Worauf setzt Gerardo Seoane (44)?

Borussia Mönchengladbach steht vor dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 am Sonntag (17. September 2023, 17.30 Uhr) schon ziemlich unter Druck!

Gladbach-Coach Seoane steht vor zentraler Entscheidung

Grund dafür ist die bisher bescheidene Punkteausbeute – bei einem ohne Zweifel nicht einfachen Auftakt-Programm mit Spielen gegen Bayer Leverkusen (0:3) und dem FC Bayern München (1:2).

Holt Borussia beim Bundesliga-Aufsteiger nicht den ersten Dreier der Saison, gerät Gerardo Seoane schon früh unter Zugzwang – und dann wartet der nächste Heim-Kracher auf die Fohlenelf. Am fünften Spieltag trifft Borussia auf RB Leipzig (23. September, 15.30 Uhr).

Geht es nun darum, dem Erfolg alles unterzuordnen – oder ist es wichtiger, unabhängig von den Ergebnissen dem Borussia-Weg treu zu bleiben?

Bei einer Personal-Entscheidung, die Seoane bevorsteht, zeichnet sich genau diesbezüglich eine Grundsatz-Entscheidung ab. Denn: Auf einer Position hat Seoane zwei Optionen – einem vielversprechenden Talent wichtige Spielpraxis zu ermöglichen oder auf die wohl aktuell stabilere Option zu setzen?

Nachdem Luca Netz (20) zuletzt zwei Bundesliga-Spiele aufgrund von Oberschenkel-Problemen verpasste, ist der U21-Nationalspieler in der Länderspielpause ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Zum Liga-Auftakt gegen den FC Augsburg (4:4) kam der gebürtige Berliner noch zum Einsatz, offenbarte aber immer wieder gerade im Defensiv-Verhalten Schwächen.

Die Lösung gegen Bayer 04 mit Franck Honorat (27) sorgte nicht dafür, dass die Fohlen-Defensive stabilisiert wurde. Das gelang dann mit Maximilian Wöber (25), der gegen die Bayern erstmals im Borussia-Trikot zum Linksverteidiger umfunktioniert wurde.

Auf der Position spielte der Österreicher zuletzt unter anderem im Nationalteam und kam auch schon als Außenverteidiger bei seinen vorherigen Stationen zum Einsatz. Dennoch war es in erster Linie der Borussia-Plan, auf Netz zu setzen.

In der Vorsaison wurde der 20-Jährige immer wieder von den Borussia-Fans gefordert. Stattdessen setzte Ex-Coach Daniel Farke (46) stets auf Ramy Bensebaini (28).

Nun dürfte eigentlich die Zeit von Netz gekommen sein – zumal sich die Borussia-Verantwortlichen auf die Fahne geschrieben haben, nun wieder verstärkt auf die Entwicklung von Talenten setzen zu wollen.

Offensiv macht der Ex-Herthaner seine Sache in der Regel gut, defensiv hat er aber noch Luft nach oben. Daher wäre es natürlich eine Option, Wöber wieder als Außenverteidiger einzusetzen – und Marvin Friedrich (27) oder Nico Elvedi (26) neben Ko Itakura (26) im Abwehr-Zentrum einzusetzen.

Jetzt ist Seoane gefragt! Setzt er auf Wöber, obwohl Netz nun wieder fit ist, wäre es ein Zeichen gegen das wohl größte Fohlen-Talent im aktuellen Profi-Kader.

Andererseits ist der Österreicher für Borussia vor dem wichtigen Spiel die wohl sicherere Variante – es ist die wohl härteste Entscheidung für Seoane in seiner noch jungen Amtszeit bei Borussia.