Erste Reaktion auf Borussia-Flucht
Verärgerung nach Gladbach-Aus? „Haben mich komplett rasiert“
Ein der für alle Beteiligten unschönes Kapitel der laufenden Borussia-Saison!
Einige personelle Entscheidungen bei Borussia Mönchengladbach dürften den einen oder anderen Fohlen-Fan auf dem falschen Fuß erwischt haben. Jonas Hofmann (31) kündigte im Sommer aus dem Nichts seinen Gladbach-Abschied an und wechselte nach Leverkusen.
Gladbach-Perspektive katastrophal – Profi bricht sein Schweigen
Nach vielen Jahren als gesetzter Stammspieler fand sich Nico Elvedi (27) zu Saisonbeginn auf der Ersatzbank oder gar auf der Tribüne wieder, weil er zunächst seinen Vertrag nicht verlängern wollte.
Die Entscheidung mit dem wohl größten Nachdruck in der laufenden Spielzeit war die, Hannes Wolf (24) komplett außen vor zu lassen. Einst investierte Borussia insgesamt elf Millionen Euro, um den Österreicher an den Niederrhein zu locken.
In seiner vierten Borussia-Saison stand Wolf aber unter Gerardo Seoane (45) kein einziges Mal in einem Fohlen-Pflichtspiel im Kader – trotz einer zwischenzeitlich äußerst angespannten Personalsituation.
Im Januar ergriff der 24-Jährige dann die Flucht – vom Niederrhein und sogar aus Europa. Wolf schloss sich dem New York City FC in der MLS an und war am „Big Apple“ immerhin zum Saisonstart Stammspieler.
Bisher hielt sich der gebürtige Grazer stark damit zurück, öffentlich über seinen Gladbach-Abschied zu sprechen. Nun war er im „Abgestaubt“-Podcast der „Kleinen Zeitung“ aus seiner österreichischen Heimat zu Gast – und fand deutliche Worte über seine letzten Monate bei Borussia.
Über die Situation in der Hinrunde sagt er: „Die haben mich einfach komplett rasiert – ich bin komplett außen vor gewesen, war nicht im Kader.“ Das sei im Umgang mit ihm „eine ganz andere Liga“ gewesen.
Seoane setzte überhaupt nicht auf Wolf, der in der Rückrunde unter Daniel Farke (47) unter anderem noch beim 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München in der Startelf stand.
Aus seinem Frust, wie die Endphase am Niederrhein verlief, macht Wolf keinen Hehl: „Das erste Motiv (für den Wechsel, Anm. d. Red.) war, dass in den vier, fünf Jahren in Deutschland – ich will nicht sagen, dass der Spaß komplett gefehlt hat – so viele Dinge schiefgelaufen sind.“
Wolf weiter: „Es gab so viele Verletzungen und so viele negative Ereignisse. Es gab wenig Positives, aus dem ich hätte Kraft ziehen können.“
Bereits im vergangenen Sommer wurde über eine mögliche Rückkehr von Wolf in die österreichische Liga spekuliert. Der ehemalige Leipziger und Salzburger erklärte aber, dass für ihn da nur eine RB-Rückkehr vorstellbar gewesen sei. Letztlich zog es ihn nach Nordamerika.
„In meinem Kopf war es eine logische Entscheidung“, erklärt Wolf. „Es hat sicherlich auch Optionen in Europa gegeben. New York hat sich aber am meisten um mich bemüht und einen langen Vertrag vorgelegt. Da war mein Gedanke, mal komplett aus Europa rauszugehen. Dann kann ich immer noch schauen, ob ich nach Europa zurückwill.“
Bis Ende 2027 steht der Offensivspieler, den Max Eberl (50) und Marco Rose (47) einst zu Borussia holten, in New York unter Vertrag. Borussia kassierte für den Wechsel im Januar keine Ablöse, sicherte sich aber Medienberichten zufolge eine Weiterverkaufsklausel.
Sollte Wolf also in New York aufblühen und in Zukunft einen weiteren Vereinswechsel anstreben, könnte sich das auch für die Fohlen-Verantwortlichen lohnen. Dennoch wird das Elf-Millionen-Investment als eines der bittersten Minus-Geschäfte der jüngeren Borussia-Geschichte eingehen.