Nach Omlin-Schock Nächste Chance für Nicolas – gibt's nun die Wachablösung im Gladbach-Tor?
Im Januar 2023 endete eine Torwart-Ära bei Borussia Mönchengladbach. Der langjährige Stamm-Keeper Yann Sommer (35) verließ den Verein ein halbes Jahr vor Vertragsende und schloss sich dem FC Bayern München an. Borussia hatte recht schnell einen Nachfolger ausfindig gemacht und verpflichtete Sommers Landsmann Jonas Omlin (30) vom FC Montpellier.
Der Transfer wurde von vielen Experten und Fans gelobt, da Borussia einerseits für einen 33-jährigen Torwart (Sommer), dessen Vertrag im Sommer 2023 ausgelaufen wäre, noch neun Millionen Euro plus Bonus-Zahlungen einnehmen konnte – und dieses Geld dann direkt in einen jüngeren, aber dennoch erfahrenen Torwart (Omlin) investierte, dem zugetraut wurde, Sommer adäquat und längerfristig zu ersetzen.
Borussia Mönchengladbach: Spannendes Duell im Fohlen-Tor
Auch Sportboss Roland Virkus (57) zeigte sich seinerzeit nach der Verpflichtung zufrieden: „Mit der Verpflichtung von Jonas Omlin haben wir aus unserer Sicht eine sehr gute Lösung gefunden. Er ist ein sehr zuverlässiger Torwart mit guter Ausstrahlung, stark auf der Linie und auch mit dem Ball am Fuß“. Dies zeigte Omlin dann auch in seinem ersten halben Jahr bei der Borussia, als er auf Anhieb zu einem sicheren Rückhalt der Mannschaft wurde.
Nach guten Leistungen und einer starken Vorbereitung im Sommer 2023 ernannte der neue Borussen-Coach Gerardo Seoane (45) Omlin nach dem Abgang von Lars Stindl (36) zum neuen Kapitän von Borussia Mönchengladbach. Jung-Keeper Moritz Nicolas (26), der von seiner Leihe zu Roda JC zurückgekehrt war, musste sich zunächst mit dem Status der Nummer zwei begnügen.
Omlin allerdings musste in der vergangenen Saison dann aufgrund einer Schulter-OP lange aussetzen – womit Nicolas plötzlich wieder gefragt war. Und überzeugte! Als Platzhirsch Omlin im März 2024 zurückkehrte, war die Meinung der Fans zwiegespalten, welcher Keeper nun zwischen den Pfosten stehen sollte.
Seoane entschied sich letztendlich für Comebacker Omlin – wodurch Nicolas zurück auf die Bank musste. Nach seinem Comeback wirkte der Schweizer jedoch nicht ganz so sicher, weshalb die Diskussionen um die Torwart-Position am Niederrhein anhielten. Zumal Omlin aufgrund von Oberschenkelproblemen nochmals drei Partien im Saison-Endspurt verpasste.
Vor der neuen Saison bestätigte Seoane Omlin, der die gesamte Vorbereitung verletzungsfrei absolviert hatte, als Kapitän und Nummer eins. Doch nun der erneute Rückschlag: Eine Sehnen-Verletzung setzt den Schweizer außer Gefecht. Seine Rückkehr wird frühestens in drei Wochen nach der Länderspielpause erwartet.
Bei der jüngsten Auswärts-Schlappe in Frankfurt (0:2 am 21. September) stand also wieder Nicolas zwischen den Pfosten – und machte seine Sache abermals gut. Gibt es nun also womöglich die Wachablösung im Gladbach-Tor?
Borussia Mönchengladbach: Moritz Nicolas darf sich erneut zeigen
Trainer Seoane blickt (noch) entspannt auf die Debatte, lobte beide seiner Keeper. „Wir haben immer gesagt, dass es eine enge Kiste zwischen den beiden ist. Jonas ist als Kapitän und erfahrener Torhüter mit einem Vorsprung in die Saison gegangen. Mo hat ihn aber bereits in der vergangenen Spielzeit gut vertreten und sich toll entwickelt“, so der Coach
Auch Herausforderer Nicolas äußerte sich nach dem Frankfurt-Spiel zur Thematik. „Wenn du spielst, fühlst du dich natürlich als Nummer eins. Aber das ist gar nicht so groß in meinem Kopf. Ich versuche einfach, mich auf mich zu fokussieren und meine Leistung auf den Platz zu kriegen, darum geht es für mich“, sagte er.
Klar ist jedoch, dass Nicolas in Zukunft gerne die Nummer eins im Gladbacher Tor der Borussia sein möchte. „Ich habe langfristig verlängert, weil ich bei Borussia meine Zukunft sehe und mich sehr wohlfühle. Es ist ja klar, am Ende des Tages will jeder auf dem Platz stehen. Mein Plan ist schon, zu spielen“, so der Keeper. Und Fakt ist: Mit jedem guten Spiel dürfte Nicolas seinem Trainer mehr Kopfzerbrechen bereiten ...