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Von Anton Kostudis (kos)

Bank oder Startelf? Fohlen-Star gibt sich offen wie selten: „Man macht sich schon seine Gedanken“

Die Gladbach-Profis Marvin Friedrich, Nico Elvedi, Luca Netz, Ko Itakura und Moritz Nicolas jubeln gemeinsam im Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin.

Marvin Friedrich (l.), hier am 28. September 2024 beim Spiel gegen Union Berlin mit seinen Teamkollegen, zeigte zuletzt bei Borussia Mönchengladbach starke Leistungen.

Borussia Mönchengladbach biegt auf die Zielgerade ein. Die Heimpartie gegen Holstein Kiel am kommenden Samstag (14. Dezember 2024, 15.30 Uhr) ist die vorerst letzte des Jahres.

Natürlich wollen sich Coach Gerardo Seoane (46) und sein Team mit einem Dreier von den Fans im Borussia-Park verabschieden. Doch mit welchem Personal wird der Fohlen-Trainer die Heim-Mission angehen?

Borussia Mönchengladbach: Profi droht gegen Kiel erneut die Bank

Vor allem in der Abwehr hat der Konkurrenzkampf wieder ordentlich Fahrt aufgenommen. Zuletzt waren sowohl Innenverteidiger Nico Elvedi (28) als auch Außenverteidiger Luca Netz (21) wochenlang ausgefallen. Was Marvin Friedrich (29) und Youngster Lukas Ullrich (20) in die Startelf spülte – beide nutzten ihre Chance.

Aber: Beim jüngsten 1:1 gegen den BVB (7. Dezember) erhielt in der Defensiv-Zentrale nun wieder Elvedi den Vorzug. Friedrich wiederum erlebte ein bitteres Déjà-vu: Wie schon zu Saisonbeginn saß der Ex-Unioner draußen. Erst tief in der Nachspielzeit kam Friedrich noch für Mittelfeldmann Rocco Reitz (22) ins Spiel, um hinten dicht zu machen.

Gegen Kiel droht Friedrich nun erneut die Reservisten-Rolle. Ein Indiz dafür: Als Borussia-Coach Seoane auf der obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstag (12. Dezember) auf einen möglichen Träger der Kapitänsbinde angesprochen wurde – bekanntlich fehlt Vize Julian Weigl (29) gesperrt, Keeper Jonas Omlin (30) ist aktuell nur zweite Wahl – nannte er neben Reitz und Knipser Tim Kleindienst (29) auch Elvedi als einen möglichen Kandidaten.

Hatte sich Seoane in Sachen Startaufstellung also tatsächlich ein wenig „verplappert“? Das wird sich am Samstagnachmittag zeigen …

Jetzt hat Friedrich über seine persönliche Situation bei den Fohlen gesprochen. „Die vergangenen sechs, sieben Wochen waren gut für mich. Ich habe viele Spiele bekommen, durfte von Beginn an auflaufen. Ich denke auch, dass ich meine Leistung gebracht habe“, sagte er der „Rheinischen Post“. Und schob nach: „Es war einfach schön, der Mannschaft zu helfen und aktiv wieder auf dem Platz zu stehen. Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht.“

Sechs Partien in Folge hatte Friedrich zuletzt begonnen – und großen Anteil daran gehabt, dass Borussia zwischenzeitlich fünf Bundesliga-Partien am Stück ungeschlagen blieb. Erst beim 1:3 in Freiburg (30. November) endete die Serie – auch, weil Friedrich ebenso wie seine Nebenleute diesmal eher einen gebrauchten Tag erwischt hatten.

Borussia Mönchengladbach: Marvin Friedrich will um Einsätze kämpfen

Dennoch haben die Startelf-Einsätze Friedrich gutgetan, wie er nun verriet. „Natürlich gibt das Selbstvertrauen, und damit lässt sich dann auch einfacher Fußball spielen. Abläufe mit seinen Mitspielern bekommt man über Spiele, über Rhythmus – und das hatte ich in den vergangenen Wochen. Deswegen waren die Leistungen auch gut“, so der Innenverteidiger.

Wie anspruchsvoll die Reservisten-Rolle für einen Fußball-Profi sein kann, erklärte Friedrich ebenfalls. „Es ist nicht einfach, reingeschmissen zu werden und dazwischen immer wieder längere Pausen zu haben, auch vom Kopf her, weil man sich schon seine Gedanken macht.“ Dennoch will sich der Abwehr-Routinier weiter anbieten: „Ich versuche, immer bei mir und fokussiert zu bleiben und im Training Gas zu geben, um auf meine Chance zu warten.“

Friedrich, der im Januar 2022 für etwas mehr als fünf Millionen Euro von Union Berlin zu Borussia Mönchengladbach gekommen war, schlug dabei auch durchaus selbstkritische Töne an. „Ich habe keine einfache Vergangenheit in Gladbach. Ich habe mir das ganz anders vorgestellt, als ich von Union Berlin hierhergekommen bin, das muss ich ehrlich zugeben“, sagte er.

Unter anderem ein grippaler Infekt sorgte dafür, dass er in seiner ersten Rückrunde für Gladbach nur acht Bundesliga-Einsätze verbuchte. „Und wenn man dann nicht spielt, macht man sich natürlich seine Gedanken. Aber ich bin keiner, der wegläuft. Ich habe immer versucht, mich anzubieten. Ich wollte mich durchsetzen, will mich immer noch durchsetzen“, so der Abwehrmann, der bislang 71 Pflichtspiele für die Fohlen absolvierte.

Aber: Vielleicht erhält Friedrich gegen Kiel ja doch noch eine Chance. Der Innenverteidiger stellte jedenfalls klar: „Wenn es um die Aufstellung geht, müssen Sie den Trainer fragen, ich werde mich auf jeden Fall wieder anbieten. Der Klub weiß, dass er sich auf mich verlassen kann.“ Und ergänzte: „Ich finde, wenn man Punkte holt und die Ergebnisse einfährt, muss der Trainer entscheiden, ob er wechselt oder nicht. Ich kann nur meine Leistung bringen, und das habe ich in den vergangenen Wochen gemacht. Mehr kann ich nicht beeinflussen.“