Nach Stuttgart-Patzer Gladbach-Strategie mit Youngster ohne Erfolg – Ex-Manchester-Profi als Alternative?
Eine Diskussion bei Borussia Mönchengladbach nimmt wieder Fahrt auf, die in der vergangenen Spielzeit mehrfach Thema war.
Bei Borussia Mönchengladbach wird auch drei Tage nach der Heimpleite über den VfB Stuttgart gehadert (1:3). Über weite Strecken des Spiels waren die Fohlen ebenbürtig, wenn nicht sogar besser, als die Schwaben und schenkten die Punkte durch individuelle Fehler in der Defensive ab.
Gladbach: Diese Spieler könnte Virkus trotz Transfer-Schluss noch holen
So etwa in der 58. Spielminute, als Luca Netz (21) den entscheidenden Zweikampf gegen Fabian Rieder (22) verlor und Ermedin Demirovic (26) das zwischenzeitlich 2:1 für die Schwaben erzielen konnte. Nicht der erste Fehler von Netz, welcher den Fohlen Punkte kostet. Bereits letzte Saison war der Linksverteidiger häufig eine Schwachstelle im Team und konnte die Erwartungen an seine Person nicht wirklich erfüllen.
Genau deshalb war Roland Virkus (57) im Sommer auch auf der Suche nach einem polyvalenten Spieler, der sowohl Innenverteidiger und Linksverteidiger spielen kann. So wurde Borussia mit Bernardo (29), Maximilian Wöber (26), Jordan Torunarigha (27) und Kevin Diks (26) in Verbindung gebracht.
Letztendlich entschieden sich die Vereinsbosse am Niederrhein jedoch gegen die Verpflichtung eines weiteren Verteidigers. Sport-Chef Virkus betonte zuletzt, mit dem Kader zufrieden zu sein. Zudem sollte den jungen Spielern wie beispielsweise Fabio Chiarodia (19) mehr Spielzeit ermöglicht werden.
Ein Teil der Einnahmen des Verkaufs von Manu Koné (23), der sich für rund 20 Millionen Euro der AS Rom anschloss, wurde daher noch nicht investiert. Dabei müssten die Fohlen gar nicht zwingend Unsummen an Geld in die Hand nehmen, um die 67-Gegentor-Defensive der vergangenen Saison zu verstärken.
Trotz des seit dem 30. August geschlossenen Transfermarkts gibt es noch immer die Möglichkeit, vereinslose Spieler unter Vertrag zu nehmen. Ein Beispiel dafür wäre Christopher Lenz (29) gewesen. Der ehemalige Gladbacher U23-Spieler wechselte im Sommer ablösefrei zur TSG Hoffenheim.
GladbachLIVE zeigt einige Defensiv-Alternativen, die immer noch zu haben wären!
1. Ghislain Konan (Marktwert: 6 Millionen)
Der 28-jährige Ivorer stand bis Anfang September bei Al-Nassr aus Saudi-Arabien unter Vertrag. In der letzten Saison wurde er an Al-Fahya verliehen, wo er 26 Spiele absolvierte. Bevor er in die Wüste wechselte, spielte der Linksfuß für Stade Reims in Frankreich sowie für Vitória Guimarães SC in Portugal. Hier war der Linksfuß ebenfalls eine sehr zuverlässige Stammkraft. Mit der Nationalmannschaft konnte Konan im Februar 2024 den Gewinn des Afrikacups feiern, bei dem er in allen Spielen in der Starformation stand.
2. Ezgjan Alioski (Marktwert: 2,2 Millionen Euro)
Der 32-jährige Nordmazedonier war zuletzt für Al-Ahli in Saudi Arabien aktiv. Bevor er in die Wüste wechselte, sammelte er in Europa einiges an Erfahrung. So spielte Alioski für den FC Lugano, Fc Schaffenhausen, Leeds United und Fenerbahce Istanbul. Die meisten Spiele absolvierte er für die Engländer, bei denen er sogar knapp 36-mal in der Premier League auflief. Auch für Nordmazedonien konnte er auf der internationalen Ebene schon einiges an Erfahrung sammeln.
3. Alexander Hack (Marktwert: 1,8 Millionen Euro)
Der gebürtige Memminger stand zuletzt bei Al-Qadsiah FC unter Vertrag. Den Großteil seiner Karriere verbrachte der 31-Jährige beim 1. FSV Mainz 05 und konnte hier schon einiges an Erfahrung in der Bundesliga sammeln. Der Linksfuß ist in der Innenverteidigung beheimatet, kann aber auch als Linksverteidiger eingesetzt werden.
4. Timothy Fosu-Mensah (Marktwert: 800 Tausend)
Fosuh-Mensah spielte bis zu Ende der vergangenen Saison bei Bayer Leverkusen, mit denen er sowohl den Gewinn der Meisterschaft als auch den des DFB-Pokals feierte. Dabei konnte der Niederländer nicht viel beitragen und saß häufiger auf der Tribüne. Auch Verletzungen spielten in der bisherigen Karriere des 26-Jährigen eine sehr große Rolle. So musste er bereits zweimal am Kreuzband operiert werden, wodurch er ebenfalls zurückgeworfen wurde. Eine Verpflichtung des Rechtsverteidigers würde Trainer Gerardo Seoane eine neue Flexibilität geben. So konnte Joe Scally (21) von der rechten auf die linke Seite rücken und Fosu-Mensah mit Stefan Lainer (32) um den Platz auf der rechten Außenbahn konkurrieren.
5. Patrick van Aanholt (Marktwert: 2 Millionen Euro)
Der wohl erfahrenste in dieser Reihe ist Patrick van Aanholt. Der 34-jährige Niederländer absolvierte in seiner bisherigen Karriere 495 Spiele, davon die meisten, nämlich 213 in der Premier League. Zuletzt stand der Linksverteidiger bei der PSV Eindhoven unter Vertrag. Hier kam er in der vergangenen Saison 26-mal zum Einsatz. Mit seiner Erfahrung könnte van Aanholt eine wichtige Hilfe und Unterstützung für Luca Netz, aber auch für die komplette Defensivabteilung sein.
Bleibt abzuwarten, ob sich Borussia auf dem Markt der Vertraglosen-Spieler in den nächsten Wochen bedient. Die Transfers von Stöger und Kleindienst zeigen jedoch, wie wichtig Erfahrung und Mentalität für eine Mannschaft sein kann und wie dadurch auch andere Spieler wieder besser zu ihrem alten Niveau zurückfinden. Sollte Netz in den kommenden Spielen wieder nicht überzeugen, könnten die Stimmen und Diskussionen um einen neuen Linksverteidiger immer lauter werden.