Vor Bayern-Kracher Seoane spricht von „Personalentscheidungen, die einem nicht passen“
Das gehört zum Trainerleben dazu – Leidtragender ist aber vor allem der Spieler.
Endlich wieder Bundesliga! Am Samstag (11. Januar 2025, 18.30 Uhr) geht es für Borussia Mönchengladbach wieder los. Die Fohlen empfangen zum Jahresauftakt den FC Bayern München im Borussia-Park. Die personelle Lage vor dem Topspiel ist entspannt – und gerade deshalb ein „Problem“ für Trainer Gerardo Seoane (46).
Gladbachs Stöger spielt zu wenig – Seoane erklärt die Entscheidung
Lediglich Flügeldribbler Nathan Ngoumou (24) fehlt zum Wochenstart im Kader des VfL. Der Franzose laboriert noch an den Nachwirkungen einer Muskelverletzung. Alle anderen Spieler stehen Seoane und seinem Trainerteam zur Verfügung.
Ein fitter Kader ist Fluch und Segen zugleich für die Entscheidungsträger: Zwar kann Seoane aus dem Vollen schöpfen, hat gegen den Rekordmeister die freie, aber eben auch die Qual der Wahl. Einen Wechsel wird es wohl mindestens geben.
Beim Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen (5. Januar, 2:2) durfte auf der Zehnerposition Sommer-Zugang Kevin Stöger (31) starten. Der Österreicher spielt in der laufenden Saison eine kleinere Rolle als von vielen zum Zeitpunkt des Transfers noch angenommen.
In 17 möglichen Spielen stand Stöger lediglich neunmal in der Startelf, besonders im zweiten Viertel der Saison schwanden die Einsätze. In den letzten beiden Partien vor der Winterpause durfte der 31-Jährige jeweils nur vier Minuten ran. Dass das nicht den Ansprüchen eines Nationalspielers genügt, liegt auf der Hand.
„Wir haben dank vieler ähnlich starker Spieler eine Situation, bei der wir auf vielen Positionen Konkurrenten mit unterschiedlichen Profilen haben. Das ist für mich das Relevante. Und wir haben uns Mitte der Vorrunde dazu entschieden (Alassane Plea statt Kevin Stöger im Zentrum einzusetzen; Anm. d. Red.), um mehr Tiefe zu haben. Das hat dann vielleicht ein wenig gegen Kevins Entwicklung oder Präsenzzeit gespielt“, erklärt Coach Seoane die Situation.
Und weiter: „Für uns ist Kevin ein wichtiger Spieler, der viel Verantwortung übernimmt. Der immer, auch als er hereingekommen ist, Akzente gesetzt hat. Und dieser Konkurrenzkampf ist gut für die Mannschaft. Es wird dann auch extrem wichtig sein, wenn Spieler ausfallen, dass wir Leute hintendran haben, die dann auch performen können.“ Stöger also nur einer für „hintendran“?
Jedenfalls dürfte Plea seinen Konkurrenten in der Bundesliga wieder aus der Startelf verdrängen, in der Stöger gegen Nijmegen stand. Der Trainer wünscht sich bei unzufriedenen Spielern eine „Reaktion auf dem Platz“. Das ist aber natürlich nur mit Spielzeit möglich. Ob es die für Stöger gegen den FC Bayern gibt, bleibt abzuwarten.
„Natürlich gibt es Personalentscheidungen, die einem nicht passen. Ich sehe aber eine sehr hungrige, motivierte Mannschaft – und wir versuchen ja auch, mit den Einwechslungen, mit Rotationen, dass jeder Spieler sich mitgenommen fühlt“, erklärt Seoane die auch für ihn schwierige Situation. Gut möglich, dass Kevin Stöger am Samstagabend wieder eine derartige Entscheidung betrifft – ob sie ihm passt, oder nicht.