„Spieler bestätigt es“ Rote Karte gefordert! TV-Experte regt sich über Schiri-Entscheidung auf
Knapp eine Stunde nach Abpfiff gab es ein „Was wäre, wenn?“-Gedankenspiel für die Borussia-Fans!
Das war ein turbulenter Nachmittag für Borussia Mönchengladbach! Eigentlich reichen drei Auswärtstore und ein Dreierpack in der Regel, damit die Fans im Stadion nach Spielschluss ausgelassen jubeln können.
Gladbach-Fans nach Platzverweis-Szene verärgert? Sky-Experte sauer
So aber nicht bei Borussia in der Saison 2023/24! Wieder einmal bricht die defensive Anfälligkeit Gladbach das Genick, Borussia unterliegt der TSG Hoffenheim 3:4 (1:1).
Nach dem Spiel war Robin Hack (25) das große Thema. Das hatte er sich mit seinen drei Treffern redlich verdient. Ausgerechnet bei seinem Ex-Klub trumpfte der gebürtige Pforzheimer groß auf – seine Teamkollegen dürfen ihm danken, dass das Ergebnis nicht deutlicher ausfiel.
TV-Experte Didi Hamann (50) machte im Rahmen der Sky-Show„ Alle Spiele, alle Tore“ aber noch ein weiteres Thema auf – was am Wochenende sicherlich noch für Gesprächsstoff bei den Borussia-Fans sorgen wird.
Er nahm in seiner Analyse eine Szene in der 64. Minute ins Visier. Da geriet wieder Hack in den Fokus. Nach einem Zuspiel von Alassane Plea (31) war es Borussias Offensiv-Wirbler, der offensichtlich Schnelligkeitsvorteile im Laufduell mit dem Hoffenheimer Umut Tohumcu (19) hatte.
Allerdings machte sich der Youngster zunutze, dass er anfangs noch einige Meter Vorsprung hatte – und rettete sich mit einer Grätsche. So wollte er den Ball in Richtung seines Torhüters Oliver Baumann (33) befördern.
Viel Druck bekam er aber nicht hinter den Ball. Hack ging nach einem Kontakt von Tohumcu zu Boden – Glück für die TSG, dass Schiedsrichter Sören Storks (35) die Szene nicht als Foul ahndete. Ansonsten wäre Hack wohl in eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Baumann gekommen.
Nach der Grätsche zog der Hoffenheimer seine Beine hoch, über die fiel dann Hack. Weder Storks noch der VAR waren offenbar der Meinung, dass es sich um ein Foulspiel handele, was wiederum als Notbremse und damit mit einem Platzverweis hätte geahndet werden müssen.
Das sahen Didi Hamann und sein Sky-Kollege Erik Meijer (54) ganz anders! „Das ist eigentlich eine Rote Karte“, befand Hamann. „Mich hat gewundert, dass es anders entschieden wurde und sich auch nicht noch einmal angeschaut wurde. Das hätte das Spiel gedreht. Für mich ist das eine klare Rote Karte.“
Die Begründung des Champions-League-Siegers von 2005: „Tohumcu ist zwar erst am Ende, trifft Hack dann aber auch und bringt ihn zu Fall. Das heißt, Hack wäre dann durch gewesen. Er nimmt den Fuß hoch und bringt ihn zu Fall.“
Zustimmung gab es vom Ex-Bundesliga-Stürmer Meijer, der noch hinzufügte: „Der Spieler bestätigt es“. Damit wies er noch auf eine Geste von Tohumcu nach dem Zweikampf hin. Der Teenager hob beide Arme hoch, für den einstigen Leverkusener ein Schuldeingeständnis.
Der 54-Jährige ärgert sich darüber, dass Tohumcu nach der Grätsche, mit der er den Ball spielte, noch beide Beine nach oben streckte. „Er macht es bewusst, deshalb bin ich bei Didi.“
Auch ohne Überzahl gelang es Borussia, den Zwei-Tore-Rückstand – bei der strittigen Szene führte die TSG 3:1 – zwischenzeitlich noch aufzuholen. Anton Stach (25) sorgte dann für den Schlusspunkt und die nächste Gladbach-Pleite, er erzielte den aus Hoffenheim-Sicht umjubelten Treffer zum 4:3.
Ergebnis und Defensivverhalten der Fohlen dürfte die Anhängerinnen und Anhänger einmal mehr verärgern. Doch auch die Tohumcu-Szene und das daraus resultierende „Was wäre, wenn Borussia knapp eine halbe Stunde in Überzahl gespielt hätte?“ wird den einen oder andere Fan sicherlich beschäftigen. Da dürfte auch kein Trost sein, dass den Fohlen die Überzahl in der Vorwoche beim 1:2 gegen Dortmund nicht half.