Luxus-Lösung aus Barcelona? Ngoumou-Ersatz im Sommer: Fünf Auslands-Kandidaten für Gladbach

Eilt seinen Gegenspielern davon: Ansu Fati (vorne) in der Champions League für den FC Barcelona am 2. Oktober 2024.
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Diese Verletzung bereitet den Fohlen mächtig Sorgen! Möglicherweise eröffnet sich eine neue Transfer-Baustelle im Sommer.
Kaum ist Franck Honorat (28) wieder fit – verletzt sich Ersatzmann Nathan Ngoumou (25). Bei Borussia Mönchengladbach scheint die rechte Außenbahn in dieser Saison wie verflucht. Nach dem jüngsten Auswärtsspiel beim FC St. Pauli (1:1) zog sich Ngoumou beim Auslaufen nach dem Spiel einen Riss der rechten Achillessehne zu. Der Worst-Case tritt damit ein – der Flügeldribbler könnte bis zu einem Jahr ausfallen.
Transfer für die rechte Außenbahn? Gladbach muss wohl handeln
Ohne echten Ersatz für Honorat wird Borussia nicht in die neue Saison gehen. Muss Ngoumou tatsächlich für den Rest des Jahres passen, wären die Gladbach-Bosse um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) wohl zum Handeln gezwungen.
Zwar testete Trainer Gerardo Seoane (46) auch immer mal wieder Mittelstürmer Tomas Cvancara (24) auf der rechten Außenbahn, so richtig ging das Experiment bisher aber nie auf. Zudem gilt der Tscheche als heißester Verkaufskandidat für den Sommer.
Die Neuverpflichtung für die vakante Position hinter Honorat gehört demnach zu den Pflichtaufgaben für den Transfer-Sommer. Dass der Franzose einen Stammplatz innehält, ist erstmal unbestritten. Doch aus der zweiten Reihe soll Konkurrenzdruck entstehen.
Den hielt Ngoumou zuletzt überraschend hoch: Nach der Verletzung Honorats zeigte der Nationalspieler Kameruns (zwei Länderspiele) sein Können, steuerte drei Scorer bei (zwei Tore, eine Vorlage). Bitter daher der Zeitpunkt seiner Verletzung – durch die Horror-Diagnose Achillessehnenriss, bekommt Ngoumou wahrscheinlich noch einen weiteren Konkurrenten vor die Nase gesetzt.
GladbachLIVE hat mithilfe der Datenplattformen „fbref.com“ und „transfermarkt.de“ fünf Auslands-Optionen für einen möglichen Ngoumou-Ersatz herausgearbeitet. Dabei handelt es sich lediglich um ein Gedankenspiel, welche Profis anhand von Spieldaten, Vertragsdetails und Marktwerten in das Borussia-Schema passen könnten. Zwei von ihnen stehen bereits bei den Fohlen auf dem Zettel.
Josué Casimir (22) – Le Havre

Flanken kann er! Josué Casimir bei einer Hereingabe für Le Havre am 26. Januar 2025.
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Im Sommer läuft der Vertrag des 22-Jährigen beim französischen Erstligist Le Havre aus. Ein finanzielles Risiko würde Borussia also nicht eingehen müssen. Mit acht Scorern aus 21 Saisonspielen (drei Tore, fünf Vorlagen) macht der aus Guadeloupe stammende Casimir derzeit auf sich aufmerksam.
Bisher spielte der Rechtsaußen in seiner Karriere ausschließlich für den Klub aus der Normandie – im Sommer könnte der Schritt ins Ausland folgen. Vor allem seine Flanken-Frequenz (im Schnitt 3,7 pro Spiel) übersteigt die von Ngoumou (2,4). Auch bei sogenannten „schusserzeugenden Aktionen“ lässt Casimir (2,7) den Gladbacher Flügelflitzer (2,4) hinter sich.
Casimir ist ein klassischer Schienenspieler, konzentriert sich also auf die Außenbahn. Mit 3,5 Millionen Euro Marktwert ist er ungefähr so wertvoll wie Ngoumou (vier Millionen Euro), zum Nulltarif daher fast schon ein No-Brainer. Allerdings werden auch andere Klubs in Europa locken.
Yann Karamoh (26) – FC Turin

Auf der Außenbahn zu Hause: Yann Karamoh, hier am 31. März 2025, spielt für den FC Turin.
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Auf ihn soll Borussia Mönchengladbach bereits ein Auge geworfen haben! Der Flügelspieler vom italienischen Serie-A-Klub FC Turin passt genau ins Gladbacher Transferschema. Im Sommer läuft der Vertrag des Franzosen aus – er wäre also ebenfalls ablösefrei zu haben.
Was gegen einen Transfer spricht: In Italien wird der Rechtsfuß meist auf der linken Außenbahn eingesetzt. Ein Tausch auf die andere Seite – wie Gladbach es oft eher vergeblich mit Ngoumou probierte – kann auch mal schiefgehen. Außerdem kommt der 26-Jährige in bisher 26 Saisonspielen (zehnmal Startelf) auf lediglich zwei Torbeteiligungen (zwei Vorlagen).
Karamoh überzeugt durch Tempodribblings, bringt wie auch Ngoumou pro 90 Minuten etwa drei Raumgewinne dadurch hervor. Außerdem glänzt der Franzose mit Defensivarbeit: Pro Spiel gewinnt Karamoh im Schnitt 3,61 Bälle zurück (Ngoumou: 2,28).
In den jüngsten sechs Ligaspielen wurde der 1,84 Meter große Offensivspieler jeweils nur eingewechselt. Nach der Saison wird er sich einen neuen Klub suchen. (Marktwert: 2,2 Millionen Euro)
Jorge de Frutos (28) – Rayo Vallecano

Sprintet für Rayo Vallecano: Jorge de Frutos, hier am 7. Februar 2025.
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Mal wieder ein Spanier für die Fohlen? Er wäre nach Alvaro Dominguez und Ruben Gonzalez erst der dritte in der Vereinshistorie Mönchengladbachs. Das Profil würde jedenfalls stimmen.
Jorge de Frutos ist bei Rayo Vallecano Stammspieler, stand aus 28 möglichen Partien 24-mal in der Startelf. Dabei steuerte der Rechtsaußen vier Tore und drei Vorlagen bei. Vor allem über das Passspiel zeichnet sich der Spanier aus: Sowohl bei Pässen und Flanken in den Strafraum (2,8 pro 90 Minuten) übertrifft er Ngoumou (1,2) als auch bei solchen, die direkt zu einem Schuss führen (1,2 pro 90 Minuten/0,6 pro 90 Minuten). In Sachen erwartete Torvorlagen (0,14 pro 90 Minuten) sind beide Spieler genau gleichauf.
Der Vertrag des 28-Jährigen läuft noch bis 2028, eine Ablöse im mittleren einstelligen Millionenbereich (Marktwert: vier Millionen Euro) wäre also nötig, um ihn loszueisen. Dann müsste für die VfL-Verantwortlichen aber schon alles passen.
Ansu Fati (22) – FC Barcelona

Knüpft noch nicht an die Erwartungen an: Ansu Fati, hier am 3. November 2024 in Barcelona.
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Der wohl klangvollste Name dieser Liste! Ansu Fati galt einst als eines der größten europäischen Talente. Doch die Karriere des 22-Jährigen ist in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten. Lag der Marktwert des Flügelspielers 2021 noch bei satten 80 Millionen Euro, sank er bis zuletzt auf nur noch fünf Millionen Euro. Im Winter beschäftigte sich wohl der BVB mit einem Transfer, auch Besiktas Istanbul soll Interesse haben.
Beim FC Barcelona kommt Fati kaum noch zum Zug. Eine Luftveränderung im Sommer liegt nahe. Lediglich acht Einsätze (einmal Startelf) sammelte der Rechtsfuß in der laufenden Saison. Dass er Potenzial für mehr hat, bewies er vor allem als Teenager.
Wie auch Ngoumou kommt Fati über sein Tempo, reichlich Wendigkeit und Spielwitz. Auf 90 Minuten gerechnet, wird der zehnfache Nationalspieler Spaniens 11,4-mal raumgewinnend angespielt (Ngoumou: 9,2). Im gegnerischen Strafraum hat er im Schnitt 7,14 Ballaktionen (Ngoumou: 5,98).
Auch eine Leihe im Anschluss an die Saison ist denkbar. Ein Verein aus den europäischen Top-5-Ligen, der in der kommenden Spielzeit international spielt und Fati dennoch Einsätze bieten könnte, ist das Ziel. Das trifft auf die Borussia aus Mönchengladbach womöglich noch eher zu, als auf die aus Dortmund. Allerdings müsste der Spieler dann erheblichen Gehaltseinbußen zustimmen.
Bruno Durdov (17) – Hajduk Split

Schon in jungem Alter umworben: Bruno Durdov, hier für Kroatiens U17-Nationalmannschaft am 26. Mai 2024.
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Er wäre die Zukunfts-Lösung! Wobei ihn jetzt schon ein großer Kreis von möglichen Abnehmern beobachtet. Bruno Durdov sorgt mit 17 Jahren bereits für ordentlich Aufsehen in der kroatischen Liga. Auch in der Europa Conference League sammelte der Rechtsaußen bereits vier Einsätze.
Wie GladbachLIVE bereits berichtete, steht der Youngster bei Borussia auf dem Zettel. Im Winter kam es noch nicht zu einem Transfer – gut möglich, dass für den Sommer ein zweiter Anlauf gestartet wird.
Die Spielanlagen sind allerdings nahezu konträr zu denen von Stamm-Flügelspieler Franck Honorat. Durdov ist Linksfuß, deutlich offensiver orientiert und weniger Flankengeber als selbst Abschlussspieler.
Mit einem Marktwert von 3,5 Millionen Euro ist der Kroate für sein Alter bereits ziemlich teuer – könnte sich aber als Investition für die Zukunft herausstellen. Nach einem starken Start in die Saison (drei Tore, eine Vorlage) ließ Durdov zuletzt etwas federn. Nimmt Gladbach für das umworbene Juwel tatsächlich Millionen in die Hand, werden die Erwartungen am Niederrhein entsprechend hoch sein.