Ungewöhnlicher Deal Zakaria-Szenario 2.0 drohte – Lösung ist aus mehreren Gründen gut für Borussia
Vor zwei Jahren verließ Denis Zakaria (27) die Fohlen auf den letzten Drücker.
Egal, was in den letzten Stunden des Januar-Transferfensters bei Borussia Mönchengladbach noch passieren sollte, so chaotisch wie vor zwei Jahren wird es nicht mehr.
Gladbach kann aufatmen! Wiederholung von Zakaria-Szenario bleibt wohl aus
Etwas mehr als eine Woche vor dem Deadline Day verkündete Max Eberl (50) da tränenreich seinen Abschied – und plötzlich stand Borussia mitten in der Transferperiode ohne Manager da. Dabei hofften die Fohlen vielleicht doch noch auf eine Ablöse für Matthias Ginter (29), der den Verein dann im Sommer ablösefrei verließ.
Anders sah es bei Denis Zakaria aus: Er wurde, ein halbes Jahr vor Vertragsende, noch am 31. Januar an Juventus verkauft. Eingefädelt wurde der Deal – das bleibt in der Borussia-Historie einmalig – federführend von Vize-Präsident Rainer Bonhof (71) und Kaderplaner Steffen Korell (52).
Ein Januar-Transfer von Gladbach nach Turin? Lange sah es danach aus, als würde dieses Szenario nicht einmalig bleiben. Das liegt an dem intensiven Juve-Werben um das aktuell wohl größte Fohlenstall-Juwel.
Über Wochen zeichnete sich ab, dass Winsley Boteli (17) mit seinem Wechsel nach Italien zwei Jahre später zum Zakaria-Nachfolger werden könnte. Dazu kommt es aber nicht.
Der Deal geht – trotz eines unterschriftsreifen Dreijahresvertrags, der Boteli nach übereinstimmenden Medienberichten vorgelegt wurde – aller Voraussicht nach doch nicht über die Bühne.
Das ist aus gleich mehreren Gründen gut für Borussia! Auf der Hand liegt die sportliche Komponente: Boteli ist in allen U19-Bundesligen aktuell der beste Torschütze in Deutschland – mit 15 Treffern in 14 Spielen und dazu einem Doppelpack bei seinem einzigen Einsatz in der Regionalliga.
Die Torausbeute kann sowohl Borussias U19 als auch der U23 von Eugen Polanski (37) – je nachdem, wo Boteli in der Rückrunde auflaufen soll – wichtige Punkte bescheren.
Darüber hinaus gibt der Verbleib den Borussia-Verantwortlichen Zeit – weitere Zeit, um den Schweizer vom gemeinsamen Weg und einem langfristigen Verbleib zu überzeugen.
Sicherlich wird es auch im Sommer Interesse an Boteli geben, die Kandidaten der vergangenen Wochen und Monate aus Turin, Amsterdam und der Premier League werden den Teenager weiter ins Visier nehmen.
Allerdings ist es Borussias Plan, Boteli – wie im Vorjahr zum Beispiel Simon Walde (19) – pünktlich zum 18. Geburtstag mit einem Profi-Vertrag auszustatten. Boteli wird am 5. Juli, also direkt zum Beginn der Sommer-Transferperiode, volljährig. Im Idealfall aus Borussia-Sicht ist bis dahin schon alles besprochen.
Im vergangenen Dezember sagte der Schweizer, der 2022 von Servette Genf an den Niederrhein gewechselt war, dem Portal „Transfermarkt“, dass er sich „im nächsten Jahr in der ersten Mannschaft“ sieht. Auch das wird sicherlich Teil der Gespräche der Fohlen-Verantwortlichen mit Boteli sein.
Wie wichtig er für Borussia ist, stellte er beim bisher letzten U19-Testspiel unter Beweis. Beim 4:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt brachte der U-Nationalstürmer die Fohlen in Führung. Es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass der treffsichere Angreifer auf diese Weise für Schlagzeilen sorgt.