Kurzzeitig die Qual der Wahl Neuer Stürmertyp für Gladbach: Seoane erklärt, was Youngster auszeichnet
Zwei gute Nachrichten am Mittwoch (17. Januar 2024), eine schlechte folgte aber schon am darauffolgenden Tag!
Für Roland Virkus (57) liegt der Fokus im Januar sicherlich darauf, ob er noch in Sachen Transfers tätig werden muss. Gerardo Seoane (45) muss die Profis von Borussia Mönchengladbach hingegen auf einige Kracher-Aufgaben in den kommenden Wochen vorbereiten.
Gladbach mit neuem Stürmertyp in der Rückrunde
In den kommenden vier Wochen stehen unter anderem Auswärtsspiele bei Bayer Leverkusen (27. Januar), Bayern München (3. Februar) und RB Leipzig (17. Februar) an.
Rund um den Jahreswechsel betonte Seoane immer wieder, dass er darauf hofft, in der Rückrunde nach großen Verletzungsproblemen in der Hinrunde wieder auf einen breiten Kader setzen zu können.
Umso schöner dürfte für ihn der Gang auf den Trainingsplatz am Mittwoch gewesen sein: Mit ihm kämpften sich gleich vier Mittelstürmer durch den Schnee, um die erste Einheit in Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC Augsburg (21. Januar, 17.30 Uhr) zu bestreiten. So viele Optionen auf dieser Position hatte er in der laufenden Saison noch nie!
Im Dezember fehlten Jordan Siebatcheu (27) und Tomas Cvancara (23) beide verletzungsbedingt. Beide standen wieder auf dem Rasen, zudem war es die erste Einheit von Shio Fukuda (19) nach seiner Beförderung aus der U23. Der Japaner und Grant-Leon Ranos (20) gelten als Herausforderer für den Platz in der Sturmspitze.
Fukuda dürfte – ähnlich wie etwa Youngster Simon Walde (19) auf der Rechtsverteidigerposition – gerade im Falle von Ausfällen der arrivierten Profis mal in den Spieltagskader rutschen.
Ein Bänderriss bei Tomas Cvancara dürfte die Chancen Fukudas schon erhöhen. Der Tscheche verletzte sich nur einen Tag nach Fukudas Profi-Einstand im Training und musste die Einheit vorzeitig abbrechen. Nach der Diagnose steht fest, dass Cvancara wochenlang fehlen wird.
Umso mehr lohnt sich der Blick darauf, was sich Seoane von Fukuda erhofft, der durch den verletzungsbedingten Ausfall erst einmal in der Sturm-Hackordnung auf den dritten Rang rutscht.
Beim Testspielsieg gegen die Go Ahead Eagles (3:2) glänzte Fukuda mit einem Siegtreffer in Gerd-Müller-Manier. Er drehte sich nach Ballannahme schnell um die eigene Achse, suchte umgehend den Abschluss – und versenkte eiskalt.
„Shio ist schnell und wendig, und ihn zeichnet eine gute Explosivität aus“, beschrieb Seoane die Qualitäten des japanischen U-Nationalspielers auf GladbachLIVE-Nachfrage. „Er hat sich konstant angeboten und kann in der Offensive auf verschiedenen Positionen spielen.“
Seine eigentlichen Haupt-Konkurrenten Siebatcheu und Cvancara sind da anders veranlagt: Siebatcheu ragt mit seiner Physis heraus und ist ein klassischer Wandspieler, der Bälle auch gut festmachen kann. Cvancara setzt umso mehr auf Tiefenläufe und wird immer wieder durch seinen Antritt nach scharfen Bällen in die Spitze gefährlich.
Ein weiteres Plus von Fukuda ist seine enorme Sprungkraft. Damit verblüffte er in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Gegenspieler. Trotz seiner Größe (1,78 Meter) ist er durchaus eine Waffe in Luftduellen.
Seoane bietet das eine zusätzliche Option, ein anderer Spielertyp mit speziellen Stärken – der darüber hinaus mit einer hohen Trainingsmoral glänzte. Die Rolle als Herausforderer wird Fukuda annehmen – und auf seine Chance lauern. Durch Cvancaras verletzungsbedingten Rückschlag könnte die schneller kommen als gedacht.