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Von Leo Bach (lb)

Kritik nach dem Abschied Ex-Fohlen von Torwart-Star verdrängt? Blatt wendet sich für Olschowsky

Justin Heekeren springt, um einen Ball zu fangen.

Hat die Lufthoheit auf Schalke – aber wie lange noch: Justin Heekeren (rot) fängt am 18. Januar 2025 eine Flanke ab.

Das Fußballgeschäft ist schnell – da kann es auch flott zu einer Wendung wie in diesem Fall kommen.

Während Borussia Mönchengladbach den Fokus auf die Bundesliga legt und dort am Samstagabend (25. Januar 2025, 18.30 Uhr) gegen den VfL Bochum die Sieglos-Serie beenden will, sind diese zwei Ex-Fohlen-Kollegen in anderen Ligen unterwegs. Eine Art Fern-Zweikampf führen sie dennoch.

In Gladbach nicht gewünscht? Ex-Fohlen mit Durchbruch nach Abschied

Wenn Yann Sommer (36) die Nummer eins ist, haben es alle anderen Torhüter der Mannschaft meist schwer. Am Schweizer ist kaum ein Vorbeikommen, zumindest nicht über den herkömmlichen Weg des Konkurrenzkampfes.

An diesen kamen die beiden Jungkeeper Jan Olschowsky (23) und Justin Heekeren (24) zu ihrer gemeinsamen Zeit in Mönchengladbach aber erst gar nicht heran. Der Schritt zum Bundesliga-Torhüter war noch zu groß. Letztgenannter verließ Borussia längst und übte sich nach seinem Abgang in Kritik.

Heekeren, der von 2015 bis 2017 mehrere Jugendmannschaften der Fohlen durchlief, trennte sich auf eigenen Wunsch von Gladbach. Danach landete der 1,96-Meter-Mann über den Umweg Oberhausen beim FC Schalke 04. Bei den Knappen kam es dann im Anschluss an eine Winterleihe nach Belgien zum endgültigen Durchbruch.

Vorher teilte der gebürtige Xantener aber noch gegen seinen Ex-Klub vom Niederrhein aus. In der internen Hierarchie sah sich Heekeren in Mönchengladbach nicht ausreichend priorisiert, vor allem Olschowsky wurde in der Jugend von den Borussia-Verantwortlichen präferiert. 

„Ich hätte auch in der U19 in Gladbach spielen können. Ich habe aber gemerkt, dass Gladbach auf zwei, drei andere Torhüter gesetzt hat und mich nicht so fördern wollte, wie ich es mir gewünscht hätte“, kritisierte Heekeren in einem Interview mit der „Funke Mediengruppe“ nach seinem Abschied die Vereinsführung.

So entwickelte sich ein kleines Duell zwischen Olschowsky und Heekeren, der sich die Zurückstufung gegenüber seines ein Jahr jüngeren Konkurrenten nicht gefallen lassen wollte und die Fohlen in der Konsequenz verließ. Aktuell scheint dieser Schritt aufgegangen zu sein: In der 2. Bundesliga stand Heekeren beim kriselnden Ruhrpott-Klub in der laufenden Saison als Nummer eins zwischen den Pfosten, spielte 16 von 18 Partien für die Königsblauen.

Doch damit könnte es bald wieder vorbei sein. Schalke hat mit der Verpflichtung von Star-Torwart Loris Karius (31) für Aufsehen gesorgt. Der Ex-Mainz und Liverpool-Keeper kennt den deutschen Fußball bestens, ist vor allem aber für seine irren Patzer im Finale der Champions League 2018 gegen Real Madrid bekannt. Viele Fans der „Reds“ sind heute noch der festen Überzeugung, dass der vor seiner Unterschrift in Gelsenkirchen Vereinslose, ihnen damit den Titel gekostet habe.

Schnee von gestern für Karius, der auch für Union Berlin schon den Kasten hütete. Bei den Knappen soll der Neuanfang gelingen. Kürzlich gab es wohl sogar einen Geheim-Test, extra um dem Schlussmann Spielpraxis zu geben. Wie einige Vereins-Insider berichten, könnte es jetzt zum Wachwechsel im Schalke-Tor kommen! Demnach sei es eine ernsthafte Option, Heekeren für den 31-Jährigen auf die Bank zu setzen. 

Gerät das Ex-Fohlen-Talent also wieder auf das Abstellgleis? Dessen ehemaliger Konkurrent Olschowsky ist diesem jüngst entkommen. Da sich in der Profi-Mannschaft der Fohlen in Moritz Nicolas (26) und Jonas Omlin (31) zwei Torhüter mit Bundesliga-Format duellieren und auch die vereinseigene U23 auf dieser Position stark besetzt ist, soll das Eigengewächs in der 3. Liga Spielpraxis sammeln.

Bei Alemannia Aachen durfte Olschowsky auch gleich im ersten Pflichtspiel ran. Allerdings erlebte der Neusser ein denkbar bitteres Debüt. Schon zur Halbzeit musste die Gladbach-Leihgabe wegen einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Spielt Olschowsky in Aachen aber weiter – und wird Heekeren tatsächlich durch Karius ersetzt – wendet sich das Blatt im Fernduell erneut.

Dass beide Jungtorwarte eine vielversprechende Entwicklung nehmen, dürfte auch die zuständigen Borussia-Bosse freuen. Auch wenn man mit Heekeren ein deutsches Talent ablösefrei verlor, konnte man Eigengewächs Olschowsky halten. Dass dessen Zukunft im Borussia-Park liegt, ist nicht auszuschließen: Das Modell, durch Leihen Erfahrungen zu sammeln und gestärkt nach Gladbach zurückzukehren, hat nicht zuletzt auch bei Moritz Nicolas gefruchtet.