Neuss-Fraktion bei den Fohlen In die Fußstapfen von Olschowsky? Youngster steht schon bereit
Gerade zu Bökelberg-Zeiten war es noch die Norm, mittlerweile sind solche Geschichten umso spezieller – auch für die Fanseele!
Berti Vogts (77) machte durch seine Erfolge für Borussia Mönchengladbach und die deutsche Nationalmannschaft gleich zwei Kleinstädte am Niederrhein deutschlandweit bekannt.
Gladbach-Juwel aus der Region – bei Borussia keine Seltenheit
Der Weltmeister von 1974 pflegt immer noch enge Verbindungen zu den Anwohnerinnen und Anwohnern in Büttgen und Kleinenbroich. Nur drei Minuten mit der S-Bahn trennen Vogts’ Wohnort Kleinenbroich von seiner Geburtsstadt Büttgen – es sind die kurzen Wege, die auch zahlreiche Fohlen-Fans am Niederrhein schätzen.
Ein Spieler, der diese Wege ebenfalls bestens kennt, steht aktuell im Profi-Kader der Fohlen. Die Wurzeln von Jan Olschowsky (22) liegen in Neuss, also ebenfalls auf der S-Bahn-Strecke zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf.
Für den Torhüter wurde die Nähe zu Borussia schnell zum Vorteil. Von seinem Heimatklub SV Glehn wechselte er schon zu Kindheitstagen in den Fohlen-Nachwuchs.
In Zeiten, in denen schon C- und B-Jugendliche aus anderen Ländern von zahlreichen Profi-Klubs zielgerichtet gescoutet wurden, ist diese Verbundenheit zur Region etwas Spezielles.
Olschowsky durchlief die komplette Gladbach-Jugend und machte dutzenden Talenten im Fohlenstall vor, wie es geht, sich bis in den Bundesliga-Kader durchzuarbeiten.
Das wird auch eines der nächsten Ziele von Niklas Swider (17) sein. Was ihn und Olschowsky verbindet, ist, dass ihr Talent als so groß eingeschätzt wird, dass beide ihrem eigentlichen Jahrgang voraus sind. Olschowsky spielte schon mit 16 Jahren für Borussias U23 in der Regionalliga, Swider war immerhin schon mit 16 Stammspieler in der U19-Bundesliga.
Genauso wie im Mittelfeld der Gladbach-U19 gibt der Teenager auch in der U17-Nationalmannschaft des DFB den Ton an. Swider und Olschowsky verbinden auch die Neusser Wurzeln.
Vor seinem Wechsel zu Borussia spielte Swider nur für die SVG Neuss-Weissenberg, auch immer wieder ein Rivale von Olschowskys Heimatverein SV Glehn in Nachwuchs-Duellen am Niederrhein.
Swiders Weg bei Borussia begann 2014. Wie der Youngster im „FohlenEcho“ erzählt, wurde er da von seinem Opa bei Borussias Fußballschule angemeldet. Da war das Vorhaben des Talents aber schon klar: „Ich hatte schon vor der Fohlen-Fußballschule ein Angebot von Fortuna Düsseldorf auf dem Tisch liegen. Das habe ich aber abgelehnt und gehofft, dass Borussia früher oder später auf mich aufmerksam wird.“
Der Plan ging auf – das lässt sich getrost auch über die vergangenen zehn Jahre, die Swider nun die Raute auf der Brust trägt, sagen. Borussias Profi-Trainerstab ist schon längst mit Swiders Stärken und Schwächen vertraut – ein Vorteil des wöchentlichen Talente-Trainings mit Co-Trainer Guido Streichsbier (54), bei dem der 17-Jährige zu den Dauer-Teilnehmern zählt.
Olschowsky feierte dann sein Bundesliga-Debüt kurz vor seinem 21. Geburtstag. Bis dahin hat Swider noch etwas Zeit – die Voraussetzungen, um auch da in die Fußstapfen des Neusser Vorbilds zu treten, sind auf jeden Fall gegeben.
Dass immer noch Talente aus der Region nachkommen, wird nicht nur Borussias Fans, sondern auch die Verantwortlichen freuen. Immerhin ist Roland Virkus (57) als gebürtiger Mönchengladbacher auch ein Kind des Niederrheins, Nils Schmadtke (35) wurde in Düsseldorf geboren.