Ein in vielerlei Hinsicht bitterer Abend für Borussia – und eine Überraschung als Folge?

Eine Niederlage, zwei Gegentore und zwei personelle Verluste mit Blick auf das kommende Bundesliga-Spiel! Die Bilanz von Borussia Mönchengladbach beim 0:2 in Leipzig am Samstagabend (17. Februar 2024) hätte kaum bescheidener ausfallen können.

Gladbach-Trainer Seoane kann für Überraschung sorgen – wäre eine Premiere

Sportlich geht es nun beim Heimspiel gegen Bochum am kommenden Samstag (24. Februar, 15.30 Uhr) darum, die Sieglos-Serie in der Rückrunde im sechsten Anlauf zu beenden. Zudem kommt es zu einem Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten.

Teil des Problems aus Borussia-Sicht ist aber, dass Gerardo Seoane (45) ausgerechnet für das wichtige Duell auf Ko Itakura (26) und Nico Elvedi (27) verzichten muss. Beide Innenverteidiger sahen beim Champions-League-Teilnehmer in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte und stehen am 23. Spieltag gesperrt nicht zur Verfügung.

Für Seoane war das sicherlich ein Worst-Case-Szenario, das es zu vermeiden galt: Nun muss der Schweizer aber nach zwei Partien mit der eigentlich besten Dreierkette Wöber/Itakura/Elvedi gleich doppelt umbauen.

Möglichkeiten hat Borussias Coach einige! Marvin Friedrich (28) hat die besten Karten. Er wurde in Leipzig bereits in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Der 28-Jährige stand auch vor dem Comeback von Itakura und Max Wöber (26) gegen Darmstadt über Wochen in der Borussia-Startelf und machte seine Sache gut.

Für den zweiten offenen Platz gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum Beispiel könnte Seoane wieder auf eine Viererkette umstellen. Dann wäre im Grunde jeder Mittelfeldspieler oder gar ein zusätzlicher Angreifer wie Shio Fukuda (19) eine Startelf-Option.

In Leipzig begannen die Fohlen mit den etatmäßigen Außenverteidigern Luca Netz (20) und Joe Scally (21) als Schienenspieler im 3-5-2-System. Sie würden dann einfach in die Viererkette rücken.

Bleibt Seoane bei einer Dreierkette, könnte es zu einer spannenden Situation kommen: Einer der aussichtsreichsten Kandidaten ist dann ein Spieler, der in der vergangenen Woche noch bei der U23 spielte.

In der vierten Liga sollte der italienische U-Nationalspieler Spielpraxis sammeln, stand beim 0:2 gegen die Zweitvertretung von Schalke 04 noch in der Startelf.

Nach dem Doppel-Comeback von Wöber und Itakura sah die Situation für Fabio Chiarodia (18) so aussichtslos aus wie lange nicht mehr. Im Dezember 2023 stand er noch in einem Pflichtspiel der Bundesliga-Mannschaft in der Startelf, zuletzt war er dann nur noch Innenverteidiger Nummer fünf.

Vor wenigen Tagen fast noch chancenlos auf Einsatzzeiten in der Bundesliga, in der kommenden Woche wieder mittendrin? Von den gelernten Innenverteidigern dürfte er neben Wöber und Friedrich die besten Chancen haben.

Alternativ könnte Seoane auch Scally in die Dreierkette ziehen – und Stefan Lainer (31) seinen ersten Startelf-Einsatz nach seiner Krebs-Therapie ermöglichen. Letztmals spielte der im Mai 2023 in der Bundesliga von Beginn an.

Einen speziellen Charme hätte die Blitz-Wende bei Chiarodia aber zweifelsohne. Sie würde auch unterstreichen, dass Seoane den so häufig von den Verantwortlichen thematisierten Borussia-Weg, jungen Spielern immer wieder die Chance geben zu wollen, auch weiterhin umsetzt.

In den kommenden Trainingstagen dürfte Chiarodia die Chance bekommen, sich zu zeigen. Für den Teenager wäre es eine Premiere: Er stand für Borussia in der Bundesliga noch nie in der Startelf.