Transfer-Mission erfüllt Mehr Kader-Optionen für Seoane: Das macht Gladbach so unberechenbar
Endlich wieder mehr Wechseloptionen im Kader von Borussia Mönchengladbach!
Im vergangenen Sommer war der Umbruch bei Borussia Mönchengladbach im vollen Gange. Während es einerseits darum ging, die Abgänge von Leistungsträgern aufzufangen, wollten die Gladbacher Verantwortlichen um den Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (56) dem Kader auch wieder mehr Optionen zur Verfügung stellen.
Gladbach-Coach Seoane wechselt mehr als sein Vorgänger
Einen Kader-Umbruch zu managen, ist sicherlich nicht die leichteste Aufgabe. Dennoch hat sich Gerardo Seoane (45) dieser Challenge angenommen. Der Schweizer folgte im vergangenen Sommer auf Daniel Farke (47), der nur für eine Saison bei Borussia Mönchengladbach im Amt war und inzwischen wieder in England bei Leeds United tätig ist.
Schon bei der Vorstellungspressekonferenz wurde der 45-Jährige deutlich, indem er Verstärkungen forderte. Und dieser Forderung kam Gladbach-Boss Roland Virkus in den folgenden Wochen auch nach.
Inklusive der festen Verpflichtung von Julian Weigl lotste er neun neue Spieler an den Niederrhein. Dabei lag ein Schwerpunkt auch darin, mehr Kaderbreite zu gewinnen. Und das darf durchaus als gelungen bezeichnet werden!
Besonders ein Blick auf das Wechselverhalten von Seoane zeigt, dass der Gladbach-Coach über zahlreiche Optionen im Kader verfügt ‒ und diese auch entsprechend nutzt. In der laufenden Bundesliga-Saison waren nach elf Spieltagen bisher 55 Wechsel möglich. Diese Wechselmöglichkeiten hat der Schweizer bisher auch alle wahrgenommen.
Er ist damit neben Ex-Gladbach-Coach Marco Rose (47) von RB Leipzig und dem kürzlich bei Union Berlin entlassenem Urs Fischer (57) einer von nur drei Vielwechslern in der Bundesliga. Doch während die Trainer-Kollegen Seoanes mit ihren Klubs durch den internationalen Wettbewerb eine Dreifachbelastung haben und sicher auch deswegen viel wechseln, hat Borussia diese nicht.
Auch steht der Neu-Gladbach-Coach damit im klaren Kontrast zu seinem Vorgänger. Denn unter Farke, der im Schnitt weniger als vier Wechsel pro Spiel vorgenommen hatte, gehörte Gladbach noch zu den Wenigwechslern.
Ein weiterer Punkt, den zumindest der „Kicker“ (Printausgabe) herausstellt, ist, dass Seoane auch deutlich früher wechselt, als der jetzige Leeds-Coach. Während Farke im Schnitt erst um die 78. Minute herum wechselte, gibt der Schweizer seinen Jokern durchschnittlich sechs Minuten mehr Spielzeit.
Und das lohnt sich: Borussia erzielte in dieser Saison bereits sechs Scorer-Punkte durch Einwechselspieler. Unter Vorgänger Farke war es zum selben Zeitpunkt lediglich einer.
Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hat offenbar seine Mission erfüllt. Endlich trumpft der Gladbacher Kader mit mehr Breite und Optionen auf. Die Fohlen sind so wesentlich schwerer auszurechnen und können auch während des Spiels auf bestimmte Situationen flexibel reagieren.