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Von Leo Bach (lb)

Besser als Mbappé Hack mit überragender Effizienz – könnte für Gladbach zum Problem werden

Robin Hack und Kylian Mbappé

Robin Hack (l.) und sein Verfolger Kylian Mbappé (r.) – zumindest im Effizienz-Ranking – bei einem Testspiel am 20. Juli 2019.

So eine Debütsaison hatten wohl die wenigsten erwartet – Robin Hack (25) setzt sich an die europäische Spitze. Dieses Niveau sollte er beibehalten, sonst bekommt Gladbach ein Problem.

Für 1,1 Millionen Euro sicherte sich Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer die Dienste des Linksaußen von Arminia Bielefeld. Statt Abstieg in die dritte Liga mit den Ostwestfalen ging es für ihn also in die höchste deutsche Spielklasse. Dass er auf diesem Niveau mithalten kann, bewies der 25-Jährige eindrucksvoll.

Robin Hack in der Europa-Spitze – Effizienz macht auch Sorge

In seiner Premieren-Spielzeit am Niederrhein avancierte Hack zum erfolgreichsten Torschützen der Fohlen. In 29 Bundesliga-Spielen netzte der Pforzheimer zehnmal und legte zwei Tore auf.

Im DFB-Pokal ist seine Quote sogar noch besser: Hack sammelte drei Treffer und eine Vorlage in nur vier Partien. Bemerkenswert ist dabei besonders die spielerische Effizienz.

Denn Hack trifft auch dann, wenn es nicht wahrscheinlich ist. Seit einigen Saisons errechnen Fußball-Softwares den Wert der „Expected Goals“, also der erwarteten Tore.

Dabei werden Spielszenen der Vergangenheit genutzt, die der jeweiligen Torchance ähnlich sind. Ein Wert zwischen 0 und 1 wird errechnet, der angibt, wie wahrscheinlich es in der Situation für den Spieler war, einen Treffer zu landen.

Wie das Fußballdaten-Portal „fbref“ protokolliert, gehört Hack zu den zehn effizientesten Torschützen Europas! Denn über die Saison hinweg wurden für ihn nur rund 3,9 erwartete Tore errechnet – der Gladbach-Profi machte daraus aber zehn.

Das ergibt ein Tor-Plus von 6,1. Im Vergleich mit den fünf besten europäischen Ligen, landet der Ex-Nürnberger damit sogar auf Platz acht und lässt unter anderem Superstar Kylian Mbappé (25) knapp hinter sich, der mit +6,0 Toren im Effizienz-Ranking auf Platz neun landet.

Heruntergerechnet auf das Verhältnis Tore/erwartete Tore in 90 Minuten steht der Fohlen-Knipser sogar auf dem Podium! Rund 0,34 Tore schießt Hack mehr in einem Spiel, als erwartet wird. Nur Lissabon-Stürmer Paulinho (31, +0,38 Tore) ist noch effizienter in Europa. 

Direkt hinter Hack landen die Bundesliga-Angreifer Serhou Guirassy (28, +0,33) und Harry Kane (30, +0,32).

Die Erfolgs-Statistik bringt aber auch eine Sorge für Gladbach-Fans mit sich. Denn zumindest, was die Zahlen angeht, legte der Neuzugang in seinem ersten Jahr eine absolute „Überperformance“ an den Tag.

Wenn sich die Effizienz des von der TSG Hoffenheim ausgebildeten Profis im nächsten Jahr wieder normalisiert, fallen einige Borussia-Tore weg. Stürmer und Königs-Transfer Tomas Cvancara (23) blieb mit vier Treffern in seinem ersten Jahr weit unter den Erwartungen.

Die Verpflichtung des Offensiv-Strategen Kevin Stöger (30) sorgt zwar für mehr Torgefahr, allerdings braucht es auch echte Knipser, die dann die von Stöger kreierten Chancen in Tore ummünzen können. Diesen Killer-Instinkt bewies Robin Hack in seinem ersten Jahr am Niederrhein. Nun ist Konstanz gefragt – eine oft vermisste Qualität in Gladbach.