungsspieler auch nach Abpfiff zweimal voran – zunächst beim Gang des Teams in die Nordkurve, wo die Spieler lautstarke Unmutsäußerungen über sich ergehen lassen mussten.
Minuten später war es der Schweizer dann auch, der im Borussia-Kabinengang nicht direkt die Umkleide ansteuerte, sondern sich den Fragen der Medienvertreterinnen und Medienvertretern stellte.
Omlin äußerte sein Verständnis für die Reaktion der Fans: Schon zur Halbzeit gab es erste Pfiffe, nach dem Seitenwechsel und den weiteren Gegentreffern wurden die nur noch lauter.
Der 30-Jährige dürfte nach seinem erst vierten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison das Borussia-Gesicht des Saison-Endspurts sein. Der Fokus liegt darauf, wie sich der Kapitän wieder einfügt – seine Leistungen werden im Borussia-Umfeld besonders beäugt.
Aber was genau ist das Ziel für Borussia bis zum 18. Mai, dem letzten Bundesliga-Spiel der laufenden Saison in Stuttgart? Darauf wurde auch Omlin in der Mixed Zone angesprochen.
Seine Reaktion ließ tief blicken: „Ich glaube, wir hatten Ziele. Durch das Saarbrücken-Spiel haben wir die aber nicht erreicht. Jetzt bleiben uns noch sieben Spiele – und uns nichts anderes übrig, als den Fokus auf die Bundesliga-Saison zu legen. Da geht es darum, zu punkten – auch wenn es in der aktuellen Situation schwierig ist.“
Das DFB-Pokal-Debakel von Saarbrücken (1:2) steckt den Fohlen immer noch tief in den Knochen – selbst einem Spieler, der da noch nicht wieder im Kader stand. Auch zweieinhalb Wochen später zeichnet sich eine gewisse Ratlosigkeit ab.
Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten unter Adi Hütter (54) und Daniel Farke (47) gurkten sich die Fohlen, im Tabellen-Niemandsland stehend, durch den Saison-Endspurt.
Spaß hatten die Gladbach-Fans daran nur in den seltensten Fällen. Schon beim Freiburg-Spiel war der Unmut der Anhängerinnen und Anhänger nicht mehr zu übersehen.
Wie viel Unterstützung wird es in den kommenden Wochen noch geben? Nach den zuletzt schwachen Auftritten und augenscheinlich ohne große Ziele und Herausforderungen für die Restsaison dürften sich die sportlichen Anreize, gerade längere Auswärtsreisen nach Wolfsburg, Sinsheim oder Bremen anzutreten, in Grenzen zu halten.
Über Monate präsentierten sich Mannschaft und Fans als Einheit, gerade in der Hinrunde führte das zu einigen besonderen Momenten – wie dem Pokal-Weiterkommen gegen Wolfsburg in der Verlängerung. Nun drohen den Fohlen sieben Wochen ohne sportliche und emotionale Highlights.