Nach Wechsel-Wirbel im Sommer Hofmann kontert Gladbach-Boss: „Schade, echt schade“
Sein Abschied hatte mal so richtig für Wirbel am Niederrhein gesorgt: Nach siebeneinhalb Jahren in Gladbach schloss sich Jonas Hofmann (31) im vergangenen Sommer dem rheinischen Rivalen aus Leverkusen an – begleitet von einigen Störgeräuschen.
Finanziell hatte sich der Hofmann-Abschied für die Fohlen freilich gelohnt: Zehn Millionen Euro Ablöse überwiesen die Leverkusener nach Gladbach. Doch nicht nur viele Fans, sondern auch Sportboss Roland Virkus (57) waren im Anschluss sauer.
Borussia Mönchengladbach: Hofmann-Abschied sorgte für Wirbel
Hofmann war im Juli vergangenen Jahres, nur einige Tage vor dem offiziellen Trainingsstart der Fohlen, per Ausstiegsklausel nach Leverkusen gewechselt. Zuvor hatte Virkus noch um einen Verbleib des Führungsspielers gekämpft. Zwölf Tore und zehn Vorlagen hatte Hofmann in seiner letzten Gladbach-Saison beigesteuert, seinen Vertrag zuvor bis 2025 verlängert – besagte Ausstiegs-Klausel inklusive.
Tatsächlich war der Klub Hofmann dann in den Wechsel-Verhandlungen noch einmal entgegengekommen. „Schlussendlich haben wir ein Angebot vorgelegt, das alle von Jonas aufgestellten Bedingungen erfüllt hat. Dass er sich dennoch dazu entschieden hat, die Ausstiegsklausel zu aktivieren, hinterlässt kein gutes Gefühl“, sagte Virkus seinerzeit nach dem Leverkusen-Vollzug. Später legte Virkus bei der „Rheinischen Post“ nach, erklärte: „Es kommt auf die Art und Weise an. Jonas hat uns zugesagt und einen Tag später wieder abgesagt.“
Als die Leverkusener dann am zweiten Bundesliga-Spieltag bei Borussia Mönchengladbach gastierten und einen 3:0-Erfolg (26. August 2023) einfuhren, wurde Hofmann von den Heim-Fans gnadenlos ausgepfiffen. Auch, als die Gladbacher ihren Ex-Profi vor der Partie offiziell auf dem Rasen verabschiedeten.
Jetzt hat sich Hofmann nochmals zu den damaligen Vorkommnissen geäußert. „Die Verabschiedung vor dem Spiel war aufgrund all der Dinge, die vorher erzählt wurden, negativ aufgeladen, die Haltung war mir gegenüber angespannt. Ich fand es schade, echt schade. Weil ich eine lange Zeit in Gladbach war. Da wünscht man sich natürlich einen anderen Abschied“, schrieb der Offensivmann nun in seiner aktuellen „Kicker“-Kolumne.
Auch zu den Virkus-Aussagen bezog Hofmann dabei Stellung. So habe er sich – wie Gladbachs Sportboss erklärt hatte – nicht binnen eines Tages umentschieden. „Deswegen ist es schade, dass offensichtlich immer noch Leute von mir enttäuscht sind, obwohl ich acht Jahre lang alles für den Verein gegeben habe“, schrieb Hofmann dazu. Der Ex-Mönchengladbacher fühlte sich im Nachhinein ungerecht behandelt: „Wenn man das mit anderen Spielern vergleicht, die auch gegangen sind, denen nichts nachgetragen wurde – aber ich sollte der Einzige sein, der sich falsch verhalten hat?“
Auch über die Gründe für seinen Wechsel nach Leverkusen sprach Hofmann erneut. „Es gibt zwar immer noch viele, die meinen, es hätte einen größeren Wert gehabt, in Gladbach zu einer absoluten Legende zu werden. Aber jedem, der wie ich tagtäglich trainiert, der alles investiert und sein komplettes Privatleben danach ausrichtet, um erfolgreich zu sein, dem ist es klar, dass es das Nonplusultra ist, Trophäen in die Höhe zu strecken.“
Das klappte beim rheinischen Rivalen: Mit der Werkself sicherte sich Hofmann das Double aus Meisterschaft und Pokal-Sieg. Im Finale der Europa League leistete sich Leverkusen derweil die erste und einzige Niederlage der Saison, verpasste den Titel gegen Atalanta Bergamo (0:3 am 22. Mai). Hofmann stand für Bayer in der abgelaufenen Saison in 46 Pflichtspielen auf dem Platz, verbuchte dabei acht Tore und zwölf Vorlagen.