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Von Leo Bach (lb)

„Damit musst du leben können“ Seoane über Druck nach dem Pokal-Aus – Vorfreude auf Sonntag

Gerardo Seoane lächelt am Spielfeldrand.

Ein Lächeln ist dieser Tage seltener geworden: Gerardo Seoane, hier am 30. März 2024, steht bei Borussia Mönchengladbach in der Kritik.

Man hat das Gefühl, es würde bei Borussia überall brennen, doch der Trainer gibt sich ganz gelassen – vielleicht genau das, was es jetzt braucht.

Es polterte mächtig bei Borussia Mönchengladbach nach dem Pokal-Aus in Frankfurt (1:2, 30. Oktober 2024). Die Spieler gingen mit den Auswärtsfans in den Dialog und der Borussia-Anhang machte nicht nur in den sozialen Medien seinen Unmut Luft. Gerardo Seoane (46) steht so sehr in der Kritik wie noch nie seit seiner Amtsübernahme 2023. Doch nach außen zeigt der Schweizer keine Nervosität.

Gladbach am Sonntag gegen Werder Bremen – für Seoane jetzt „das Beste“

Am Sonntagabend (3. November, 17.30 Uhr) empfängt Gladbach den SV Werder Bremen im Borussia-Park. Für Seoane könnte es um mehr als um nur drei Punkte gehen. Bei den Fohlen bahnt sich ein Paukenschlag an, wenn nicht langsam Konstanz in die Ergebnisse kommt. 

Dass der 46-Jährige aber aktuell um seinen Job fürchten könnte, sieht man ihm zumindest nicht an. Auf der Pressekonferenz vor der Partie gab sich Seoane gewohnt locker und eloquent. Ein Mittel zur Verarbeitung des Pokal-Aus hat er bereits gefunden.

„Fußball lebt von Emotionen. Wenn du aus dem Pokal fliegst, mit 75 Minuten Überzahl, dass da die Reaktionen entsprechend sind, damit musst du rechnen, damit musst du leben können. Der Druck gehört dazu im Spitzenfußball. Das Beste, was man machen kann, ist vier Tage später spielen zu dürfen und eine Reaktion zu zeigen“ sagt der Coach über die aktuelle Situation.

Bleibt diese Reaktion allerdings aus, könnte auch die Gelassenheit des Luzerners wackeln. Seoane versuchte auch daran zu erinnern, dass das Pokal-Aus zwar besonders schmerze, weil der Wettbewerb nun für den VfL vorbei ist, in der Liga zuletzt aber die Ergebnisse stimmten.

„Wir haben die vergangenen Spiele zu Hause positiv gestaltet. In der Meisterschaft haben wir aus den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt. Wir spielen zu Hause vor unseren Zuschauern. Nach einem enttäuschenden Pokal-Aus wollen wir eine Reaktion zeigen. In erster Linie für uns selber, weil wir mit dem Ausgang des letzten Spiels gar nicht zufrieden sind. Aber natürlich auch wegen unserer Fans.“

Der Borussia-Park könnte erneut zum Faktor werden: „In den vergangenen zwei Heimspielen haben zwei wirklich gute Spiele gezeigt, und gepunktet und vorher haben wir auch gut gespielt gegen Top-Gegner, aber ohne Punkte. Es gilt, diese Serie von guten Auftritten zu Hause unbedingt weiterzuführen.“

Werder kommt anders als Gladbach mit einem positiven Ergebnis aus der englischen Woche. Die Bremer zogen durch ein 1:0-Erfolg beim SC Paderborn in die nächste Runde des DFB-Pokals ein.

Seoane wirkt dennoch vorfreudig auf das Spiel am Sonntagabend, will die Chance ergreifen, es besser zu machen. Dabei setzt der derzeit auch unter den Fans stark umstrittene Trainer auf das heimische Stadion. Denn Druck hin oder her, wie der Borussia-Coach selbst sagt: „Fußball lebt von Emotionen.“