Technische Investitionen und Sparmaßnahmen So will Gladbach der Energiekrise trotzen
Die derzeitige Energiekrise macht auch vor den Bundesligisten keinen Halt. Aus diesem Grund hat Borussia Mönchengladbach einige Vorkehrungen getroffen, um sich vor den möglichen Auswirkungen zu schützen. Dass die Krise sich auch auf den Spielplan in Deutschlands höchster Spielklasse auswirken könnte, hält VfL-Finanzboss Stephan Schippers (55) jedoch ebenfalls für möglich.
Energiekrise: Zahlreiche Gladbacher Sparmaßnahmen und Investitionen
Borussia Mönchengladbach wappnet sich mit technischen Investitionen und Sparmaßnahmen für mögliche negative Konsequenzen der Energiekrise im Winter. Finanz-Geschäftsführer Stephan Schippers hält auch Folgen für den Spielplan der Fußball-Bundesliga nicht für ausgeschlossen. „Wenn das Gas wirklich einmal abgestellt würde, könnte das an einem Wintertag, an dem wir dann den Rasen nicht aufgetaut bekämen, zum Beispiel bedeuten, dass kein Fußball gespielt werden kann“, sagte Schippers der Deutschen-Presse-Agentur.
An den in den Borussia-Park integrierten Gebäuden soll deshalb je ein Heizungsbrenner auf Flüssiggas umgestellt werden, um die Konsequenzen auf den Spieltag bei einem Gas-Stop gering zu halten. Noch in diesem Jahr sollen zudem 1600 Quadratmeter Solarzellen für eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. „Wir planen derzeit, auf strombetriebene Luft-Wärmepumpen umzustellen, die wir teilweise selbst mit eigenem Photovoltaik-Strom betreiben wollen“, sagte Schippers. Kurzfristig soll die Anlage auf rund 3500 Quadratmeter Solarzellen ausgebaut werden.
Der 55-Jährige räumte indes auch ein, dass „eine Versorgung ausschließlich mit Wärmepumpen nicht bei jeder Witterung ausreichend“ wäre. Zudem produzierten selbst riesige Photovolatik-Anlagen im Winter nicht ausreichend Strom. „Autark zu sein, ist grundsätzlich natürlich ein großartiges Ziel, aber dafür bedarf es schon vieler Schritte“, sagte Schippers. Nach seiner Aussage benötigt die Borussia auf der Clubanlage „5,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr und eine äquivalente Zahl an Gas“. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte den Proficlubs empfohlen, 15 bis 20 Prozent an Energie einzusparen.
Die aktuelle Energiekrise hat wohl auch negative Folgen für den Rasen des Borussia-Parks, der nicht im selben Umfang wie sonst gepflegt wird. An Frosttagen soll der Rasen anders als sonst einfrieren. Auch die obligatorische Beleuchtungsdauer zur Wachstumsanregung des Rasens wurde bereits jetzt von täglich 24 auf 16 Stunden reduziert. Sie soll weiter auf zwölf Stunden am Tag sinken. „Das wird zu einem ordentlichen Rasen führen, aber er wird sicherlich nicht in der Qualität der Vorjahre zum selben Zeitpunkt haben“, sagte Schippers.
Das Profiteam von Trainer Daniel Farke (46) will an Frosttagen zudem ausschließlich mittags trainieren und nicht morgens, damit die Rasenheizung nicht angeworfen werden muss. Die Gladbacher Geschäftsstelle wird auf maximal 19 Grad beheizt. „Auch das Stadion wird fortan nur noch an Spieltagen beleuchtet und nicht mehr jeden Abend“, sagte Schippers.
Mitarbeitern zahlt Borussia wegen der Preisexplosion am Energiemarkt seit August einen Zuschuss von je 150 Euro.
(dpa/Jum)