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130 Sekunden bis zum ersten Tor Seoane schwärmt von Gladbach-Knipser – der zeigt gleich seine Klasse

Gerardo Seoane (l.), Trainer von Borussia Mönchengladbach, und Stürmer Tomas Cvancara beim Training am 21. Juli 2023.

Gerardo Seoane (l.), Trainer von Borussia Mönchengladbach, und Stürmer Tomas Cvancara beim Training am 21. Juli 2023. Der Tscheche feierte im Testspiel gegen Saarbrücken einen Einstand nach Maß.

Gladbach hat wieder einen echten Mittelstürmer. 

Mit der Verpflichtung von Tomas Cvancara (21) von Sparta Prag hat Trainer Gerardo Seoane (44) einen Spielertypen im Kader, den es so lange nicht mehr bei Borussia Mönchengladbach gab.

In der Vergangenheit hatte Gladbach kaum einen echten Neuner – groß, körperlich robust, abschlussstark. Mit Maßen von 1,90 Metern und 86 Kilogramm ist Cvancara aber genau das.

Gladbach: Seoane erklärt Verpflichtung von Tomas Cvancara

Marcus Thuram (25) beispielsweise, so erfolgreich er auch größtenteils war, wich immer auf die Seiten aus und wurde zum Tempodribbler. Ein klassischer Stürmer wie Luuk de Jong (32) wurde von 2012 bis 2014 nie wirklich glücklich, ein klassischer Zielstürmer war im System des damaligen Trainers Lucien Favre (65) nicht vorgesehen.

Gerardo Seoane aber benötigt einen solchen Spieler für sein System. In Leverkusen arbeitete er beispielsweise erfolgreich mit Patrik Schick (27) zusammen, übrigens wie Cvancara ein Tscheche, der unter ihm 27 Tore in 43 Partien erzielte.

„Es braucht einen Spieler, der klar definiert ist und am Ende der Saison in der Statistik die meisten Tore hat – und das sollte der Neuner sein, weil er sich die meiste Zeit in diesen Räumen bewegt“, sagte Seoane im Anschluss an die Verpflichtung Cvancaras der „Rheinischen Post“.

„Ich finde es sehr wichtig, einen klaren Mittelstürmer zu haben. Du kannst das eine oder andere Spiel ohne Mittelstürmer machen, mit falscher Neun oder einem schwimmenden Stürmer. Aber ich habe es gern, wenn ich vorn jemanden klar definiert habe.“

Das Aufgabenprofil des neuen Angreifers: „Er fixiert die Innenverteidiger, auf ihn kann man einen langen Ball spielen, den er festmacht. Er ist der Spieler, der in der letzten Linie bleibt und in der Box präsent ist.“

Um Cvancara ausreichend mit Flanken zu füttern, verpflichtete Gladbach in Robin Hack (24) und Franck Honorat (26) auch gleich noch zwei Flügelspieler, die gemeinsam mit Nathan Ngoumou (23), Patrick Herrmann (32) und Yvandro Borges Sanches (19) für Vorlagen von außen sorgen sollen.

Warum die Wahl auf den 21-jährigen tschechischen Nationalspieler gefallen ist und nicht etwa auf andere in den Medien gehandelte Kandidaten wie Niclas Füllkrug (30, Werder Bremen), Jean-Philippe Krasso (26, ehemals AS Saint-Étienne), Vangelis Pavlidis (24, AZ Alkmaar) oder Habib Diallo (28, Racing Straßburg), begründet Seonae folgendermaßen:

„Er kann sich wehren, den schiebt man nicht einfach zur Seite, er ist ein unangenehmer Stürmer, hat eine gute Technik im Abschluss, aber auch einen gewissen Speed – groß und schnell, die Kombination ist schwer zu finden. Wir haben die Vorstellungskraft, dass Tomas abschlussstark ist, aber auch physisch mithalten kann.“

In Tschechien wich Cvancara sogar zwischendurch auch auf eine Flügelposition oder ins zentrale offensive Mittelfeld aus, am Niederrhein soll er aber vornehmlich in der Sturmspitze zum Einsatz kommen.

Cvancara trifft nach 130 Sekunden erstmals für Gladbach

Dort lief er auch gleich in seinem ersten Testspiel beim 1. FC Saarbrücken am Samstag (22. Juli 2023) auf. Cvancara spielte von Beginn an, ließ seine Klasse das eine oder andere Mal aufblitzen und zeigte, warum er der Spieler ist, den Seoane für sein System haben wollte.

Nach nur 130 Sekunden erzielte der Tscheche zudem gleich sein erstes Tor für Gladbach. Nach einer Freistoßflanke von Hack war der Tscheche per Kopf zur Stelle und besorgte das frühe 1:0.

Seine erste Vorlage konnte Cvancara auch fast verzeichnen, als er in der 22. Minute nach einem langen Ball von Rocco Reitz (21) in den Strafraum eindrang und auf Alassane Plea (30) ablegte. Dessen Schlenzer von der Sechzehnerkante kratzte FCS-Keeper Schreiber aber sehenswert aus dem Winkel.

Bei Ecken und Freistößen suchten seine Mitspieler immer den Kopf des Tschechen, der in Luftduellen sehr präsent war. Nach 45 Minuten war Schluss für Cvancara, wie auch für den Rest seiner Startelf-Kollegen.

Die Gladbach-Fans konnten aber einen ersten Eindruck bekommen, warum Seoane Cvancara unbedingt haben wollte und schon im Vorfeld von ihm schwärmte.