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Von Leo Bach (lb)

Eigene Hymne komponiert Besondere Aktion mit und für Borussia-Fans – Gesänge bald in der ganzen Stadt

Eine Nordkurven-Choreo zur Stadt Mönchengladbach.

Stadt und Verein sind nicht zu trennen: Das machten die Borussia-Fans am 11. Januar 2025 mit einer Choreo noch einmal klar.

„Mönchengladbach! Schalalalalalala! Mönchengladbach! Schalalalalalala!“ - Wer bei dieser auf den ersten Blick noch stumpfsinnig erscheinenden „Wortfolge“ nicht sofort eine Melodie im Kopf hat, ist wohl kein Stammgast im Borussia-Park.

Fangesänge und Schlachtrufe lassen die Nordkurve jedes zweite Wochenende zur Stimmungsquelle im Stadion von Borussia Mönchengladbach werden. Ein in Berlin lebender Amerikaner hat aus den Melodien der Gladbach-Fans nun ein Kunstwerk gestaltet, das bald schon in der ganzen Stadt zu bewundern sein wird. Für den Borussia-Anhang gibt es dabei ein besonderes Angebot.

Gladbach-Fans werden Teil eines Klang-Kunstwerks

Erst bei der jüngsten Heimniederlage gegen den FC Bayern München (0:1, 11. Januar 2025) unterstrichen die Fohlen-Fans, wie eng die Bindung zwischen der Stadt Mönchengladbach und der dort ansässigen Borussia ist.

Mit einer Choreo in der Nordkurve, die drei Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigte und den Schriftzug „Vereint durch das Größte der Stadt“ zierte, heizte der Gladbacher Anhang der eigenen Mannschaft vor dem Spiel ein und huldigte gleichzeitig der im Jahr 2025 ihr 50-jähriges Bestehen feiernden Stadt. Der Zusammenschluss aus Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath ist exakt ein halbes Jahrhundert her.

Dass die Stadt am linken Niederrhein untrennbar vom Bundesliga-Klub ist, erkannte auch Künstler, Dirigent und Komponist Ari Benjamin Meyers (52). Der gebürtige New Yorker lebt seit etwa 20 Jahren vorwiegend in Deutschland und ist aktuell für ein dreiteiliges Projekt in Kooperation mit dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach tätig.

Unter dem Dachnamen „Kunsthalle for Music“ entstand dabei auch die Komposition „Hymnus (Fankurve)“ – eine Zusammenstellung von Borussia-Gesängen, die echte Fans für den renommierten Musiker eingesungen haben.

Inspiriert von einem Stadionbesuch im Borussia-Park entwickelte sich die Idee, die Gesänge aus der Fußballarena hinaus in die Stadt zu tragen. „Die Nordkurve war wie ein gigantischer Klangkörper, der die Massen im Stadion bewegt. Das hat mich fasziniert. Ich wollte wisse: Wer sind die Fans und was sind ihre Lieder?“, schwärmt Meyers in der Januar-Ausgabe des Vereinsmagazins „Fohlenecho“ von seiner Erfahrung.

Ab dem 19. Januar werden in Mönchengladbach an sieben identitätsstiftenden Orten der Stadt, wie dem Bökelberg, der Kaiser-Friedrich-Halle, dem alten Polizeipräsidium und der Borussia-Kapelle in der Grabeskirche St. Josef, die Gesänge mittels QR-Code zu hören sein. Außerdem können sich Interessierte die Klangarbeit in einer großen Galerie im Museum Abteiberg auch direkt anschauen. Für Borussia-Fans gibt es sogar einen Bonus.

Wer sich durch einen Mitglieds-Ausweis, eine Dauerkarte oder getragene Fan-Utensilien am Körper als Fan identifizieren lässt, erhält gratis Zutritt zu den Führungen, die jeden Sonntag um 11.30 Uhr angeboten werden.

Bei der feierlichen Eröffnung des Gesamtkunstwerks am 19. Januar wird auch Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz (54) als Moderator mit von der Partie sein. Bis zum 23. Februar läuft die dritte Phase des „Kunsthalle for Music“-Projekts, darüber hinaus, bleibt aber auch etwas Beständiges – vom Künstler für die Fans geschaffenes – bestehen.

Meyers komponierte in Anlehnung an die in der Musiktheorie bekannte Zwölftonmusik aufgrund seiner Begeisterung für den VfL-Anhang noch eine eigene Elf-Ton-Hymne mit dem Titel „Die MG Elf“. Auch die wird es ab dem 19. Januar in Mönchengladbach zu hören geben.