„Von Beginn an kein Thema“ Borussia-Star über Vertragsverlängerung – davon hängt es für ihn ab
Ist das schon das Bekenntnis zum Verein?
Im Sommer muss Borussia Mönchengladbach den Kader an einigen Stellen verändern, aber auch dafür sorgen, wichtige Spieler zu halten. Ein Abgangs-Kandidat äußerte sich nun zu einer möglichen Vertragsverlängerung und nennt Faktoren, die dafür entscheidend sind.
Gladbach-Profi äußert sich über mögliche Vertragsverlängerung
Nach wie vor rechnen die Verantwortlichen im Borussia-Park wohl mit einem Abgang des Mittelfeld-Talents Manu Koné (22) – und dabei dürfen sie sich berechtigte Hoffnungen auf eine stattliche Ablöse machen, die mögliche Transfers nach der Saison erheblich erleichtern würde.
Aber auch auf den eigenen Kader müssen Roland Virkus (57) und seine Kollegen ein Auge werfen. Neben den beiden auslaufenden Leihgeschäften um Maximilian Wöber (26) und Jordan Siebatcheu (27) geht es auch darum, zu entscheiden, was mit den Spielern geschieht, deren Verträge im Juni auslaufen.
Einer dieser Spieler ist Stefan Lainer (31). Der Rechtsverteidiger erhielt im Juli 2024 die Schock-Diagnose Krebs, unterzog sich einer Chemo-Therapie und feierte noch im selben Jahr den Sieg über die Krankheit.
Lainer war während seiner gesamten Leidenszeit klar, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht schon während seiner Behandlung verlängern wollte. „Ein Mitleids-Vertrag war für mich von Beginn an kein Thema. Ich wollte hundert Prozent fit sein, sichergehen, dass ich nicht etwas mit halber Energie machen muss. Denn das bin nicht ich“, erklärt der Österreicher im Interview mit der „Sport Bild“.
Und weiter: „Ich möchte rein sportlich entscheiden: Wie ist meine Wichtigkeit in der Mannschaft? Ich mache mir Gedanken, der Verein macht sich Gedanken. Wir sind in einem guten Austausch.“
Erste Einblicke also in Gespräche über eine mögliche Vertragsverhandlung. Der 31-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass sein Standing in der Mannschaft ein entscheidender Faktor für seine Entscheidung ist. Aktuell scheint Seoane wieder voll auf Lainer zu setzen – beim 3:1-Auswärtserfolg gegen Wolfsburg (7. April) absolvierte er die vollen 90 Minuten.
In seinem Alter ist das nach der langen Ausfallzeit keine Selbstverständlichkeit – zumal Lainer nicht gerade dafür bekannt ist, im Spiel auch mal einen Gang herunterzuschalten.
Sein direkter Konkurrent auf der Rechtsverteidiger-Position heißt Joe Scally (21). Zehn Jahre jünger ist der US-Amerikaner, trotzdem muss er sich aktuell immer wieder hinten anstellen. Scally kokettierte bereits mit einem Wechsel in die Premier League – Borussia muss hinten rechts demnächst also einige Zukunfts-Entscheidungen treffen.
Die Profis müssen aber ebenfalls mitspielen. Lainer zeigt sich begeistert vom Verein, der ihn in den schwierigen Zeiten „nie fallen gelassen hat“. Er nennt Gladbach seinen ersten Ansprechpartner – bereits ein Wink in Richtung Verlängerung?
Klar ist, dass der österreichische Nationalspieler seit seinem Comeback wieder ganz der Alte ist. Mit Einsatzfreude und Energie pur überzeugt Lainer auf dem Platz – Werte, die für ihn auch in der aktuell schwierigen Situation entscheidend sind: „Es geht weniger um taktische Dinge, sondern darum, dass wir mehr Leben auf den Platz bringen, uns untereinander mehr coachen, um uns gegenseitig mehr den Arsch zu retten. Da haben wir sicherlich Bedarf.“