Für Seoane spielt’s keine Rolle mehr Gladbach-Profi steht vor einer OP – er kann drüber lachen
Kuriose Situation: Aus sportlicher Sicht ist die Operation zu verschmerzen, ausfallen wird er bei Borussia damit aber trotzdem!
Noch eine Woche, dann ist es geschafft! Das werden sicherlich einige Fans von Borussia Mönchengladbach nach einer enttäuschenden Saison denken. Für zwei Fohlen beginnt nach dem Spiel beim VfB Stuttgart am Samstag (18. Mai 2024, 15.30 Uhr) ein neuer Abschnitt ihres Lebens.
Gladbach-Profi in Köln? Nach der Saison geht’s unters Messer
Für Tony Jantschke (34) und Patrick Herrmann (33) ist es eine Abschiedstour in Etappen: Da am 34. Spieltag ein Auswärtsspiel ansteht, gab es schon am vergangenen Samstag (11. Mai) große Emotionen beim letzten Auftritt im Borussia-Park.
Für beide war es ein vollgepackter Tag: Bereits vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:1) gab es den offiziellen Teil der Verabschiedung, während der 90 Minuten kamen beide zum Einsatz. Anschließend standen noch emotionale Szenen mit Fans, Teamkollegen und der Familie an – und dazu ein Interview-Marathon.
Einige neue Informationen gab es von den beiden Borussia-Urgesteinen dann auch noch – unter anderem, dass Herrmann noch einen eher unangenehmen Termin vor sich hat.
Komplett kann er das Kapitel Profi-Fußball nach dem Stuttgart-Spiel noch nicht abschließen. Eine Folge der 14,5 Jahre Bundesliga-Fußball muss noch angegangen werden: Herrmann erzählte am Samstag, dass er noch am Knie operiert wird.
Für Gerardo Seoane (45) spielt das dann keine Rolle mehr, der Schweizer ist nach dem 34. Spieltag nicht mehr für Herrmann verantwortlich. Anschließend bleibt der 33-Jährige Borussia aber erhalten – offenbar müssen die Kolleginnen und Kollegen in der Sponsoring-Abteilung noch etwas warten, bis Herrmann dann seinen neuen Dienst aufnimmt.
Auf die Nachfrage, wann es für Herrmann auf der Geschäftsstelle losgeht, antwortete er: „Ab wann genau, das müssen wir mal schauen. Ich muss wahrscheinlich nach der Saison am Knie operiert werden. Da muss ich noch etwas machen lassen, ein paar Tage werde ich schon noch ausfallen. Danach geht’s dann los und dann schaue ich mir an, was die da oben machen.“
Mit „die da oben“ sind die Geschäftsstellen-Mitarbeitenden gemeint, die einige Treppenstufen über dem Kabinentrakt im Borussia-Park ihre Büros haben.
Damit Herrmann die auch künftig problemlos bestreiten kann, steht ihm noch ein Eingriff bevor. Der Ur-Borusse kann aber drüber lachen. „Noch nicht! Damit das nicht passiert, müssen die jetzt erstmal ein bisschen ausbessern“, sagte er auf die Nachfrage, ob schon ein künstliches Kniegelenk nötig sei.
Passend zur Kölner Schützenhilfe für Borussia im Abstiegskampf, durch das 3:2 des 1. FC Köln gegen Union Berlin ist Gladbach nach dem 33. Spieltag gerettet, geht es für Herrmann zur Operation in die Domstadt.
Knie-Spezialist Dr. Peter Schäferhoff (69), seit 1996 Mannschaftsarzt des 1. FC Köln, wird aller Voraussicht nach den Eingriff durchführen. „Ich habe mir sagen lassen, er macht gute Knie, das ist das Wichtigste“, sagte Herrmann. „Ich habe aber noch keinen Termin.“ Dafür springt das Fohlen auch über seinen Schatten, Schäferhoffs Praxis liegt immerhin in der Stadt des Erzrivalen.
Großen Zeitdruck, zur Sommer-Vorbereitung dann wieder auf dem Rasen zu stehen, hat Herrmann ja nicht mehr. Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahrzehnten kann sich die Fohlen-Ikone die wohl anstrengendste Saison-Phase für jeden Bundesliga-Profi schenken.