Comeback als Profi? Ex-Fohlen Kramer enthüllt Karriere-Plan: „Hatte Angst vor diesem Loch“

Ex-Gladbach-Profi Christoph Kramer, hier am 11. Februar 2025 als TV-Experte beim Champions-League-Spiel Sporting Lissabon gegen Borussia Dortmund im Einsatz, hat über seine weiteren Karriere-Pläne gesprochen.
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Es ist die Frage, die auch viele Fohlen-Fans seit Monaten bewegt: Wie geht es mit Christoph Kramer (33) weiter? Gibt der langjährige Profi von Borussia Mönchengladbach doch noch mal sein Comeback auf der großen Fußball-Bühne?
Nachdem Kramers Vertrag am Niederrhein im vergangenen Sommer aufgelöst worden war, ist der Mittelfeldspieler nach wie vor ohne neuen Klub. Jetzt hat der Weltmeister von 2014 noch einmal über seine Karriere-Pläne gesprochen.
Borussia Mönchengladbach: Wie geht es weiter mit Christoph Kramer?
So war Kramer erneut im Podcast „Copa TS“ bei Comedian und Moderator Tommi Schmitt (36) zu Gast. Und der legte den Finger dann auch direkt in die Wunde, meinte zum Ex-Gladbacher: „Hast du jetzt eigentlich das berühmte Loch, in das man fällt? Du hast deine Karriere ja noch nicht aktiv beendet, noch nichts Offizielles gesagt ...“
Zu einem endgültigen Statement ließ sich Kramer daraufhin nicht hinreißen, meinte allerdings vielsagend: „Ich hätte schon gedacht, dass ich ein krasses Loch falle. Fußball war mein Leben, war mein alles. Darüber habe ich mich definiert. Ich hatte Angst vor diesem Loch. Aber toi, toi, toi: Bis jetzt wirklich gar nicht.“
Kramer erklärte in der Podcast-Folge vom Montagabend (17. Februar 2025) weiter: „Ich bin voll im Frieden damit, wie das alles ausgegangen ist. Ich hatte den schönsten Abschied, ohne großartigen Tamtam. Dieser Abschied hat mir alles bedeutet.“
Zwischen den Zeilen schwang dabei deutlich mit: Kramer rechnet mittlerweile wohl selbst nicht mehr mit einer Profi-Rückkehr als Spieler. Zumal sich der Ex-Borusse aktuell auch schon auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorbereitet.
So absolviert der ehemalige Gladbacher derzeit im hessischen Geisenheim ein Modul des DFB-Lehrgangs zur sogenannten A+-Lizenz. Die Ausbildung enthält zusätzliche pädagogische Inhalte und berechtigt dazu, auch im absoluten Elite-Nachwuchsbereich zu arbeiten.
„Ich möchte mir die Möglichkeit nicht nehmen, in der Jugend anzufangen, weil ich es charmant finde, auch mit Jugendlichen auf Leistungsbasis zu arbeiten.“ Zehnmal vier Tage lang muss Kramer in diesem Jahr dafür die Schulbank drücken. „Ich wollte schon immer für meinen Seelenfrieden Trainer werden. Reden kannst du immer viel“, sagte er – nicht zuletzt im Hinblick auf seine langjährige Tätigkeit als TV-Experte.
Borussia Mönchengladbach: Christoph Kramer will Trainer werden
Vom Spieler bei Borussia Mönchengladbach zum Trainer bei einem absoluten Top-Klub? Für Kramer ist diese Vorstellung noch in weiter Ferne. „Den Traum von der großen Bühne, den hat, glaube ich, jeder. Aber wenn du die zweite Liga mitzählst, hast du halt auch nur 36 Cheftrainer-Jobs“, so der Rio-Weltmeister, der nachschob: „Es geht mir gar nicht darum, dass ich irgendwann mal Bayern München trainiere. Es geht mir darum, dass es dann – ob das Jugend, Regionalliga oder Bundesliga ist – so klappt, wie ich mir das vorstelle.“
Seinen aktuellen Lehrgangs-Kollegen – viele davon laut Kramer langjährige Jugendtrainer aus Leidenschaft – zollte der Ex-Gladbacher großen Respekt: „Ich komme ja voll aus dieser Glitzerwelt, wo ja, wenn man ehrlich ist, schon auch viel das Geld zählt. Ich finde es herzzerreißend, wie viel die teilweise in Kauf nehmen, um unsere Jugend voranzubringen.“
Eine Sonderbehandlung beansprucht der 271-fache Bundesliga-Profi nicht. „Auf dich wird geguckt, das ist ja ganz normal. Ich achte im Erstkontakt darauf, dass ich keine Extrawurst bekomme“, versicherte Kramer. Prominentester Teilnehmer des Lehrgangs ist neben Kramer Patrick Schönfeld (35), der einst 152 Zweitliga-Spiele für Wehen Wiesbaden, Eintracht Braunschweig, Erzgebirge Aue, Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen absolvierte.
Kramer scheint jedenfalls bereit für die Karriere nach der Karriere: „Nach der hoch bezahlten Fußball-Bubble gibt es auch noch andere Sachen“, sagte er. Wenngleich ihm die Lehrgangs-Tage dann doch offenbar etwas zusetzen: „Ich bin es nicht gewohnt, mich so lange zu konzentrieren“, meinte er gewohnt schelmisch.