Fast schon kitschig Virkus und Eberl entscheiden Saarbrücken-Transfer in Berlin – Rest ist Geschichte
Nach fast auf den Tag genau 17 Jahren könnte sich im Berliner Olympiastadion ein Kreis schließen, Fußball-Romantikerinnen und -Romantikern würde das Herz aufgehen!
Borussia Mönchengladbach hat das Ziel klar im Visier! Am 25. Mai 2024 steht das DFB-Pokalfinale 2024 im Berliner Olympiastadion an. Den nächsten Schritt in Richtung Hauptstadt wollen die Fohlen am Mittwochabend (7. Februar 2024, 20.45 Uhr) in Saarbrücken gehen.
Gladbach-Ikone vor Karriere-Krönung 17 Jahre nach seiner Entdeckung?
Für einen Gladbach-Spieler ist die Reise ins Saarland eine ganz besondere: Patrick Herrmann (32) wechselte im Sommer 2008 vom 1. FC Saarbrücken, dem diesjährigen Viertelfinal-Gegner der Fohlen, an den Niederrhein.
Im Sommer könnte, das deutete der Routinier im Interview mit der „Rheinischen Post“ an, sein Weg bei Borussia nach 16 Jahren zu Ende gehen wird. Ein Karriereende ist jedenfalls eine Option.
Zuvor könnte sich aber noch ein Kreis für ihn schließen. Herrmann stand zweimal (2012 und 2017) mit Borussia im Pokal-Halbfinale, für das Endspiel reichte es aber noch nie.
Sein erstes großes Karriere-Highlight erlebte der mittlerweile 32-Jährige aber im Berliner Olympiastadion. Am 30. Mai 2007 trug Herrmann, damals mit 16 Jahren, das DFB-Trikot und lief mit der U17-Nationalmannschaft vor 31.500 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Hauptstadt auf.
Mit dabei war damals nicht nur ein gewisser Felix Kroos (32), dem Herrmann das 1:0-Siegtor im Freundschaftsspiel gegen Frankreich auflegte, sondern auch Roland Virkus (56) und Max Eberl (50).
Eberl stand vor seiner letzten Saison als Jugenddirektor der Fohlen, Virkus würde erst 2008 Eberls Nachfolger auf diesem Posten – und dann 14 Jahre später als Bundesliga-Manager der Fohlen – werden.
Beiden Fohlen-Verantwortlichen fiel damals der Flügelflitzer im Trikot auf, das die deutsche Nationalmannschaft ein Jahr zuvor auch beim „Sommermärchen“ getragen hatte: Es handelte sich um Patrick Herrmann.
Wie der gebürtige Saarländer nun im „RP“-Interview verrät, war es das Spiel, das ihm letztlich den Wechsel von Saarbrücken zu Borussia Mönchengladbach ermöglichte.
„Die fanden mich wohl ganz gut und haben gesagt, dass sie mich nach Gladbach holen müssen. Mein Opa saß daneben und hat die Ohren gespitzt“, sagte Herrmann über Virkus und Eberl auf Scouting-Mission. „Im Nachhinein ist es tatsächlich so gekommen, nachdem Max zu uns nach Uchtelfangen gekommen ist und wir dort meinen ersten Vertrag unterschrieben haben.“
Eine Saison spielte der Rechtsaußen dann noch in Saarbrücken, im Sommer 2008 folgte der Wechsel an den Niederrhein. Der Rest ist aus Borussia-Sicht Geschichte: Herrmann feierte 2010 sein Bundesliga-Debüt, spielte mit den Fohlen Champions League und bestritt zwei Länderspiele für die A-Nationalmannschaft.
Aktuell fehlen ihm noch vier Einsätze, um mit Vereinslegende Jupp Heynckes (78), der auf dem fünften Platz in der Rangliste der Borussia-Rekordspieler steht, gleichzuziehen.
In einer ohnehin schon kitschig anmutenden Geschichte wäre es die Krönung, wenn Herrmann Heynckes noch beim DFB-Pokalfinale in Berlin überholen würde – fast 17 Jahre nach dem entscheidenden U17-Länderspiel im Olympiastadion. Dafür müssen die Borussia-Ikone und seine Teamkollegen aber erst einmal den Drittligisten aus Herrmanns Heimat schlagen.