Werder-Partie könnte entscheiden Kommt der große Paukenschlag? Nicht nur Seoane muss jetzt zittern
Die Tage der Wahrheit am Niederrhein – Gewinner gibt es hier nur in einem Szenario.
Es waren bezeichnende Spiele, die den Fans von Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Wochen eine Achterbahnfahrt der Gefühle einbrachten. Sieg gegen Union zu Hause, auswärts in Augsburg verloren. Heimsieg gegen Heidenheim, Unentschieden in Mainz und dann das bittere Pokal-Aus in Frankfurt (30. Oktober 2024, 1:2), bei dem die Fohlen 75 Minuten in Überzahl agierten – Quo vadis, Borussia?
Gladbach-Coach Seoane unter Druck – Reaktion gegen Werder nötig
Konstanz. Es ist die große Sehnsucht des Gladbach-Anhangs: Etwas Konstanz in den Leistungen der Mannschaft erahnen zu können. Doch die bisherige Saison offenbart ein ständiges Auf und Ab. Und so ganz weiß man nicht, in welche Richtung es tabellarisch gehen könnte.
Am Sonntagabend (3. November, 17.30 Uhr), steht das nächste Heimspiel in der Bundesliga für den VfL an. Der SV Werder Bremen ist zu Gast, doch Trainer Gerardo Seoane (46) bekommt es nicht nur mit der Mannschaft von Ole Werner (36) zu tun, sondern auch mit dem Druck, um seinen Job fürchten zu müssen.
Von Fan-Seite ist der Schweizer diesen Umstand bereits gewohnt. Im vergangenen Heimspiel setzte es gellende Pfiffe im Borussia-Park als der Name des Trainers über die Stadionlautsprecher durchgesagt wurde. Nach dem Pokal-Aus forderte ein großer Teil des Gladbach-Anhangs sogar den Rausschmiss des Übungsleiters.
Sollten Seoane und seine Schützlinge gegen Werder nicht performen, könnte aber noch ein gänzlich neuer Druck dazukommen: von oben.
Seit der Amtsübernahme des Luzerners mangelt es an erkennbaren Verbesserungen, klaren Matchplänen und eben Konstanz. Drei Siege sammelten die Fohlen in der laufenden Spielzeit ein, alle in unterschiedlichen Monaten. Es braucht einen drastischen Turnaround, oder aber personelle Veränderung.
Eine Seoane-Entlassung würde allerdings fast nur Verlierer mit sich bringen. Denn Konstanz fehlt nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Führungsetage. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) erlebt in Gerardo Seoane den dritten Trainer seiner im Frühjahr 2022 begonnenen Amtszeit.
Nach den Entlassungen von Adi Hütter (54) und Daniel Farke (48), die beide jeweils nur ein Jahr an der Seitenlinie standen, sollte das Fortführen der Arbeit mit Seoane nach seinem enttäuschenden Debüt-Jahr eigentlich einen neuen Kurs einleiten.
Doch es droht der dritte Trainer-Wechsel unter Virkus – auch der Sport-Boss selbst rückt in die Kritik. Seine Zukunft scheint eng verwurzelt mit der des von ihm eingestellten Trainers. Dass beide gehen müssten, wenn die sportliche Trendwende im November misslingt, ist zumindest kein Ding der Unmöglichkeit.
Der große Paukenschlag droht. Ein Beben, was der ohnehin angeschlagene Klub aktuell eigentlich auch nicht gebrauchen kann. Viele Fans streben dennoch nach einem reinigenden Gewitter. Ob Seoane – und auch Virkus – gegen Bremen tatsächlich schon so etwas wie ein Endspiel bestreiten, ist unklar. Gemütlicher würde eine Niederlage die Situation aber sicherlich nicht machen.
Nach dem Heimspiel warten RB Leipzig (9. November) und nach der Länderspielpause St. Pauli (24. November) und der SC Freiburg (30. November) in der Bundesliga auf die Fohlen. Ein erkennbarer Aufwärtstrend ist nun dringend gefordert, sonst dürfen möglicherweise andere Akteure Wintereinkäufe tätigen und die Mannschaft in der Rückrunde coachen.
Gewinner gibt es nur dann, wenn die Ergebnisse wieder stimmen. Verlieren können vor allem Gerardo Seoane und Roland Virkus – nur gegen Werder Bremen sollten sie das im Idealfall nicht.